Ergänzungsfutter
(medizinisch) |
Futtermenge
Die Futtermenge, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Umwelt und Haltung, Körpergewicht, Arbeitsbelastung, Kondition, sowie Temperament,
Geschlecht, Alter, Typ Trächtigkeit etc.
Man muss eine quantitativ und qualitativ ausgeglichene Futterration zusammenstellen: Dazu gehören: Zellulose, Energie, Proteine, Mineralsalze, Spurenelemente, Vitamine und nicht zu vergessen: Wasser. Die Mahlzeiten sollten auf mindestens 3 Mahlzeiten täglich verteilt werden. Bei der Heufütterung sollte man darauf achten, dass der größte Teil Heu am Abend gegeben wird. Das Pferd hat dann die ganze Nacht Zeit es in Ruhe wegzufressen. Die Aufteilung wäre folgendermaßen: 1/4 am Morgen, 1/4 am Mittag, 1/2 am Abend. Die Mahlzeiten sollten täglich zu den gleichen Zeiten geben werden.
Es besteht die Möglichkeit, das Gewicht ziemlich exakt zu errechnen. Dazu
braucht man ein Maßband und unten stehende Formel von Carrol & Huntington
Brustumfang (cm)^2 x Körperlänge (cm)
-----------------------------------------------------------
.............11.877,4
Das Resultat dieser Rechnung ist das Körpergewicht in Kilogramm.
Die einzige variable Größe in dieser Formel ist der Brustumfang. Wenn sie gurten, merken sie anhand der Löcher im Sattelgurt ob Ihr Pferd zu- oder abgenommen hat.
Folgende Zirkagewichte können
Ihnen auch ohne messen helfen: Die Zahlen sind Kilogramm
Rasse |
Körpergröße
in cm
|
leicht
|
mittelschwer
|
schwer
|
Shetland |
91 - 122
|
160
|
180
|
200
|
Dt. Reitpony |
130 - 147
|
300
|
330
|
350
|
Haflinger |
140 - 157
|
440
|
460
|
480
|
Vollblüter |
152 - 175
|
400
|
510
|
610
|
Warmblut |
160 - 178
|
550
|
600
|
650
|
Kaltblut |
160 - 170
|
700
|
730 |
750 |
Wie ermittele ich die benötigte
Futtermenge?
Ein Pferd kann normalerweise 2,5 Prozent seines Körpergewichtes an Futter
verzehren. Will man nun also die benötigte Futtermenge in Kg erreichen
muss man das Körpergewicht des Pferdes mit 0,025 multiplizieren.
Grünfutter
Als Grünfutter werden die oberirdischen Teile von Futterpflanzen bezeichnet.
Dies sind im Klartext Weiden und Wiesen. Dem natürlichsten Fressverhalten
der Pferde kommt die Weide entgegen. Durch die eigenständige Futtersuche
ist neben der Bewegung auch für die Beschäftigung der Tiere gesorgt.
Die aufgenommene Futtermenge ist dabei abhängig von dem Futterangebot und
von der
Dauer der Fresszeiten. (Wie lange ist mein Pferd auf der Weide?) Im Frühjahr
sollte man allerdings peinlichst darauf achten, dass eine geflissentliche Futterumstellung
von der trockenen, rohfaserreichen Nahrung auf das frische, junge Weidegras
gewährleistet wird.
Bei einer zu schnellen Umstellung könnte das hochverdauliche Gras zu schweren Verdauungsstörungen führen, da die Darmbakterien einige Zeit brauchen, sich auf das wasser- und eiweißreiche aber rohfaserärmere Futter einzustellen. Die Folge daraus sind Durchfälle und Kolikerscheinungen.
Auch können Störungen des Allgemeinbefindens und Fressunlust durch giftige Stoffwechselprodukte entstehen, die auch die Huflederhaut angreifen können. Sie sogenannte akute Hufrehe kann entstehen. Deshalb sollte zu Beginn der Weidezeit noch entsprechend Raufutter als Ergänzung zugefüttert werden.
Raufutter
Das Raufutter hat beim Pferd vor allem strukturelle Funktionen im Verdauungstrakt.
Eine 8 - 12-wöchige Schwitzphase beim Heu ist unbedingt einzuhalten, da
in dieser Zeit die Aromastoffe und die Verdaulichkeit zunehmen und Gifte sich
abbauen. Das Ablagern schützt vor dem Auftreten von Magen- und Darmstörungen
und auch vor der gefürchteten Hufrehe.
Heu
ist durch Konservierung haltbar gemachtes Grünfutter (Gras, gemischt
mit Wiesenkräutern, aber auch Raps, Grünroggen, kleeartige Futterpflanzen
oder Luzerne). Über die Wintermonate ist es ist besonders wichtig für
die Ernährung von Pferden. Normalerweise werden Wiesen 3- bis 4-mal pro
Jahr geschnitten.
Es ist von großer Bedeutung wann das Heu geschnitten wird. Er bestimmt den Nährstoffgehalt des Heus. Früh geschnitten enthält es viel Eiweiß, wenig Ballaststoffe und hat wenig Struktur. Später geschnitten sinkt dementsprechend der Eiweißgehalt und der Ballaststoffgehalt steigt an. Beim dritten oder vierten Schnitt sieht es wieder aus, wie beim ersten Schnitt. Das Gras wird meist mit einer an den Traktor angehängten Mähmaschine mit beweglichen Messern gemäht. Es legt sich als Schwaden oder auch Strich genannt nieder. Damit es gute trocknet muss das Heu in den Folgetagen mit einer Heuwendemaschine mehrfach gewendet werden.
Pro 100 Kilogramm Grünfutter müssen etwa 60 Kilogramm Wasser verdunsten. Nach einigen, möglichst trockenen Tagen, wird es mit einer Bindemaschine aufgenommen, zu Ballen gepresst und eingelagert. Wir treffen uns dann alle und helfen. Eine Truppe fährt mit auf's Feld und hilft die Ballen auf den Wagen zu werfen, die andere Truppe nimmt diese dann im Empfang und lagert sie dunkel und trocken auf dem Heuboden ein.
