Abzeichen | Muskulatur |
Atemsystem | Nervensystem |
Augen | Ohren |
Exterieur | Schlafen |
Farben | Skelett |
Haare | Verdauungssystem |
Huf | Zähne |
Anatomie
Pferde sind Herdentiere, Pflanzenfresser, Einhufer. Und sie sind
Säugetiere. Sie sind von Natur eigentlich nicht dafür geschaffen geritten
zu werden. Der Rücken eines Pferdes ist wesentlich empfindlicher als man
bei einem solchen kräftigen Tier vermutet. Das Exterieur beschreibt das
äußere Erscheinungsbild eines Pferdes. Den Körperbau bezeichnet
man als Gebäude an den man ein gutgebautes Pferd erkennen kann. Der Rücken
des Pferdes ist mit einer Hängebrücke zu vergleichen dessen vorderen
Pfeiler die Vorderbeine, Schultern, deren Muskeln sowie die ersten Brustwirbel
sind und dessen hinterer Pfeiler die Hinterbeine, deren Muskeln, dem Becken
und dem Kreuzbein sind. Die Wirbelsäule des Pferdes ist steif und erleichtert
so das Tragen von Reitern und schweren Lasten. Das Pferd steht im Gleichgewicht,
wenn Kruppe und Widerrist gleich hoch sind. Für die Schnelligkeit des Pferdes
ist dessen Hinterhand ausschlaggebend, da das Pferd von dort die Kraft dazu
holt. Die Vorderbeine müssen den Aufprall bei jedem Schritt und Sprung
abfedern.
Abzeichen
Abzeichen sind weiße Stellen am Körper, Gliedmaßen
und Kopf des Pferdes. Die zu ihrer Beschreibung verwendeten Begriffe sind von
den verschiedenen Zuchtbehörden offiziell festgelegt worden
Flocke
|
Keilstern
|
Stern
|
Blume
|
Flämmchen
|
schmale
Blesse
|
breite
Blesse
|
unregelmäßige
Blesse
|
durchgehende
Blesse
|
unterbrochene
Blesse
|
Laterne
|
Schnippe
|
Krötenmaul
|
Milchmaul
|
weiße
Krone
weißer Ballen |
halbweiße
u.
weiße Fessel |
halbweißer
u.
weißer Fuß |
hochweißer
Fuß
|
l. | = links | Vfsl. | = Vorderfessel | wg. | = wenig |
r. | = rechts | Hfsl. | = Hinterfessel | Sth. | = Stirnhaare |
Vbln. | = Vorderballen | Vf. | = Vorderfuß | k. | = kurz |
Vkr. | = Vorderkrone | Hf. | = Hinterfuß | gr. | = groß |
Hbln. | = Hinterballen | unreg. | = unregelmäßig | lgl. | = länglich |
Hkr. | = Hinterkrone | Vb. | = Vorderbein | schm. | = schmal |
Kst. | = Keilstern | Hb. | = Hinterbein | stichelh. | = stichelhaarig |
Str. | = Strich | lg. | = lang | bd. | = beide |
Bl. | = Blesse | dchg. | = durchgehend | rchd. = | = reichend |
Schnurbl. | = Schnurblesse | Nüst. | = Nüstern | ob. = | = oben |
Fl. | = Flocke | flf. | = fleischfarben | unt. = | = unten |
St. | = Stern | Obl. | = Oberlippe | verbr. | = verbreiternd |
Schn. | = Schnippe | Utl. | = Unterlippe | w. | = weiß |
Die meisten inneren Organe des Pferdes arbeiten in der gleichen Weise wie die anderer Säugetiere, aber sowohl die Verdauungs- als auch der Atmungsapparat weisen interessante Besonderheiten auf.
Das Atemsystem
Die Atmung ist für unsere Pferde genauso wichtig wie für uns, dies
gilt auch - oder insbesondere- für die Qualität der Atemluft.
1 Nasenhöhle | 2 Stirnhöhle | 3 Rachenhöhle | 4 Luftsack |
5 Kehlkopf | 6 Luftröhre | 7 rechte Lunge | 8 Bronchus |
9 Bronchien | 10 Lungenbläschen | 11 linke Lunge | 12 obere Kieferhöhle |
13 Innere Kieferhöhle | 14 Maul |
Merkmale:
1. | Wenn sich das Pferd im Ruhezustand befindet, macht es ca. 8 - 16 Atemzüge in der Minute. |
2. | Zwischen Ein- und Ausatmen entsteht bei einem ausgeruhten Pferd eine Pause. |
3. | Sobald sich das Pferd bewegt ist zwischen dem Ein- und Ausatmen keine Pause mehr. Dabei solle das Einatmen immer, auch bei Anstrengungen, geräuschlos stattfinden. |
4. | Die Atmung wird mit steigender Bewegung schneller und tiefer. |
5. | Die Atmung passt sich der Gangart an. So richtet sich die Atmung des Pferdes im Galopp nach dessen Gangart typischen Dreitakt. Das Pferd Atmet aus wenn der weit nach vorn greifende Vorderfuß in Aktion tritt. |
Die Augen
Die
Augen sitzen an den Seiten des Kopfes. Pferde sind seit jeher Beutetiere und
leben oder lebten auf weitläufigen Ebenen. Mit einer kurzen Kopfbewegung
kann das Pferd sein gesamtes Umfeld wahrnehmen. So ist es fast unmöglich
sich einem frei laufenden Pferd unbemerkt zu nähern.
