Einleitung Herz / Kreislauf
Achtung! Insektenstiche
Atemwege Kolik & Co.
Augen Lahmheiten & Greifen/Streifen
Festliegen / Feststecken Präanämisches Syndrom
Fohlenlähme Rückenprobleme
Gebiß & Zahnerkrankungen Vergiftungen
Gewährsmängel Verletzungen und Blutungen
Hautkrankheiten
(incl.Sommerekzem)
Wurmbefall / Wirkstoffe-Wurmkuren

Viren und Bakterien

Übersicht einiger Kliniken

 

Pferdekrankheiten
Pferde sollten mindestens einmal im Jahr einer tierärztlichen Kontrolle unterzogen werden. Der Tierarzt sollte das Herz auf Rhythmus und Puls untersuchen und die Lunge abhören. Die Lunge sollte auf Anzeichen von Blutstaus untersucht werden, die auf Infektionen oder Allergien hinweisen könnten. Weiterhin sollten Augen, Fell, der gesamte Bewegungsapperat und die Hufe untersucht werden. Regelmäßige Wurmkuren, Impfungen und Routineuntersuchungen sollten eine Selbstverständlichkeit sein. Trotz aller Pflege kann es immer wieder zu Erkrankungen führen. Einige werde ich hier versuchen zu erklären. Dies soll aber KEINESFALLS den Tierarzt ersetzen. Wenn Ihr Pferd erkrankt, setzen Sie sich bitte unverzüglich mit Ihrem Tierarzt in Verbindung, damit er es richtig behandeln kann.

 

Physiologische Werte beim Pferd

Kriterium Beschaffenheit bei gesunden Pferden
Allgemeinverhalten:
Ungestört, aufmerksames Verhalten, reagiert Auge klar, Ohrenspiel lebhaft, Gegenstände oder Lebewesen werden beschnuppert, Hautzucken nach Berührung (Fliegenabwehr). Haarkleid glatt, glänzend, anliegend (ausgenommen Rubustpferde und Zeit des Haarwechsels). Gesunde Pferde legen sich (mit Ausnahme alter Pferde)

Atemfrequenz: 8 bis 14 Atemzüge / Minute, unter Belastung bis 100 Atemzüge
Futteraufnahme:
ca. 40 Liter
Futteraufnahme: Im Stall : laufende Aufnahme in verhältnismäßig langer Zeit, da Futter gut zerkaut werden muss. Für 500 Gramm Heu sind etwa 1.500 Kauschläge erforderlich Bei durchschnittlich 75 Kauschlägen/min beträgt die Aufnahme etwa 20 Minuten. Krippe vollständig aufgenommen werden
Auf der Weide: Futteraufnahme bei langsamer Vorwärtsbewegung pro Schritt einige Futterbissen.
Gliedmaßen: Beim Stehen sollten alle 4 Gliedmaßen gleichmäßig belastet werden
Herzfrequenz: 32 bis 45 mal pro Minute (in Ruhe)
Fohlen: 60 bis 80 mal pro Minute
Harn Absatz:
Menge Großpferd:
5 bis 8x am Tag
3 bis 10 Liter pro Absatz

Kot Absatz:
Menge Großpferd
Absatz: 5 bis 12x am Tag
Großpferd 15 bis 25 kg täglich
Lidbindehäute: Blassrosa
Pulsfrequenz Ausgewachsene Pferde: 28 bis 40 Schläge / Min
Fohlen: 60 - 80 Schläge / Minute
Rektaltemperatur Bis 5. Lebensjahr 37,5 bis 38,4 Grad
Über 5. Lebensjahr 37,5 bis 38,0 Grad
Wasseraufnahme: Großpferd 30 bis 60 Liter je Tag, zügige Aufnahme

Sexualzyklus: Geschlechtsreif:
ca. 18 Monate
Deckbereit: etwa 1 mal im Monat
Trächtigkeitsdauer: etwa 11 Monate
Zuchtreif: 3 - 4 Jahre
Trächtigkeitsnachweis: sicher ab
der 3 - 4 Woche
Laktionsdauer: etwa 8 Monate

 

1. Den Puls fühlt man:  
  a) Gesichtsaterie, am Unterkieferrand, dicht vor der Gamasche  
  b) Hauptmittelfußaterie dicht hinter dem Griffelbein (Vorderhand)  
  c) am Röhrbein des Vorderfußes (innen)
(Dazu werden drei Finger jeweils eine Handbreit unter der Vorderfußwurzel- oder am Sprunggelenk aufgelegt und fest zusammengedrückt.)
 
  c) am Fesselkopf. An dieser Stelle ist eine starke Pulsquelle fühlbar  
2. Wenn man die Atemwerte feststellen möchte, stellt man sich am besten schräg hinter das Pferd. Von dort kann man die Bewegung der Flanken bei jedem Atemzug am besten sehen.
 