Unser Fachmann sagt, dass es auch noch andere Trockenverfahren gibt, wie zum Beispiel Holzgestelle die sogenannten Reuter. Auch gibt es Heißluft-Trocknungsanlagen. Diese trocknen mit 300 bis 1000 Grad heißer Luft sehr nährstoffschonend innerhalb von 10 Minuten. Letztendlich ist es eigentlich nur sehr wichtig, dass das Heu richtig trocken ist. Wenn dies nicht der Fall ist, droht es zu schimmeln und verliert die wichtigen Nährstoffe.
Wie erkennen wir gutes Heu? Verlassen Sie sich auf Auge und Nase. Gutes Heu erkennt man an Farbe, Geruch und Aussehen. Es sollte ein frisches Grün haben und nach Kräutern riechen. Im Laufe der Lagerungszeit lässt dieser Geruch natürlich nach, aber trotzdem sollte das Heu auch weiterhin angenehm riechen.
Stroh
sind die trockenen Getreidehalme, die nach der Ernte übrigbleiben. Sie
werden als Einstreu für das Pferd benutzt. Pferde sind so veranlagt, dass
sie den ganzen Tag, abgesehen von einigen kleinen Pausen fressen müssen,
um dem Darm einen ununterbrochenen Nahrungszufluss zu gewährleisten. Es
kann zu Koliken kommen, wenn dieser Nahrungszufluss für längere Zeit
unterbrochen wird. Stroh hat einen geringen Eiweiß-, aber einen hohen
Rohfasergehalt. Sein Energiegehalt beträgt, dessen ungeachtet, 40-60 Prozent
von dem des Heus.
Es gibt verschiedene Strohsorten:
1. | Das Haferstroh ist optimal und wird von den Pferden sehr gerne gefressen. Bei uns im Stall überwiegt das Haferstroh |
2. | Gerstenstroh wird auch gern genommen. Hier muss man allerdings wegen der Grannen vorsichtig sein. Diese Grannen könnten sich im Zahnfleisch festsetzen. Gerstenstroh eignet sich auch gut als Wintereinstreu, wenn man eine Matratze haben möchte. Es saugt meines Erachtesns die Feuchtigkeit wesentlich besser auf als Haferstroh. |
3. | Roggenstroh wir nicht sehr gerne gefressen, da es zu viele Bitterstoffe enthält. |
4. | Weizenstroh wird gerne gefressen und ist am weitesten verbreitet. Weizenstroh ist gut verträglich und in den meisten Gegenden in ausreichender Menge zu haben. |
Silage
Silage ist durch Gärung konserviertes hochwertiges Grünfutter. Dabei
wird das wasserhaltige Material (Gras, Mais, kleeartige Futterpflanzen, Ackerbohnen,
Hafer, Rübenblätter usw.) in ein Silo gefüllt und luftdicht abgedeckt.
Dort vermehren sich dann darin Milchsäurebakterien, vergären den Zuckeranteil
der Pflanzenmasse und bilden daraus Milchsäure. Sie gibt dem Gemisch einen
säuerlichen Geruch und einen pH-Wert von unter 4 und verhindert somitt
das Wachstum von Fäulnisbakterien. Letztendlich ist das Gemisch so sauer,
dass selbst die Milchsäurebakterien gehemmt werden: Die Gärung kommt
zum Stillstand und das silierte Futter ist nun lange Zeit haltbar.
Getreide
Hafer
ist, wie andere Getreidesorten, eine
Gräserart. Er hat aufgrund seines hohen Gehaltes an hochwertigen Proteinen,
ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen, sowie löslichen
und unlöslichen Ballaststoffen, einen sehr hohen physiologischen Wert.
Hafer ist das eiweiß- und fettreichste Getreide mit den höchsten
Mengen an lebenswichtigen Nährstoffen. Hafer enthält besonders viel
Calcium, Eisen Silizium, Zink, Mangan und die Vitamine B1 und E und ist somit
das weit verbreitete Kraftfutter für Pferde.
itamine B1 und E
Anwendung:
In der Hauptsache besteht das Getreidekorn aus dem Keimling und dem Mehlkörper.
Der
Keimling enthält reichlich Vitamin E und Vitamine des B-Komplexes. Haferkörner
werden meist entspelzt und geschält gefüttert, manchmal auch gequetscht.
Gequetschter Hafer bildet mit dem Speichel zusammen einen Brei, der kaum gekaut
werden muss. Einseitige Haferfütterung kann zu schwer wiegenden Stoffwechselstörungen,
vor allen Dingen im Mineralstoffwechsel und im Säure-Basen-Gleichgewicht,
führen.
Gerste
ist die vermutlich älteste Getreideart, die der Mensch in Kultur nahm.
Schon die alten Ägypter, Griechen, Römer und Chinesen bauten sie an.
Heute ist sie die nach Weizen, Reis und Mais weltweit viertwichtigste Getreideart.
Wie bei anderen Getreidearten ist der Mehlkörper des Korns vergrößert.
Es gibt zweizeilige und mehrzeilige Formen; sie unterscheiden sich in der Zahl
der Körner je Ährenspindelstufe. Alle aber sind leicht erkennbar an
den auffallend langen Grannenhaaren. Seit Jahren ist der Anbau von Sommergerste
rückläufig, weil Wintergerste höhere Erträge bringt.
Anwendung:
Bei uns wurde Gerste als Krippenfutter für Pferde lange Zeit vernachlässigt,
da sie meist an Rinder und Schweine verfüttert wurde. Gerste ist energiereicher
als Hafer, hat aber einen geringeren Rohfaseranteil und, je nach Sorte, weniger
Eiweiß.