Merkmale:
1. | Das Pferd sieht im wesentlichen "einäugig", d.h., den größten Teil seiner Umgebung nimmt es als zwei Bilder wahr, je eins für jedes Auge. |
2. | Seine " zweiäugige" Sicht direkt vor sich hilft ihm, Entfernungen abzuschätzen und sich sicher fortzubewegen. Räumliches Sehen ist nur in diesem Bereich möglich. |
3. | Es ist bekannt, dass in der Mitte der Netzhaut die schärfsten Bilder abgebildet werden, und das ist der tatsächliche Grund, weshalb ein Pferd zum Beobachten seinen Kopf bewegt. Diese Bewegungen helfen, die Lichtstrahlen so durch die Linse zu leiten, dass sie die Mitte der Netzhaut optimal erreichen. Darum benötigt das Pferd ausreichend Bewegungsspielraum für Kopf und Hals, um seine gesamte Umgebung beobachten zu können. |
4. | Die Pupille eines Pferdes gleicht eher einem Oval als einem Kreis. |
5. | Den Ausblick, den ein Pferd besitzt, ist recht breit, dafür aber flach. Um etwas gut erkennen zu können, das sich nahe vor ihm befindet, muss das Pferd seinen Nacken krümmen. So kann das Pferd beim Reiten zum Beispiel die Beine des Reiters sehen, wenn der Reiter einen Bogen reitet, ist das Pferd in der Lage, mit dem zur Kreismitte zugewandtem Auge zum Reiter-Auge Blickkontakt aufzunehmen. |
6. | Durch die seitliche Anbringung der Augen, kann ein Pferd nicht binocular, d.h. dreidimensional wie wir Menschen, sehen, sondern nur flach - so wie wenn wir ein Auge schließen |
7. | Pferde können Farben unterscheiden. Sie bevorzugen die Farben Rot, Orange und Gelb. Bei Blau und Lila haben sie Probleme und Grün scheinen sie zumindest von anderen Farben unterscheiden zu können. Pferde brauchen ein ungewöhnlich großes Gesichtsfeld, um die optische Wahrnehmung von Feinden aus allen Richtungen zu erlauben. Das Pferd kann seinen Kopf stundenlang in Bodennähe halten und doch sein Umfeld wahrnehmen. Dies ist beim Leben in freier Wildbahn lebenswichtig. |
Exterieur
Kopf, Größe, Gliedmaße,
Rumpf
Exterieur ist die äußere Beschaffenheit eines .Pferdes.
Merkmale:
1. Die Proportionen sollten stimmen und das Pferd ausbalanciert wirken.
2. Der Nacken sollte über einen wohlgeformten Wiederrist in einer guten
Linie in den Rücken übergehen.
3. Die Schultern sollten nicht zu steil sein
4. Der Brustkasten soll genügend Platz für Herz und Lunge bieten.
5. Die Beine sollten gerade mit trockenen Gelenken und Röhren sein und
die Sehnen hart und fest.
6. Die Hinterhand sollte gut bemuskelt sein.
7. Die Hufe sollten einen guten Winkel zum Fuß bilden und der Strahl sollte
gut geformt sein.
1 Schädel | 2 Schopf | 3 Kehle |
4 Schulter | 5 Brust | 6 Ellenbogen |
7 Vorderfuß-Wurzelgelenk | 8 Vordermittelfuß | 9 Fessel |
10 Ferse | 11 Fesselkopf | 12 Kastanie |
13 Trachtenwand | 14 Kronrand | 15 Fesselkopf |
16 Kastanie | 17 Sprungelenk | 18 Flanke |
19 Oberschenkel | 20 Schwanzwurzel | 21 Kruppe |
22 Rücken | 23 Widerrist | 24 Mähenkamm |
25 Mähne |
Die Schwanzwurzel mit Schweifrübe und Schweif |
Kopf
Die Vererbungslehre sagt, das die Kopfform von Generation zu Generation
vererbt wird. Sie gibt daher Anhaltspunkte für die Abstammung.
Merkmale:
1. | Ramsnase, Ramskopf. Nach außen gewölbt (Konvex). Hier ist die Linie der Kopfform leicht nach außen gewölbt. Man spricht je nach Ausprägung von einer Ramsnase oder von einem Ramskopf. Bei der Ramsnase beginnt der Knochen gerade und wölbt sich erst zu den Nüstern hin stark nach unten. Beim Ramskopf ist der Nasenknochen in seiner gesamten Länge nach außen gebogen. Diese Kopfform findet man häufig bei schweren Kutschpferden. |
2. | Hechtkopf. Nach innen gewölbt (Konkav): Die Nasenlinie ist in der Mitte leicht eingesenkt. Typischer Vertreter ist der Araber. |
3. | Keilkopf. Keilköpfe zeichnen sich durch ein oder mehr weniger geradem Profil aus, mit einem breiten Ansatz und einer spitz zulaufenden Maulpartie. |
Beispiele der Kopfformen:
Ramsnase |
|
Ramskopf |
|
Hechtkopf |
|
Keilkopf |
Größe
Die Größe des Pferdes wird vom höchsten Punkt des Widerristes
bis zum Boden gemessen. Beim Messen ist es wichtig, dass das Pferd auf einer
waagerechten Oberfläche steht. Es gibt zwei Meßmethoden: Stockmaß
und Bandmaß. Das Stockmaß, wird wie der Name schon sagt, mit einem
Zollstock gemessen. Das Bandmaß, mit einem flexiblen Metermaß. Der
Unterschied liegt darin, dass beim Stockmaß "grade runtergemessen"
wird, hingegen beim Bandmaß das flexible Band den Körpferformen folgt.