3. Fieber können Sie mit einem herkömmlichen Fieberthermometer messen. Sinnvoll ist ein digitales Thermometer, da es schneller geht. Das Ende des Thermometers überzieht man mit einem Kunststoffschlauch den man mit etwas Öl befeuchtet. Aus Sicherheitsgründen befestigt man einen Faden an dem Thermometer. Dieses wird beim Messen um den Schweif gebunden.(siehe Bild unten) Bei Fieber über 39,0 Grad muss der Tierarzt sofort, bei 38,5 Grad bis 39,0 Grad zumindest noch am selben Tag verständigt werden. Auf keinen Fall darf man ein fieberndes Pferd reiten.
 
Fieber messen

Achtung
nach oben
aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, bleiben Sie bei Ihrem Pferd nachdem Sie oder der Tierarzt es mit irgendwas behandelt haben. Hella hatte vor kurzem Husten. Wir haben unseren Tierarzt kommen lassen, der alle unsere Tiere schon seit Jahren behandelt und zu dem wir vollstes Vertrauen haben. Er hat Hella untersucht und eine Therapie mit Penicillin eingeleitet. Eigentlich nichts ungewöhnliches. Er hat subcutan oder intramuskulär gespritzt (Penicillin mit Cortison). Auch normal. Er war grade 10 Minuten fort, da fing Hella an in der Box "abzudrehen". Sie sprang rum und scharrte wie wild. Dann fing sie an sich zu schubbern. Sofort wurde der Tierarzt wieder benachrichtigt. Er war in kürzester Zeit wieder im Stall. Zwischenzeitlich war Hella schon voller Pusteln. Sie sah aus wie ein Streuselkuchen. In der Box habe ich sie versucht zu beruhigen. Habe sie vorsichtig geschubbert und ihr gut zugeredet. Der Tierartz hat ihr dann intravenös Cortison gespritz. Es hat sofort aufgehört zu jucken. Am anderen Morgen waren auch die Pusteln fort. Hella hat eine Allergie gegen Penicillin von der keiner was wußte. Der Tierarzt sagte, dass es nicht häufig vorkommt - aber es kann eben vorkommen. Der Vermerk der Allgergie kommt jetzt auf die Stalltafel und in den Pferdepaß. Eine Allergie kann lebensgefährlich sein. Also beobachten Sie Ihr Pferd wenn es etwas Neues (Futter, Medizin o.ä.) bekommt.

Atemwege nach oben

Atemnot
Bronchitis
Husten
Nasenausfluß
Nasenbluten
Kehlkopfpfeifen
Pferdeinfluenza


Atemnot

ist in jedem Fall ein Alarmzeichen!
Der Tierarzt ist unverzüglich zu benachrichtigen!
Anzeichen:
Angestrengtes Atmen, aufgeblähte Nüstern, erhöhte Atemfrequenz, bläuliche Maulschleimhäute als Folge von Sauerstoffmangel, Bauchflankenatmung, erhebliche Panikanzeichen.
Maßnahmen: Sofort und ohne Zögern Tierarzt rufen! Versuchen Sie das Pferd zu beruhigen. Öffnen von Fenstern und Türen, lösen aller Gurte, Kopf tief halten, jegliche Aufregung vermeiden!

Nicht ganz so gravierende Atemnot kann in chronischem Husten begründet sein,

 

Bronchitis (akute)
Ursachen:
1. Unterkühlungen können örtlich die Widerstandskraft der Schleimhaut senken und bakteriellen Infektionserregern den Weg erleichtern.
2. Infektionen mit Influenza- oder Herpesviren (Rhinopneumonitis).
3. Schimmelpilze können ebenfalls als Ursache einer Erkrankung der Bronchien in Frage kommen.

Anzeichen:
1. trockenen, schmerzhaften Husten, ggf. ohne dass gleichzeitig Nasenausfluss besteht.
2. Nach wenigen Tagen wird der Husten feucht und schleimiger Nasenausfluss tritt auf.
3. Die ersten 3 bis 4 Tage steigt die Körpertemperatur auf etwa 40 C an, und das Pferde wird zunehmend teilnahmslos.
4. Die Atemfrequenz erhöht sich deutlich.
5. Vorsicht! Die Pferde können wieder zu fressen beginnen und das Allgemeinbefinden bessert sich sichtlich. (Irrtum)
6. Über den Lungen hört man erst trockene Reibegeräusche, die später in feuchtes Rasseln übergehen. Greif die Entzündung auch die kleinen Bronchien an, ist die Atmung wesentlich schwieriger. Das Fieber hält dann lange an.
7. Die akuten Bronchitiden gehen, wenn sie nicht intensiv behandelt werden, nach vorübergehender Besserung in ein chronisches Stadium über. Dann beginnen die Pferde nach scheinbarer Heilung plötzlich wieder zu husten.

Maßnahmen:
Rufen Sie den Tierarzt, der Ihrem Pferd fiebersenkende und hustendämpfende Mittel verordnet und dem Infektionserreger mittels ggf. Antibiotika auf den Pelz rückt.
Bringen Sie Ihr Pferd in staubfreier Umgebung unter.
Vorbeuge:
Die wichtigste vorbeugende Maßnahme besteht in der Impfprophylaxe gegen Influenza und Rhinopneumonitis.