Weizen
ist eine der wichtigsten Getreidearten. Weltweit werden pro Jahr rund 650 Millionen
Tonnen geerntet. Es gibt über 1000 Weizensorten mit unterschiedlichen Ansprüchen
an Boden und Klima. Auch die Mahl- und Backeigenschaften des Mehls unterscheiden
sich. Die bei uns wichtigste Sorte ist Nackt- oder Saatweizen. Er liefert das
Mehl für Weißbrot, Brötchen und Kuchen sowie Weizenbier. In
Süddeutschland und in den Mittelmeerländern wird auch viel Hartweizen
angebaut. Sie kennen den Begriff bestimmt aus der Lebensmittelsparte. (Hartweizen-Spaghetti
und all die anderen Nudelsorten).
Anwendung:
Wird in der Pferdefütterung wenig eingesetzt, er hat einen sehr geringen
Rohfaseranteil und der Mehlkörper enthält Klebereiweiß, so dass
es bei Fütterung in größeren Mengen zu Verkleisterungen im Magen,
Magenschleimhautentzündungen und Hufrehe
kommen kann. Weizen sollte nur in besonderen Fällen in Mengen bis zu 10
% des täglichen Krippenfutters, und zwar verteilt auf mehrere Mahlzeiten,
gefüttert werden.
Roggen
ist die wahrscheinlich jüngste Getreideart. Roggen ist ziemlich anspruchslos,
zeichnet sich durch gute Kälteresistenz aus und wächst auch auf sandigen
Böden noch gut. Die Ähren werden bis 20 cm lang. Sie tragen 2-blütige
Ährchen und gerade, 2-8 cm lange Grannen. Roggen hauptsächlich wegen
des Korns angebaut. Roggen ist eine hochgeschätzte Futterpflanze. Das trockene
Korn wird vermahlen, aber im allgemeinen nicht sehr stark ausgemahlen.
Anwendung:
Die praktische Anwendung ist die gleiche wie beim Weizen. Mit beiden Futtermitteln
ist durch den geringen Rohfaser- und hohen Kleberanteil eine Gefahr von Verkleisterung
im Magen gegeben. Deren Folgen sind Magenentzündung, Magenrisse oder auch
Hufrehe. Außerdem hat Roggen einen bitteren Geschmack und wird aus diesem
Grund auch nicht gerne von Pferden gefressen.
Samen und Kerne
Mais
Dieses Getreide ist eine der ältesten Kulturpflanzen. Es wurde vor über
5000 Jahren in Mittel- und Südamerika aus Wildformen gezüchtet. Als
Getreide wurde er erst im 17. Jahrhundert angebaut. Bei uns wird Mais in der
landwirtschaftlichen Viehhaltung größtenteils als Maissilage verfüttert.
Es gibt eine Reihe von Sorten:
1. | Hartmais (kleinen, besonders harten Körner; bekannt dadurch, dass man aus ihm Popcorn machen kann); |
2. | Zuckermais (als Gemüse) |
3. | Stärkemais |
4. | Wachsmais (zur Stärkegewinnung) |
5. | Ziermais (mit bunten Körnern) |
Die bei uns angebauten Pflanzen werden
etwa 2 bis 3 Meter hoch und tragen 8 bis 16 Blätter. Jede Pflanze
hat einen männlichen Blütenstand und mehrere weibliche Blütenstände,
die jeweils bis zu tausend kleine weibliche Blüten enthalten. Die männliche
Blüte sitzt als Rispe (Fahne) an der Spitze, die weiblichen erscheinen
in den Blattachseln und sind durch Büschel von dünnen roten Fäden
erkennbar. Nach der Bestäubung entwickeln sich hier die Maiskolben mit
jeweils 500 bis 1000 gelben Körnern., die zunächst weich sind, bei
der Reife aber so hart werden, dass man sie nicht mehr mit dem Fingernagel einritzen
kann. Am weitesten verbreitet ist der Maisanbau auch heute noch in den USA,
wo im "corn belt" (Mais-Gürtel) etwa die Hälfte der Welt-Maisernte
erzeugt wird.
Anwendung:
Bei der Pferdefütterung zeichnet sich Mais durch seinen geringen Eiweißgehalt
aus. Mais ist verhältnismäßig eiweiß- und rohfaserarm,
aber durch seine hohe Verdaulichkeit energiereicher als zum Beispiel Hafer.
Bei Stuten soll Mais milchbildend wirken. Am besten füttern Sie die Körner
in grob geschroteter Form. Geben Sie den Mais dem Krippenfutter bei. Der Anteil
sollte aber 50 % nicht übersteigen.
Leinsamen
Kultur- und Heilpflanze, deren Samen u.a. Öle, Eiweiße sowie Schleim-
und Ballaststoffe enthalten. Mit Wasser zusammen quellen sie auf. Der zu den
Leingewächsen gehörende Sommerlein kommt in verschiedenen Zuchtformen
vor. Faserlein (Flachs) besitzt kleine hellblaue Blüten und einen unverzweigten
Stengel. Er wird über einen Meter hoch. Der Stengel besteht aus bis zu
4cm langen Bastfasern, die aufgrund ihrer besonderen Reißfestigkeit zur
Herstellung von Textilfasern (Leinen) verwendet werden. Der kleinwüchsigere
Öllein ist an etwas größeren Blüten und Samen und an einem
stark verzweigten Stengel zu erkennen
Anwendung:
Die aufgequollenen Leinsamen legen einen Schutzfilm über die Darmschleimhaut.
Daher bietet er eine gute natürliche Möglichkeit bei Darmerkrankungen.
Auch der hohe Fettanteil (ca. 40 %) zeigt durch den hohen Anteil an ungesättigten
Fettsäuren positive Eigenschaften auf Haut und Haar. Der Leinsamen muss
vor dem Verfüttern etwa 10 Minuten gekocht werden, um die darin enthaltene
Blausäure zu lösen. Der hohe Fettgehalt des Leinsamens sorgt für
ein schönes Fell. Als Nebenwirkung können bei ungenügender Flüssigkeitszufuhr
Blähungen oder Darmverschluss auftreten. Heiße Breiumschläge
aus gepressten Leinsamen werden zur Behandlung lokaler Entzündungen und
Vereiterungen verwendet. Dosierung: 10 bis 20 Gramm pro 100 Kilo Pferd. Für
die bessere Darmtätigkeit den Leinsamen pur, ungekocht und unzerkleinert
geben. Ansonsten den Leinsamen kochen! Ausgewachsenen Pferden kann man also
100 bis 120 g Leinsamen (geschrotet) pro Tag füttern.