Daher ist die gemessene Größe mit Bandmaß etwas größer
als die des Stockmaßes.Auf dem europäischen Festland wird die Größe
in Zentimetern gemessen, in Großbritannien, Irland, Australien und Nordamerika
in hands. Eine hand entspricht 10,16 cm (4 inches).
Gliedmaße
Die Vordergliedmaßen
1. | Die Vordergliedmaßen sind mit dem Rumpf nur durch Muskel- und Sehnengewebe verbunden. Hierdurch ist sichergestellt, dass ein Großteil der Belastung aufgefangen und nicht an das Rückrat weitergegeben wird. Allerdings bedeutet es aber auch, dass die Muskeln schnell überlastet werden können. |
2. | Das Vorderbein beginnt unterhalb des Schulterblattes. |
3. | Das Oberbein fließt in das Ellenbogengelenk. |
4. | Das Unterbein sollte gut ausgebildet sein. Das Sprunggelenk sollte wie das Vorderfußwurzelgelenk flach und groß sein (dies ist notwendig um das Körpergewicht zu tragen). |
5. | Die Vorderröhre führt zum Fesselgelenk. Diese sollte mit guten festen Sehnen umgeben sein. Von vorn sollten Vorderröhre und Unterarmbein eine grade Linie bilden und die Handwurzelgelenke sollten auf gleicher Höhe liegen. |
Die Hintergliedmaßen
1. | Aus der Hinterhand holt das Pferd seine Kraft. Deshalb sind sie außerordentlich wichtig. Die Hintergliedmaßen sind mit dem Pferdekörper durch das Kniegelenkt verbunden. |
2. | Die Kniescheibe vergrößert die Wirkung der Muskeln, die das Kniegelenk strecken. Die Kniescheibe, genauso wie das Sprunggelenkt werden durch Bänder und Muskeln kontrolliert, so dass Kniescheibe und Sprunggelenk in ihren Bewegung simultan laufen. |
3. | Das Sprunggelenk besteht aus 7 Knochen und schließt an der Unterschenkel an. Diese Knochen sind durch Bänder streng miteinander verbunden. Von der Seite betrachtet sollte ein gutes Sprunggelenk flach, groß und fast sein. |
4. | Der Sprungbeinhöcker sollte ebenfalls gut ausgebildet sein. Wenn dies nicht der Fall ist, verstärkt sich der Druck auf die Bänder. |
5. | Die Sehnen sollten klar und trocken hervortreten. |
6. | Das Ende des Unterschenkels sollte sich nicht verdicken. |
7. | Der Röhrenknochen sollte kurz sein, das Fesselbein ziemlich kurz und in einem leichten Winkel geneigt. |
Kastanien
Fast alle Pferde wie auch Esel und Zebras besitzen auf der Innenseite der Gliedmaßen
so genannte Kastanien. Die Kastanien sind verhornte Gebilde, deren Größe
von Pferd zu Pferd recht unterschiedlich ist. Sie kann ganz flach sein, oder
aber auch mehrere Zentimeter dick sein. Sie sitzt an den Vordergliedmaßen
etwas oberhalb des Vorderfußwurzelgelenks. An der Hinterhand sitzt sie
knapp unterhalb des Sprunggelenks. Häufig wird ihre Herkunft als Überbleibsel
früherer Zehen des Pferdes erklärt. Aufgrund der anatomischen Lage
der Kastanien ist es jedoch wahrscheinlicher, dass es sich bei diesen Gebilden
um Reste so genannter Fußwurzelballen handelt.
Rumpf
Der Rumpf des Pferdes teilt sich auf in
1. Vorderbrust
2. Schulter
3. Hals (Kopf, Mähnenkamm)
4. Rücken
5. Lende
6. Flanke
7. Kruppe
1. | Die Vorderbrust liegt zwischen den Vorderbeinen. Sie sollte breit und muskulös sein. Dies ein Zeichen für einen großen Herz- und Lungenraum ist. |
2. | Schulter: Die Schulter sollte lang und schräg sein. Je größer ihre Neigung, um so wirksamer ist die Schulter beim Auffangen des Aufpralls von den Vorderbeinen. Vorderbrust |
3. | Der Hals Der Hals sollte grade und nicht zu schwer sein, da sonst die Atmung des Pferdes beeinträchtigt ist. Die Größe des Kopfes sollte in einem angemessenen Verhältnis zur Körpergröße stehen. Das Maul sollte, wie die Nüstern, gut ausgebildet sein. Die Augen sollten groß, offen und klar sein, die Lider gleichmäßig gerundet und die Ohren gut aufgerichtet sein. Zwischen den Ohren liegt das Genick. Das Genick geht in Halsansatz und Mähnenkamm über. Der Mähnenkamm wiederum, führt zum Widerrist und zum Rücken. |
4. | Rücken Der zentrale Teil des Rumpfes ist der Rücken. Allgemein gilt: je kürzer der Rücken, um so kräftiger ist er. Das ist besonders wichtig, da der Rücken das gesamte Gewicht des Reiters zu tragen hat. |
5. | Die Lende Hinter dem Rücken liegt die Lende Sie erstreckt sich bis zur Kruppe. Die Kruppe führt zur Schweifrübe und zum. Die Lende sollte kräftig und gut bemuskelt sein. Sie muss die Bewegungsenergie zum Rumpf leiten. |
6. | Die Flanke Die Flanke erstreckt sich vom Lendenwirbel abwärts. Ihr augenfälligstes physisches Merkmal befindet sich an ihrem höchsten Punkt gerade unter der Lende. An ihr können wir sehen, wie schnell oder langsam das Pferd atmet. |
7. | Die Kruppe Die Kruppe ist Teil der Hinterbackenregion. Die Hinterbacken sollten kräftig, gut bemuskelt sein. |
Farben
Die Pferdefarben und Abzeichen haben sich in über Millionen Jahre entwickelt
um den Tieren eine möglichst gute Tarnung in der Natur zu geben. Eine der
ursprünglichsten Farben bei Pferd und Pony ist der Falbe.
1)Fuchs (Gelbrotes und rotbraunes Fell, helles oder gleichfarbiges Langhaar, keine schwarzen Abzeichen und Beine)
2)Brauner (Braunes Fell, schwarzes Langhaar und Beine, oft mit weißen Abzeichen; von Hell- bis Schwarzbraun)
3) Isabelle (Gelbliches oder graugelbes
Fell mit hellen Beinen und Langhaar, Abzeichen möglich)
4) Falbe (Gelbliches oder graues Fell mit dunklen Beinen und Langhaar, Abzeichen
selten)
5) Rappe (Schwarzes Fell und Langhaar, weiße Abzeichen möglich)
6) Schecke (Zusammengesetzte Farbe aus Weiß und einer anderen Grundfarbe. Zumeist große, unregelmäßige Flecken, die sich in Hufen und Langhaar fortsetzen)
7) Tigerschecke (Weißes oder teilweise weißes Pferd mit kleinen, dunklen Flecken, die in Anzahl und Verteilung variieren)
8) Schimmel (Nur möglich, wenn mindestens ein Elternteil Schimmel ist. Ausschimmeln mit zunehmendem Alter, von Grundfarbe ausgehend. Farbreste möglich; Eisenschimmel, Rotschimmel, Fliegenschimmel etc.)
9) Albino (Die weißgeborenen Pferde haben hellbraune oder hellblaue Augen, eine rosafarbene Haut und helle Hufe. Es ist wohl das wetterempfindlichste Pferd. Albinos sind gegen Nässe und Bakterien nicht sehr widerstandsfähig und anfällig gegen Hautkrankheiten und Sonnenbrand.)
10) Stichelhaar (Braunes, rötliches oder dunkelgraues Fell, in das einzeln stehende weiße Haare über den ganzen Körper gleichmäßig verteilt sind)
Haare
Die Haare werden in Unterschiedliche
Bezeichnungen unterteilt:
1. Deckhaar (Schützt vor Nässe und Kälte)
Die Entwicklung der Deckhaare ist abhängig von:
Rasse
Haltung (Robust)
Fütterung
Geschlecht
Das Deckhaar unterliegt einem periodischen Haarwechsel, ferner hat das Deckhaar im Winter eine andere, meist dunklere Farbbildung.
2. Wollhaar
Wollhaar befindet sich zwischen dem Deckhaar. Fohlenfell besteht zum Beispiel
nur aus Wollhaar. Wollhaare sind weiche feine Haare ohne Mark, deshalb ist es
farblich heller als das Deckhaar.
3. Schutzhaare (Langhaar)
Schutzhaare unterliegen nicht dem jährlichen Wechsel. Sie sind ausschlaggebend
für den:
Schutz der empfindlichen Körperteile
Schutz in den Ohrmuscheln
In den Naseneingängen
Schutz am After und Scheide
Kötenbehang
Die Entwicklung der Schutzhaare ist
abhängig von:
Haltung
Rasse
Geschlecht
Züchtung
4. Tasthaare (Sinushaare)
Tasthaare
befinden sich an Augen, Maul, und Nase und sind aufrecht stehende, lange Haare
mit tiefsitzenden Haarbälgen. Tasthaare haben eine starke Verbindung zu
den Nervenfasern. Eine Entfernung der Tasthaare verursacht kopfscheue, ängstliche
Pferde. Obwohl die Tasthaare für das Pferd sehr wichtig sind und es schon
als Tierquälerei angesehen werden kann, werden insbesondere bei den Arabern
immer noch regelmäßig die Tasthaare abrasiert oder gar abgeflämmt.