Die Zubereitung des Mashs:
Ein halbes Pfund Leinsamen wird 24 Stunden eingeweicht und gekoch. Danach lässt
man ihn mehrere Stunden langsam ziehen. Anschließend wird er dann kochend
über Gemisch von gequetschtem Hafer und Weizenkleie gegossen, gut durchgerührt
mit einem Sack bedeckt und nach einigen Stunden noch lauwarm verfüttert.
Als Behälter kann ein sauberer Eimer dienen. Ein Zusatz von Leinöl
besonders im Herbst, hat sich bewährt. Dem Haferweizenkleiegemisch wird
bei heruntergekommenen Pferden etwas angequetschte Gerste - die mitgekocht wird
- oder Gerstenmehl hinzugefügt. Den Futtertrog, hauptsächlich die
Ecken, sind nach Mashfütterung gut zu reinigen, da die Mashreste schnell
säuern.
Leinöl
Leinöl ist ein Speiseöl, dass aus den kleinen, braunen Samen der Lein-
oder Flachspflanze gewonnen wird. Die Pflanzen werden in Asien und Europa angebaut.
Es wird fast ausschließlich kalt gepresstes Leinöl angeboten, seine
Farbe ist dunkelgelb bis bernsteinfarben. Dadurch bleiben seine charakteristischen
Eigenschaften, wie der würzige Geschmack und sein hoher Gehalt an essentiellen
Fettsäuren, insbesondere der Linolsäure erhalten. Der Hohe Gehalt
an Linolsäure lässt den Geschmack des Leinös rasch unangenehm
scharf werden.
Sonnenblumenkerne
Sonnenblumenkerne sind bekanntermaßen ein sehr nahrhaftes und natürliches
Produkt. Das hat ohne Zweifel mit ihrem hohen Gehalt von ungesättigten
Fettsäuren zu tun. An diesem Punkt muss erwähnt werden, dass ungesättigte
Fettsäure zum menschlichen Organismus wohltuend und nötig für
eine ausgewogene Ernährung sind.
Anwendung:
Ich verfüttere Sonnenblumenkerne in Zusammenhang mit Möhren. Eine
Schüssel in Stücke geschnittene Möhren und eine Tasse Sonnenblumenkerne.
Das ganze wird ergänzt durch einen Schuß Sonnenblumenöl.
Rüben &
Co
Hauptsächlich
werden für die Pferdefütterung Futterrüben, Zuckerrüben
und Kohlrüben verwendet. Da alle Rübensorten einen hohen Wassergehalt
besitzen sind sie nicht sehr lange haltbar. Deshalb sollte man vor dem Verfüttern
die Rüben auf matschige Stellen untersuchen. Rüben sind meist stark
verschmutzt. Sie dürfen aber nur gesäubert gefüttert werden,
sonst kann es leicht zu Koliken kommen. Ihr geringer Rohfaseranteil macht sie
dann allerdings leicht verdaulich.
Möhren
Möhren
sind ein beliebtes Futtermittel und werden von den meisten Pferden sehr gerne
gefressen. Das mag an dem hohen Zuckerhaushalt liegen. Sie sind das ganze Jahr
hindurch erhältlich. Mit ca. 4 Euro pro 20 Kilo Sack (im Schnitt) sind
sie auch recht preiswert. Möhren enthalten sehr viel Beta-Karotingehalt,
dieses Vitamin ist von großer Wichtigkeit. Bereits 2 kg Möhren decken
den Tagesbedarf eines 500-600 kg schweren Pferdes. Daneben enthalten Möhren
auch einiges an Kalorien, also Energie. Arbeitspferden kann man bis zu 20kg
pro Tag füttern, was etwa dem Energiewert von 3 - 3,5 kg Hafer entspricht.
(Sie können die Hälfte des Kraftfutters durch Möhren ersetzen.
5 kg Möhren entsprechen etwa dem Energiegehalt von 1 kg Kraftfutter). Etwas
Problematisch ist der geringe Kalziumgehalt.
Anwendung:
Da Beta-Karotin ein fettlösliches Vitamin ist empfiehlt es sich, die gesäuberten
Karotten mit etwas Pflanzenöl (Distelöl oder Sonnenblumenöl)
zu übergießen. Vor dem Verfüttern müssen die Möhren
gesäubert werden, denn Schmutz und Sand können zu Koliken führen.
Zuckerrübe
gehören zu den Beta-Rüben und haben von allen Früchten die höchste
Nährwertproduktion pro Hektar. Süße Rübensorten werden
seit alters her angebaut. Im Gegensatz zur gleichartigen Futterrübe ist
die Zuckerrübe dünner und spitzer geformt und guckt kaum aus dem Boden.
Das Kraut dieser Rübe wird zu Silage verarbeitet. Aus diesen Rüben
werden Rohrzucker, Melasse und zudem Trockenschnitzel, ein hochwertiges Futter,
erzeugt.
Anwendung:
Prinzipiell sollen Zuckerrüben nur mit reichlich Raufutter gefüttert
werden. Für die Fütterung von normalen Reitpferden ist die Zuckerrübe
geradezu bedeutungslos. Als Variation auf dem Speiseplan werden die Zückerüben
aber recht gerne von unseren Vierbeiner gefressen.
Rübenschnitzeln
Rübenschnitzel besitzen auf Grund des Herstellungsprozesses in der Regel
keinen nennenswerten Vitamingehalt. Es gibt sie in melassierter und unmelassierter
Form. Die Schnitzel müssen mindestens 2 Stunden einweichen, da sonst die
Gefahr von Schlundverstopfung und Magenüberladung besteht. Ich füttere
sie trotzdem gerne und mein Pferd frisst sie auch mit wachsender Begeisterung.
Ein 20 Kilo-Sack kostet ca. 10 Euro und hält eine Ewigkeit.
Anwendung:
Das mit dem Einweichen habe ich folgendermaßen gelöst. Abends wenn
ich aus dem Stall komme, fülle ich eine Schüssel mit getrockneten
Schnitzeln. Morgens bevor ich zur Arbeit fahre, fülle ich die Schüssel
mit Wasser auf. So haben die Schnitzel über 9 Stunden Zeit zum aufquellen.
Eiweiß
Findet man zu hohen Anteilen in allen Kraftfutterarten. Bei jungen Tieren, tragenden
und säugenden Stuten ist der Bedarf an Eiweiß besonders hoch. Zu
viel Eiweiß allerdings, ist auch nicht gesund. Eiweiß belastet die
Leber und die Nieren. Im Frühjahr führt der oft hohe Eiweißanteil
von frischen Weiden häufig zur Hufrehe, wenn die Energie nicht in Leistung
umgewandelt wird.
Das Eiweiß hat zwar seinen Namen daher bekommen, weil es dem Weißen
im Ei weitgehend identisch ist, es kommt jedoch in allen tierischen und pflanzlichen
Geweben als wichtiger Baustein - hier Protein genannt - vor. Eine sehr wichtige
Aufgabe kommt ihm beispielsweise als Baustein bei dem Aufbau der Muskulatur
zu.
Energie
Der Energiebedarf eines Pferdes ist unter anderem abhängig von Rasse, Haltung
und Bewegung. Energie ist für den Erhaltungsstoffwechsel genauso wichtig
wie auch für Muskelarbeit, Gewebeansatz oder Milchleitung.
Im Erhaltungsstoffwechsel wird von folgenden Energiewerten pro Tag ausgegangen:
Pferdegewicht 300 kg: 43,3 MJ
Pferdegewicht 500 kg: 63,6 MJ
Pferdegewicht 700 kg: 81,6 MJ
Rohfaser
Unsere Pferde haben einen relativ hohen Strukturbedarf. Er sorgt dafür,
das das Pferdes ausreichend beschäftigt ist und somit psychisch gesund
bleibt. Bietet man dem Pferd zuwenig Rohfaser an, kommt es zu Verdauungsstörungen
im Dickdarm. Bietet man hingegen zuviel Rohfaser an, sinkt erfahrungsgemäß
die Verdaulichkeit anderer Nährstoffe
Mineralien oder Mineralstoffe
spielen eine wichtige Rolle in der Ernährung. Das Pferd benötigt sie
für den Stoffwechsel, denn der Körper kann sie nicht selber herstellen.
Hierzu gehören: Kalzium (Ca), Phosphor (P), Magnesium (Mg), Kalium (K)
und Natrium (Na). Außerdem: Eisen (Fe), Zink (Zn) und Selen (Se). Wichtig
ist, dass die Mineralstoffe untereinander als auch mit den Vitaminen in einer
Wechselbeziehung stehen, so dass eine Unter- oder Überversorgung keine
Folgen haben. Die Mineralstoffe stehen sowohl untereinander als auch mit den
Vitaminen in einer Wechselbeziehung, so dass eine Unter- oder Überversorgung
einzelner Elemente weitreichende Folgen haben kann.
Kalium und Natrium
Für den Wasserhaushalt, die Muskeln und die Nervenfunktion sind Kalium
und Natrium zuständig. Kalium wird in der Regel ausreichend über das
Futter aufgenommen, indessen besteht erfahrungsgemäß eine Unterversorgung
mit Natrium, die oft zu Koliken oder Kreislaufzusammenbrüchen führen
kann und nur im geringen Maße durch Salzlecksteine ausgeglichen werden
kann. Zuviel Natrium führt allerdings zu Durchfällen. Wichtig!! Bei
Fohlen in den Boxen die Lecksteinen immer hoch genug hängen!!! Zu wenig
Natrium führt zu Muskelkrämpfen und Lecksucht. Ein Mangel an Kalium
äußert sich in Muskelschwäche, zu viel Kalium wirkt sich negativ
auf die Herztätigkeit aus.
Kalzium und Phosphor
Diese beiden Stoffe werden in den Knochen eingelagert und sind wichtig für
die Blutgerinnung und den Energiestoffwechsel in den Muskeln. Zu wenig Kalzium
führt zur Knochenbrüchigkeit, Wachstumsstörungen und Stoffwechselstörungen.
Zu viel Kalzium hingegen führt zu Harnsteinbildung und Knochenbrüchigkeit.
Phosphorüberschuß führt zu einer verminderten Ausbeute von Spurenelementen.
Phosphormangel hingegen zu Fressunlust, Fruchtbarkeitsstörungen und Stoffwechselerkrankungen.
Bei zu hoher Getreidefütterung kann es schnell zu einem Phosphorüberschuss
kommen.
Magnesium
Zu einem Magnesiummangel beim Pferd kommt es äußerst selten, da die
typische Ernährung des Pferdes üblicherweise magnesiumreich ist. Magnesium
ist beteiligt am Aufbau von Knochen und Zähnen, am Reizleistungssystem
und an der Bildung von Enzymen. Magnesiummangel führt zu Appetitlosigkeit,
Muskelkrämpfen und Nervosität . Eine Überdosierung ist kaum möglich.
Spurenelemente
Bei einer ausgewogenen Futterration ist eine Unterversorgung mit Spurenelementen
selten
Eisen
ist wichtig für die Entwicklung der roten Blutkörperchen und damit
indirekt am Sauerstofftransport beteiligt. Zu wenig Eisen äußert
sich in Freßunlust, Blutarmut, und einem struppigen Haarkleid. Eine Überdosierung
kommt selten vor.