1 Ohrspeicheldrüse | 2 Trapezmuskel (Halsteil) |
3 Rautenmuskel (Halsteil) | 4 Spanner der Oberschenkelbinde |
5 Mittlerer Kruppenmuskel | 6 Oberflächlicher Kruppenmuskel |
7 Zweiköpfiger Oberschenkelmuskel | 8 Oberschenkelbinde |
9 Wadenmuskel | 10 Langer Zehenstrecker |
11 Gr. Hautmuskel der Kniefalte | 12 Sehenplatte vom äußeren schiefen Bauchmuskel |
13 Äußerer schiefer Bauchmuskel | 14 Zwischenrippen Muskeln |
15 Strecker des Vorderfußwurzelgelenkes*) | 16 gemeinsamer Zehenstrecker |
17 Strecker des Vorderfußwurzelgelenkes | 18 Armbeuger |
19 Dreiköpfiger Armmuskel | 20 Armkopfmuskel |
21 Drosselvene | 22 Kaumuskel |
* Dieser Muskel funktioniert
beim Pferd als Beuger des Vorderfußwurzelgelenks.
Beim Pferd werden 250 paarige und einige unpaarige Muskeln unterschieden. Sie
wirken durch die Anspannung als Beuger, Strecker, Ein- und Auswärtszieher,
Dreher, Spanner oder Schließer wirken. Einige Muskeln schließen
Körperhöhlen ein oder grenzen sie voneinander ab. Hierzu gehören
die Zwischenrippenmuskeln, das Zwerchfell und die großen Bauchmuskeln.
Die mehrheitliche Anzahl der Muskeln heftet sich an gelenkig verbundenen Knochen
an und dienen bestimmten Bewegungen. Die in Bewegung befindlichen Muskeln sind
federnd dehnbar.
Das Nervensystem der Pferde ist in zwei Gruppen eingeteilt. Zum Einen ist das Gehirn als Sinnesorgan, das die Informationen aus der Umgebung, die durch Riechen, Hören und Sehen aufgenommen werden, verarbeitet. Zum Anderen ist das Gehirn Sitz des motorischen Nervensystems. Es kontrolliert die Aktionen und Reaktionen eines Pferdes. Pferde haben die Fähigkeit zu lernen und erlernte Verhalten kann auch eingeschränkt an die nächste Generation vererbt werden.
1 Unterschenkelnerv |
2 Oberschenkelnerv |
3 Hautnerven des Rücken |
4 Verzweigungen der Halsnerven |
5 Kleinhirn |
6 Großhirnhälfte |
7 Gesichtsnerv |
8 Rückenmark |
Die Frage ob Pferde denken ist nicht einfach zu beantworten. Der Sitz Sitz allen
Denkens ist das Großhirn. Da die Großhirnrinde des Pferdes die Anpassung
an die Umweltbedingungen steuert, ergibt sich die Tatsache, dass menschliches
Denken und das Verhalten der Tiere Nerventätigkeiten sind.
Der Fluchtreflex des Pferdes bzw. des Tiers ist eher ausgelöste durch ihren Instinkt. Aber mit Sicherheit gibt es auch unter den Pferden mehr oder weniger intelligente Tiere. Aber sagen Sie selber: Hat ihr Pferd nicht vielleicht schon des öfteren die Boxtür aufbekommen? Oder weiß es wie das Tor an der Weide aufgeht? Oder die Tür am Sattelschrank (dort wo die Leckerlis versteckt sind)?
In gewisser Hinsicht braucht auch ein Pferd Verständnis und Planung für eine solche Vorgehensweise. Die Fähigkeit vorauszuschauen belegt das Vorhandensein sehr komplizierter Gedankengänge. Sicherlich wird unser Pferd nicht im gleicher Weise vorausschauend Denken und Planen wie wir. Zum Überspringen eines Hindernisses muss das Pferd, zum Beispiel, seine Schrittlänge korrekt abschätzen und mit den Anweisungen des Reiters koordinieren. Das Pferd muss letztendlich zur rechten Zeit am rechten Punkt abspringen. Dies erfordert selbst bei gut trainierten Pferden ein ausgeprägtes Urteilsvermögen. Ohne klare Gedanken sind solche Aufgaben sicherlich nicht zu bewältigen.
Aber eines haben Pferde ganz gewiss: Zeitgefühl!! Sie wissen genau wann Futterzeit ist und ich habe jetzt von einer Reiterkollegin gehört, dass mein Pferd zu einer ganz bestimmten Zeit nervöser wird. Es ist immer kurz vor 16 Uhr. Gegen 16 Uhr komme ich in der Regel immer in den Stall. Also. Jetzt kann sich jeder so seine "Gedanken" zum "Denken" der Pferde machen. Können Sie es???? Können sie mehr als wir denken?
Die Ohren
Pferde
hören wesentlich besser als Menschen. Wie Ihnen sicherlich schon mal bei
einem Geländeritt aufgefallen ist, hören Pferde Geräusche und
Stimmen viel früher als wir. Sie spitzen die Ohren und wir denken noch,
da ist doch was, kurze Zeit später kommt beispielsweise ein Reh oder ein
Haase aus dem Gebüsch. Das haben wir natürlich weder gehört noch
gesehen. Aber unser Pferd schon.
Merkmale:
1. | Pferde nehmen mit ihrem ganzen Körper Geräusche auf. Pferde hören nicht nur mit den Ohren. Auch die Schwingungen des Erdbodens leiten Nerven von den Hufen zum Gehirn weiter. Die Sinne des Pferdes sind immer aufmerksam. |
2. | Selbst beim Dösen oder Fressen nehmen Pferde Geräusche sofort wahr. Sie erforschen diese Geräusche, indem sie den Kopf heben und die Ohren spitzen. So sind Pferde immer auf der Hut und schützen sich vor unliebsamen Überraschungen. |
3. | Menschen können Töne bis 20.000 Hertz hören (mit steigendem Alter lässt dies sogar nach bis auf 12.000 Hertz). Pferde hören dagegen bis zu 25.000 Hertz. |
4. | Die Ohren werden von 16 Muskeln gesteuert und jedes kann sich um bis zu 180 Grad drehen, wodurch eine überaus präzise Geräuschortung möglich ist. |
5. | Beim Hören fängt die Ohrmuschel die Schallwellen auf. Im Mittelohr werden diese Schallwellen verstärkt und in das innere Ohr weitergeleitet. Dort befinden sich Hörzellen, die über den Hörnerv an das Gehirn Informationen weitergeben. Pferde können auch ganz genau hören, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt. Jedes Pferdeohr dreht sich so hin und her, dass möglichst viele Tonschwingungen aufgefangen werden. |
6. | Die Ohren eines Pferde sind wie Radarantennen und steht kaum still. Sie bewegen sich ununterbrochen, um die leisesten Geräusche zu erfassen. Für die wildlebenden Vorfahren unserer Freunde, war die einzige Möglichkeit zu überleben jede Gefahr sofort zu erkennen und schneller zu sein, als das Raubtier. |
7. | Die Ohrenstellung drückt auch die Gemütsverfassung der Pferde aus. Hält das Pferd seine Ohren in Grundstellung, sind sie ohne Anspannung, werden die Ohren entspannt seitwärts fallen gelassen und die Ohrmuscheln zeigen zur Erde, ist das typisch für ein müdes, teilnahmsloses Tier, nimmt es ein ungewohntes Geräusch wahr, dreht es sofort beide Ohren in diese Richtung und ist dieses Geräusch auch noch beunruhigend dreht es auch seinen Kopf - oder auch seinen ganzen Körper - in diese Richtung und drückt ein Pferd starken Unwillen aus, legt es die Ohren rückwärts flach an seinen Kopf. |
Pferde erkennen auch unsere Schritte
oder das Geräusch unseres Autos. Sicherlich ist Ihnen auch schon aufgefallen,
das wenn sie die Stalltür aufmachen und ein paar Schritte gemacht haben,
Ihr Pferd leise wiehert. Also erkennt es unseren Schritt. Oder wenn Sie zur
Weide fahren. Das Geräusch des Autos muss das Pferd schon hören, denn
es kommt zum Zaun. Wir fahren mit 3 Autos abwechselnd zur Weide. Mittlerweile
erkennt Hella schon alle drei Autos. Ebenso versteht das Pferd mit Sicherheit
auch einige Worte. Sie kennen ihre Namen, oder Spitznamen. Sie verstehen die
bei der Bodenarbeit angewandten Worte wie Schritt, Trab, Galopp. Manchmal denke
ich auch, dass Hella noch eine Menge mehr versteht. Ich brauche z.B. nur das
Wort Möhre oder Rübe in den Mund nehmen, da schaut sie mich schon
an und fängt an, an meiner Jackentasche zu arbeiten. Genauso wie eine ruhige
Stimme unser Pferd beruhigt und eine laute hektische Stimme das Pferd nervös
machen kann. Natürlich hören sie manchmal auch überhaupt nicht.
J
Schlafen
Wir brauchen Schlaf und unsere Pferde brauchen genauso ihren Schlaf.
Merkmale:
1. | Meist schlafen sie in Takten von 30 Minuten. Die Ursache dafür liegt in ihrer Vergangenheit. Sie waren Beutetiere, die oft auf der Flucht waren und sich der Sicherheit halber auf kurze Schlafperioden eingerichtet haben. |
2. | Pferde schlafen aber nicht nur in der Nacht. Ebenso gerne dösen sie auch tagsüber. Auch Pferde die nur auf der Weide gehalten werden, legen sich gerne hin. |
3. | Neben dem Dösen gibt es beim Pferd noch verschieden Arten des Schlafes. Der leichte Schlaf und der Tiefschlaf. Im Tiefschlaf ist das Gehirn aktiv, während der Körper eine bewegungslose Haltung annimmt. Da sich bei diesem Schlaf alle Muskeln entspannen, liegt das Pferd flach auf einer Seite. Sie sollten darauf Rücksicht nehmen und Ihrem Pferd genügend Platz zur Verfügung stellen. Ist der Platz zu klein, kann es sich sogar festlegen. Pferde verbringen allerdings nur wenig Zeit im Liegen. |
4. | Pferde kennen einen Ausweg ihre Hinterbeine zu entlasten: Sie stellen einen Hinterhuf wie ein Schild auf die Spitze. Das Hinterbein kann mittels geschickt konstruierten Muskeln und Knochen ihr ganzes Gewicht tragen und das ohne jede Muskelanspannung! So ruht das anderes Hinterbein aus und ist etwas angewinkelt, angezogen und die Hufspitze ruht auf dem Boden. |
5. | Es gibt einige Abstufungen zwischen hellwacher Anspannung und Tiefschlaf. |
Ausruhen:
Das Pferd ist immer in voller Fluchtbereitschaft
Dösen:
Das Pferd steht mit gesenktem Kopf und Hals. Die Augen sind fast geschlossen
und die Ohren hängen völlig entspannt zur Seite Das Pferd atmet regelmäßig
und tief. Nicht selten ist ein Hinterbein, wie oben beschrieben, angewinkelt.