Jod
Mangel kann zu Kropfbildung führen und bei tragenden Stuten zu schlechter
Milchleistung und einer Lebensschwäche bei Fohlen. Kobalt
ist ein Bestandteil vom Vitamin B12 und spielt eine Rolle bei der Aktivierung
von Enzymen. Ein Mangel an Kobalt führt zu Blutarmut, Hautveränderungen
und Wachstumsstörungen. Eine Überversorgung tritt selten auf.
Kupfer
Kupfer wird ist bei der Bildung roter Blutkörperchen, der Knochenentwicklung,
der Zellatmung, und zur Stärkung des Immunsystems gefragt. Jungpferde benötigen
für ihr Wachstum Kupfer. Kupfermangel führt zu Blutarmut und Infektionsanfälligkeit
und kann nicht unter Umständen Leberstörungen herbeiführen.
Mangan
benötigen Stuten für die Eierstockfunktion, genauso wie für den
Knochenstoffwechsel. Manganmangel führt zu Wachstumsstörungen. Manganüberschuß
stört die Fruchtbarkeit.
Selen
Es ist ein Bestandteil der Enzyme und stärkt das Immunsystem, und schützt
die Zellen. Selenmangel mit gleichzeitigem Vitamin E Mangel führt zur Degeneration
der Muskeln. Ein Selenüberschuß führt zu Haarausfall, Ausschulen
der Hufkapsel und Lahmheit. Der Gabe von Selen muss erhöhte Aufmerksamkeit
gewidmet werden.
Zink
Zink ist wichtig für den Eiweißstoffwechsel. Es unterstützt
die Regenration der Hautzellen. Zinkmangel treten vermehrt Infektionen, Ekzeme,
Haarausfall und Hautprobleme auf. Eine Überversorgung ist selten.
Leckstein
Salz
in der Box ist so wichtig wie das Salz in der Suppe.
Salz erhält als Elektrolyt den osmotischen Druck der Körperflüssigkeiten
aufrecht und sorgt dafür, dass Zellen weder platzen noch schrumpfen. Ohne
Salz können Nervenzellen keine Impulse weiterleiten; Salzmangel bremst
den Stoffwechsel und macht Pferde schlapp.
Bei Salzmangel wird die Haut trocken. Im schlimmsten Fall führt Salzmangel
zum Kollaps. Deshalb sind sich Tierärzte und Hersteller einig: Salz muss!!
zugefüttert werden. In Gras, Heu und Getreide ist zuwenig Natrium und zu
wenig Chlor.
Auf ein reinen Salzleckstein sollte man daher nicht verzichten, weil ein Pferd
seinen Salzbedarf zum Teil über 50 % damit deckt.
Handelsübliche Salzlecksteine sind runde oder eckige Blöcke von 5
und 10 Kilo. Zehn Kilo kosten zwischen 4 und 12 Euro. Die Qualität der
Salzleckstein ist immer die gleiche.
Auch auf der Weide sollte man für einen Leckstein sorgen, um die Versorgung des Pferdes sichern. Es gibt spezielle Halter für Lecksteine die man in der Box sowie auch auf der Weide anbringen kann.
Müslifutter
ein
Mischfutter der besonderen Art. Es besteht im allgemeinen aus einer Mischung
von geflocktem Getreide, und beinhaltet auch kleine Pellets, die normalerweise
Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Zum Teil werden auch getrocknete Karottenstücke
mit beigefügt.
Kräutermüsli
Z.B.
von Eggermann. Das füttere ich meiner Hella und wir sind sehr zufrieden
damit. Von der Kräuterwiese frisch und gesund in die Futterkrippe: Eggersmann
Kräuter Müsli kombiniert auf einzigartige Weise wertvolle Kräuter
mit einem hochwertigen, gut verdaulichen Müsli ohne Hafer und bringt so
die heilende Kraft der Natur in die Futterration Ihres Pferdes. Eine Komposition
aus zehn einheimischen Kräutern vereinigt atemwegs-, verdauungsfördernde
und beruhigende Wirkungen zu einem wertvollen Müslifutter, das sich vor
allem für nervöse oder appetitlose Pferde in leichter bis mittlerer
Arbeit eignet.
Fütterungsempfehlung:
1 kg 3 kg Kräuter-Müsli täglich im Austausch zur üblichen
Krippenfutterration decken den Tagesbedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und
Spurenelementen. Steigerung dieser Menge je nach persönlichem Ermessen,
Rasse und Futterverwertung möglich.
Zusammensetzung:
Gerste, Mais, Weizen, Weizenkleie, Zuckerrübenmelasse, getrocknete Kräuter,
Knoblauch, Hefe, Lysin, Methionin, Calciumcarbonat, Dicalciumphosphat, Magnesiumoxid,
Natriumchlorid, Vitamin- und Spurenelementevormischung.
Pellets
Sie bestehen aus Getreide, Grünmehlen, Sojaschrot und einen Haufen anderer
Zusatzstoffe wie Luzerne, Gras, Hafer und Rübenschnitzeln. Vitamine und
Mineralstoffe sind für die Grundversorgung meist ausreichend enthalten.
Diese unterschiedlichen Futterbestandteile werden zu Pulver vermahlen, mit etwas
Melasse vermischt, damit sie zusammen halten, und unter hohem Druck durch eine
Matritze gedrückt, so dass die typische Form entsteht.
Vitamine
Vitamine sind lebensnotwendig. Im Stoffwechsel erfüllt jedes einzelne Vitamin
seinen Job. Wohlergehen und Leistungsfähigkeit des Organismus hängen
erheblich von einer hinreichenden Vitaminversorgung ab.
Die fettlöslichen Vitamine A, D und E müssen allerdings das Futter aufgenommen werden.
Vitamin K und die wasserlöslichen Vitamine des B-Komplexes werden im Dickdarm gebildet, aber nicht genügend absorbiert. Zum Die Vitamin B1, B2, B6 sowie, Nikotinsäure, Pantothensäure, Biotin, Folsäure, Vitamin B12 und Cholin. gehören zum Vitamin B-Komplex
Überhöhte Gaben sind an und für sich nicht schlimm. Mit Ausnahme von Vitamin B12 werden sie nicht im Körper gespeichert.