Die Sinne sind aber stets empfangsbereit. Manchmal liegt es auch in Brustlage.
Allerdings setzt es dann weder seinen Kopf auf den Boden, noch schließt
es seine Augen.
Ruhen:
Das Pferd ruht in der Brustlage mit angezogenen Beinen. So kann es vom Dösen
in einen leichten Schlaf wechseln. Dämmert es in den leichten Schlaf, dann
wird sein Maul aufgesetzt, so dass Kopf und Hals nicht mehr frei getragen werden
müssen. Seine Augen sind geschlossen und sein Atem wird ruhig und regelmäßig.
Das leiseste Geräusch würde es blitzschnell wieder auf die Beine bringen.
Tiefschlaf:
Das Pferd liegt in Seitenlage. Kopf und Hals ruhen bequem auf dem Boden und
seine Beine hat es weit von sich gestreckt. Hin und wieder zucken seine Beine
und seine Augen bewegen sich unter den geschlossenen Lidern unruhig. So erholt
sich das Pferd am besten. Allerdings schläft es nur 15 bis 20 Minuten.
1 Unterkiefer | 12 Erster Schwanzwirbe | 23 Hufbein |
2 Gesichtsschädel | l13 Sitzbeinhöcker | 24 Fesselgelenk |
3 Hirnschädel | 14 Oberschenkelbein | 25 Vordermittelfußknochen |
4 Erster Halswirbel | 15 Kniegelenk | 26 Vorderfußwurzelgelenk |
5 Siebter Halswirbel | 16 Schienbein | 27 Unterarm |
6 Erster Brustwirbel | 17 Sprunggelenk | 28 Speiche |
7 Schulterblatt | 18 Röhrbein | 29 Ellbogengelenk |
8 Erster Lendenwirbel | 19 Hufgelenk | 30 Brustbein |
9 Hüfthöcker | 20 Fesselbein | 31 Oberarm |
10 Becken | 21 Griffelbein | 32 Schulter- / Buggelenk |
11 Hüftgelenk | 22 Krongelenk | 33 Erste Rippe |
Die Knochen ab Vorderfusswurzelgelenk:
Das Verdauungs- und Ausscheidesystem
1 Speicheldrüsen | 6 Milz | 11
After |
16 Maul |
2 Rachenhöhle | 7 Bauchspeicheldrüse | 12 Dünndarm | 17 Backenzähne |
3 Speiseröhre | 8 Niere | 13 Schneidezähne | |
4 Leber | 9 Dickdarm | 14 Hakenzähne | |
5 Magen | 10 Mastdarm | 15 Zunge |
Die Nahrung wird mit
dem empfindlichsten Körperteil, den Lippen, aufgenommen.
Merkmale:
1. | Der Appetit des Pferdes wird durch die Schmackhaftigkeit und den Geruch des Futters angeregt. (Möchten Sie etwas essen, was nicht angenehm riecht? Sehen Sie, Ihr Pferd auch nicht. Darum achten Sie darauf, dass es immer gutes Futter bekommt.) |
2. | Das aufgenommene Futter wird mit Hilfe der 12 Schneidezähne abgerissen und mit den hinteren 24 Backenzähnen zerkaut bzw. zermahlen. |
3. | Die Verdauung des Pferdes beginnt im Maul- und Schlundbereich. Beim Vorgang des Kauens produziert das Pferd den wichtigen Speichel dessen chemische Säuren den Weg des Futters in den Magen beschleunigen. Ebenso wird während des Kauens die Bauchspeicheldrüse angeregt und die Sekretion von Verdauungsenzymen eingeleitet. |
4. | Das aufgenommene Futter gelangt vom in den ca. 18 Liter umfassenden Pferdemagen sowie in die vier Teile des Dickdarm. Das Futter verweilt im Magen zwischen 1 und 5 Stunden |
5. | Wenn der Speisebrei im Maul von den Backenzähnen zermahlen, eingeweicht und im Magen Chemisch vorverdaut ist, geht der Nährstoffabbau weiter. Nur unter Luftabschluß kann der Körper verwerten, was im Futter steckt: Cellulose, Stärke, Zucker, Protein und Fett. Getreide werden je nach Art der Fütterung verdaut. |
6. | Während die Faseranteile von Heu und Stroh weitgehend unverdaut zum Dickdarm weitergeleitet werden, findet während des Aufenthalts im etwa 20 Meter lagnen Dünndarm hauptsächlich die Verwertung der schnellverdaulichen Kraftfutterbestandteile statt. Der Dünndarm des Pferdes fasst ungefähr 64! Liter Volumen. |
7. | Der Dickdarm des Pferdes mit einer Länge von fast 8 Metern und einem Volumen von fast 130 Litern besteht aus Blinddarm, dem großem und dem kleinem Kolon. In diesen Gärkammern findet der Aufschluss der "unverdaulichen" Nahrungsbestandteilen, der Rohfaser, statt. Rohfaserhaltige Futtermittel sind Stroh, Heu, Gras, Laub und Silage |