Vitamin A und Betakarotin (Provitamin
A)
Vitamin A ist ein Wachstumsvitamin und es schützt die Zellschichten der
Haut und der Schleimhäute. Eine Vorstufe von Vitamin A, das Betakarotin,
wirkt sich positiv auf die Tätigkeit der Eierstöcke und die embryonale
Fruchtentwicklung aus.
Eine Unterversorgung zeigt sich in Leistungsabfall und verminderter Fruchtbarkeit sowie in Wachstumsstörungen.
Eine Überversorgung führ zu einem struppigen Fell, einem herabgesetztem Muskeltonus und Knochbrüchigkeit.
Vitamin B1
Vitamin B1 reguliert den Kohlenhydratstoffwechsel und beeinflusst die Nervenfunktion.
Eine Unterversorgung führt zu Appetitlosigkeit, Krämpfen und einer schlechten Energieverwertung.
Vitamin B2
beeinflusst den Sehvorgang. Ein Mangel ist bis jetzt noch nicht entdeckt worden.
Vitamin B6
Vitamin B6 ist wichtig für den Eiweißstoffwechsel.
Eine Unterversorgung ist selten, kann aber in einzelnen Fällten Hautveränderungen und Nervenstörungen führen.
Vitamin B12
ist mitverantwortlich für die Blutbildung und den Aufbau einiger Aminosäuren.
Eine Unterversorgung ist selten. Anzeichen dafür wären schlechte Futterverwertung, Anämie und struppiges Fell
Biotin
Es ist eines der bekanntesten Vitamine aus der Gruppe der B-Vitamine. Es hat
bei regelmäßiger Zufuhr einen günstigen Einfluss auf Verhornung,
Hornqualität und Hornsubstanz der Hufen. Da das Horn des Pferdehufes nahezu
ein Jahr braucht, um vom Kronrand zum Tragrand zu wachsen, sollte Biotin über
neun bis zwölf Monate täglich verabreicht werden.
Vitamin C
Vitamin C steigert die Abwehrkräfte und wirkt, wie Vitamin E, als Radikalenfänger.
Bei einer Unterversorgung kann das Pferd unter Stress zu einer erhöhten Infektionsanfälligkeit und Leistungsschwäche kommen
Vitamin D
Vitamin D besitzt einen großen Einfluss auf den Kalzium- und Phosphorhaushalt.
Unter Einwirkung von Sonnenlicht kann der Körper Vitamin D über die
Haut selbst bilden.
Eine Unterversorgung führt zu Wachstumsstörungen und Rachitis. Ferner kann es zu Gefäß- und Nierenverkalkungen, Appetitlosigkeit, Lahmheit und bei jungen Fohlen, bei gleichzeitiger unzureichendem Ca/P-Verhältnis, auch zu Knochenauftreibungen oder Bockhufbildungen kommen.
Vitamin E
Vitamin E ist ein wichtiger Zellschutz. Es ist besonders wichtig für Herz
und Muskulatur. Es steigert die Fruchtbarkeit sowie die allgemeine Leistungsbereitschaft
der Pferde.
Eine Unterversorgung besteht, wenn überhaupt, im Winter. Kennzeichen sind Muskelveränderungen, Bewegungsstörungen und Infektionsanfälligkeit.
Eine Überversorgung zeigt keine negativen Folgen.
Folsäure
Folsäure ist an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt, unter anderem
am Aufbau von roten Blutkörperchen.
Eine Unterversorgung kann zu Anämie und Leistungsschwäche führen
Vitamin K
ist unkentbehrlich für die Blutgerinnung. Da Vitamin K im Dickdarm gebildet
wird, liegt ein Mangel selten vor.
Eine Überversorsgung wirkt sich äußerst negativ auf den Organismus aus.
Nikotinsäure, Pantothensäure,
Cholin
Diese Vitamine sind wichtig für zahlreiche Stoffwechselvorgänge, die
Haut und die Verdauung.
Eine Unterversorgung wurde bisher nicht beobachtet.