8. | Vor allem im Verdauungssystem gibt es drei einzigartige Merkmale, die das Pferd von anderen Säugetieren unterscheiden. Es handelt sich erstens darum, dass der größte Teil des Verdauungstraktes im hinteren Teil des Rumpfes liegt, dass zweitens der Magen im Verhältnis zur Größe des Tieres sehr klein ist und dass drittens das Pferd keine Gallenblase besitzt und die Gallenflüssigkeit (5-6 l am Tag) direkt in den Zwölffingerdarm gelangt. |
1. | Das Gebiss des Pferdes besteht, eigentlich genau wie beim Menschen aus: Oberkiefer mit oberen Backenzähnen, Zahnwurzeln, oberen Eckzähnen, oberen Schneidezähnen, Zahnkronen und Unterkiefer, mit unteren Backenzähnen, Zahnwurzeln, unteren Eckzähnen, unteren Schneidezähnen, Zahnkronen. Allerdings haben Pferde im Verhältnis zu ihrer Körpergröße, größere und stärkere Zähne als unsereiner. |
2. | Die Schneidezähne benutzt das Pferd zum abtrennen von Gras. Die besonders großen Backenzähne dienen als Mahlzähne. Die Eckzähne werden von domestizierten Pferden nicht mehr dringend benötigt. |
3. | Die Zähne des Pferdes sind schräg geschliffen. Die äußeren und die obere Kanten und die inneren Kanten der unteren Zähne werden zum Zermahlen des Futters eingesetzt. |
4. | Das Alter eines Pferdes wird durch die Untersuchung seiner sechs Schneidezähne bestimmt. |
5. | Wie andere Säugetiere hat das Pferd in seinem Leben zwei Gebisse. Die Milchzähne werden im Laufe des Wachstumsprozesses durch die bleibenden Zähne ersetzt. Bei den beiden mittleren Schneidezähnen beginnt der Zahnwechsel. Danach folgen die Mittel- und die Eckzähne. |
6. | Im Fohlenalter von 1 Woche brechen bereits die Milchzangen durch. Bei manchen Tieren können sie schon bei der Geburt vorhanden sein. Im Alter von 3 - 8 Wochen brechen die benachbarten Milchzähne durch. Zwischen dem 5. und 9. Monat sind die alle Milchschneidezähne durchgebrochen. |
7. | Im Alter von 2 1/2 Jahren: Wechsel der Zangen zum bleibenden Gebiss und Wechsel des ersten und zweiten Backenzahnes. |
8. | Im Alter von 3 1/2 Jahren: Wechsel der Mittelzähne und des hinteren Backenzahns (dritter Backenzahn) |
9. | Im Alter von 4 1/2 Jahren: Wechsel der Eckschneidezähne. |
10. | Im Alter von 5 1/2 Jahren sind alle Zähne gewechselt und reiben sich gegenseitig. |
11. | Nachdem die bleibenden Zähne vollständig sind muss das Alter anders bestimmt werden. |
a) | Mit 6 Jahren verschwinden
die Kunden in den Zangen des Unterkiefers und der Hakenzahn ist spitz. |
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b) | IIm Alter von 7
Jahren sind die Kunden der Mittelschneidezähne unten verschwunden.
Mit 7 Jahren beginnt sich auch die dunkle Linie (Zahnsternchen), zu entwickeln.
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c) | Im Alter von 8 Jahren
verschwinden die Kunden der Eckschneidezähne und der Hakenzahn wird
stumpf |
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d) | Mit 9 Jahren ist die dunkle Linie an den Beißrändern der Zähne zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt erscheint eine Längsfurche an den oberen Eckzähnen nahe am Gaumen. Das Wachstum dieser Rinne dient als Hinweis für das zunehmende Alter. Ein anderer Hinweis ist die zunehmende Neigung der Zähne, die ihren Höhepunkt im Alter zwischen 20 und 25 Jahren erreicht. | |
e) | Ein anderer Hinweis ist die zunehmende Neigung der Zähne, die ihren Höhepunkt im Alter zwischen 20 und 25 Jahren erreicht. | |
f) | Im Alter von 15 Jahren erstreckt sich die Galvayne-Rinne über den halben Zahn | |
g) | mit 20 Jahren sollte sie den unteren Rand erreicht haben. Von diesem Zeitpunkt an beginnt sie mit der gleichen Geschwindigkeit zu verschwinden, mit der sie aufgetaucht war. Mit 30 Jahren ist sie vollkommen verschwunden |
Alle diese Hinweise ermöglichen eine recht genaue Altersbestimmung. Ist das Alter von 8 Jahren erreicht, der Zeitpunkt, zu dem man von einem alten Pferd spricht, sind diese Methoden aber nicht immer sicher. Besonders ist dies nach 15 Jahren der Fall.
Je älter das Pferd wird, desto mehr nutzen sich die Kauflächen ab, das Gebiss verändert sich im Laufe des Lebens, die Zähne stehen im Alter (auf dem unteren Bild zu sehen) etwas mehr nach vorne