Name | Wirkung |
Anis (Pimpinella anisum) | bei Blähungen; wirkt auf die Atemwege schleimlösend |
Baldrian (Valeriana officinale) | nervöse Erregungszustände: wirkt beruhigend, krampflösend |
Birke | wirkt harntreibend, blutreinigend |
Brennessel (Urtica dioica) | wirkt harntreibend, blutreinigend, stoffwechselfördernd |
Eibisch | wirkt hustenreizlinderd |
Fenchel (Foeniculum vulgare) | wirkt auf die Atemwege schleimlösend; Magen/Darm: entkrampfend |
Frauenmantel(Alchemilla vulgaris) | wirkt bei Durchfall; wirkt bei Erschlaffungszustand der Gebärmutter |
Ginseng | wirkt immunstimulierend, leistungssteigernd |
grüner Hafer | bei Nervenschwäche, Erschöpfung |
Hagebutte (Rosa canina) | bei Erkältungen, enthält sehr viel Vitamin C |
Heublumen | bei Erkältungen und Rheuma |
Hopfenblüten | bei Unruhe und Angstzuständen |
Huflattich | wirkt hustenreizlinderd |
Johanniskraut (Hypericum perforatum) | wirkt entzündungshemmend, gegen Depressionen; Achtung: Johanneskraut macht empfindlich gegen Sonneneinstrahlung und kann somit zu Hautreizungen führen! |
Kamille (Martricaria chamomilla) | wirkt entzündungshemmend; Magen/Darm: krampflösend; Achtung: nie zum Auswaschen der Augen verwenden, da Tee´s und Tinkturen aus Kamille kleinste Schwebeteilchen enthalten, die die Augen reizen! |
Klette
|
fördert die Heilung der Haut |
Kümmel | bei Magen- und Darmproblemen |
Lavendel (Lavendula officinalis) | wirkt beruhigend, krampflösend, antiseptisch, hartreibend |
Löwenzahn (Taraxacum officinale) | wirkt harntreibend, blutreinigend |
Malve | wirkt reizlinderd auf die oberen Luftwege |
Melisse | bei Nervosität, appetitanregend |
Isländisches Moos | wirkt hustenreizlinderd |
Orangenblüten | bei Nervösität, Aromatikum |
Pfefferminze (Mentha piperita) | wirkt entzündungshemmend; Magen/Darm: krampflösend, beruhigend |
Ringelblume (Calendula officinalis) | wirkt wundheilend. Die Ringelblume. ist in vielen Hautsalben enthalten, ebenfalls gibt es im Handel auch Melkfett mit Ringelblume zu kaufen. |
Schwarzkümmel (Nigella sativa) | Magen/Darm: Blähungen; Atemwege: Heustauballergie, wirkt bronchienerweiternd |
Sonnentaukraut | bei Krampf- und Reizhusten |
Spitzwegerich | bei Katarrh der oberen Luftwege: reizlindernd, entzündungshemmend |
Stiefmütterchen | wirkt stoffwechselfördernd |
Süßholzwurzel
|
bei Bronchitis: schleimlösend |
Teufelskralle | bei Stoffwechselkrankheiten |
Thymian (Thymus vulgaris) | bei Bronchitis: antibakteriell, desinfizierend |
Wacholder | wirkt harntreibend, blutreinigend |
Walnussblätter | wirkt blutreinigend |
Weidenrinde | bei rheumatischen Beschwerden; wirkt, leicht fiebersenkend |
Zinnkraut (Ackerschachtelhalm) | wirkt harntreibend |
Fütterungsfehler
Über- oder Unterversorgung sind in gleichem Maß schädlich und
leistungsmindernd für den Organismus.
Fütterungsfehler sind im weitesten Sinne:
mangelhafte Futterzubereitung, Fütterungs-
u. Tränketechnik
minderwertige oder verdorbene Futtermittel
unausgewogenes Energie- u. Nähstoffangebot
falsche Dosierung
beigemischte Gifte und Pflanzen
Proteinüberschuß
Überversorgung mit Eiweiß. Ein Eiweißüberschuss kann zwar
bis in etwa zum dreifachen des Erhaltungsbedarfs bei gesunden Pferden toleriert
werden, belastet aber Leber und Nieren!
Folgen: Übermäßiges
Schwitzen, Durchfall, Hufrehe, Leistungsminderung, Fruchtbarkeitsstörungen
Strukturfuttermangel
Der Bedarf liegt bei 1 bis 2kg Stroh pro Tag und wird von vielen Pferden aus
der Einstreu gedeckt. Dies funktioniert aber nur in täglich gut eingestreuten
Ställen.
Raufuttermangel
Zahnprobleme
Unarten durch Beschäftigungs- u. Sättigungsmangel
wenig Kautätigkeit und Speichelproduktion
Durchfälle
Wenn der Trockensubtanzgehalt unter 20% abfällt spricht man von Durchfall
Ursachen:
zu hohe Eiweißgehalte im Futter
Überfütterung mit Krippenfutter
verdorbene Futtermittel
plötzlicher Futterwechsel
zu hohe Kaliumgehalte
überhöhte Wasseraufnahme (nach viel Salz)
Infektionskrankheiten des Magen-Darm-Traktes und
starker Wurmbefall oder Salmonellen.
Weitere Erkrankungen
Futtermittel und Doppingsubstanzen:
Manche Futtermittel enthalten pharmakologisch wirksame Substanzen, die zum Teil
dem Doping zuzuordnen sind. Solche Substanzen werden oft aber auch als kontrollierte
Medikation verabreicht. Das Vorhandensein dieser Substanzen im Blut oder Urin
des Pferdes bedeutet einen Verstoß gegen die Bestimmungen der LPO, wenn
bestimmte Grenzwerte überschritten werden.
Futtermittel beinhalten folgende Substanzen:
Kakaoschalen: Xanthinderivate (Coffein u. Theobromin)
Luzerne (im Mittelmeerraum): Salicylsäure
Malzkeime, Gerste, Keimende Gerste und Bierhefe: Hordenin (Catecholamin)
Fütterungsregeln
Kein
schnelles Reiten nach dem Füttern!!!
Wenn ein Pferd arbeitet, wird das Blut aus dem Verdauungssystem abgezogen und vermehrt in Herz, Lunge und Muskulatur gelenkt. Wurden die Futterinhaltsstoffe nicht schon vor Beginn des Reitens absorbiert, werden sie jetzt nicht mehr vollständig verdaut. Ein voller Magen drückt ebenfalls auf die Lunge. Wenn das Pferd nach dem Füttern schnell geritten wird, kann die Lunge sich nicht richtig mit Luft füllen.
Darum:
Zwischen dem Füttern und dem Reiten sollten mind. zwei Stunden liegen.
Noch besser ist es, wenn man erst reitet und danach füttert. Alternativ
kann man auch eine kleine "Vorspeise" geben und nach dem Ritt ein
"zweites Frühstück" einlegen.
Saftfutter
Saftfutter ist ideal für Pferde. Zum Bereich Saftfutter gehört zum
Beispiel Gras. Gras enthält zu 80-90 Prozent Wasser. Saftfutter, wie zum
Beispiel Möhren oder Äpfel sollte man längs zerschneiden. So
kann das Pferd besser kauen und verschluckt sich nicht daran. Am besten ist
es, dass das Pferd täglich auf die Weide kommt. Ist dies nicht möglich
sollte man zumindest täglich Möhren, Äpfel oder Rüben zufüttern.
Wasser
Wasser ist lebensnotwendig für Pferde.
Eine normale Futterschaufel fasst im Durchschnitt: 1,3 kg Pellets, 900 g Müslifutter oder 1kg Hafer.