Husten
Meist ist Husten ein Alarmzeichen und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Zwar kann sich ein Pferd mal verschlucken und husten, oftmals hat das Husten aber auch schwerwiegendere Hintergründe, die Sie von einem Tierarzt prüfen lassen sollten.
Pferdehusten
Anzeichen:
1. kurz andauernder Temperaturanstieg
2. zuerst klarer Nasenfluss
3. erneuter Temperaturanstieg
4. Fressunlust
5. Der Nasenfluss wird eitrig (gelblich, grünlich oder leicht schäumend)
6. Wenn der Husten länger als 14 Tage andauert, muss mit Folgeerscheinungen wie z.B. chronischer Husten, Dämpfigkeit oder Kehlkopfpfeifen gerechnet werden.

Maßnahmen (tierärztlich):
Vorsichtshalber sollten Sie das Tier, wenn möglich, isolieren, damit es keine anderen Pferde ansteckt. Schonen Sie Ihr Pferd und gönnen sie ihm viel frische Luft.
Rufen Sie den Tierarzt. Er wird entscheiden, ob und wieviel Antibiotika oder Penicillin Ihr Pferd bekommt, oder/und ob es schleimlösendes Pulver bekommt.
Maßnahmen (unsererseits)
1. Hustenkräutermischungen kann man als Zusatzfutter anbieten. Dies kann die Abwehrkräfte stärken.
2. Sprühen Sie die Bereiche der Box, in denen sich der Kopf des Pferdes hauptsächlich aufhält mit ätherischen Ölen ein wie z.B. Teebaumöl, Pfefferminzöl oder Bergamotteöl. Dafür können Sie einen ganz normalen Pumpsprayer benutzen den Sie mit Wasser und einigen Tropfen ätherisches Öl füllen. Versuchen Sie es erst nur an einer Stelle und prüfen Sie ob Ihr Pferd allergisch darauf reagiert.
3. Auch können Sie Ihr Pferd inhalieren lassen. (Siehe Tipps und Tricks) Auch auf Allergien achten
4. Hustentees (Anis, Eibisch, Fenchel, Thymian etc.), die über das Futter gegossen werden, werden auch gerne genommen. Sie haben außerdem den Vorteil, dass sie den Staub des Futters binden. Nicht vergessen: machen Sie etwas Traubenzucker mit in den Tee - dann ist er schmackhafter.
5. Das Heu wässern und zwar mindestens 30 Minuten. Ausserdem sollten staubreduzierende Massnahmen ergriffen werden. Es empfiehlt sich Pferde die an Atemwegserkrankungen leiden während der Stallarbeiten ins Freie zu bringen.
6. Kraftfutter/Getreidefutter langsam in den Trog geben. So staubt es weniger. Noch besser ist es, dass Futter mit ein wenig Öl anzurühren. Hierzu bieten sich Kreuzkümmel- oder Leinöl bestes an.

 

Kehlkopfpfeifen
Kehlkopfpfeifen ist eine der 6 Gewährsmängel. Die Erkrankung besteht aus einer vorwiegend einseitigen Lähmung des Kehlkopfes, die in der Regel durch eine vorausgegangene Infektionskrankheit (Druse) hervorgerufen ist. Durch Erschlaffung der Stimmbänder tritt eine Verengung der Luftröhre ein, wodurch das Pferd bei der Arbeit zu wenig Luft bekommt. Gleichzeitig entstehen im Kehlkopf Geräusche, die als das Kehlkopfpfeifen bezeichnet werden.

Maßnahmen:
Gute Erfolge bei der Behandlung erzielt man bei Pferden, die plötzlich ein Kehlkopfpfeifen zeigen. Hier ist der Nerv meist nur leicht gezerrt oder gequetscht. Die Gabe von Medikamenten unterstützt die Heilung.
Ist das Kehlkopfpfeifen allerdings chronisch, so muss eine Besserung operativ herbeigeführt werden. Bei reinen Freizeitpferden kann die Stimmtasche entfernt werden, wogegen bei Leistungspferden zusätzlich noch ein spezieller Knorpel in der richtigen Stellung im Kehlkopf fixiert wird.

Nasenausfluß
Nasenausfluß ist oft ein Zeichen für eine Erkrankung, möglicherweise eine Entzündung der Lunge oder der Bronchien. Auch andere Infektionskrankheiten können die Ursache sein, wenn das Tier einen zähen oder gefärbten Nasenausfluss zeigt. Nur der wässrige und farblose Ausfluss ist harmlos und unbedenklich!
Vorsicht ist aber geboten wenn das Sekret in den Nüstern weiß, gelblich oder grünlich, zäh und brockig ist.
Maßnahmen:
Fieber messen! Atemfrequenz feststellen! Grundregel: Temperatur über 38 Grad und/oder mehr als 16 Atemzüge pro Minute - Tierarzt rufen!

Nasenbluten
Nasenbluten kann sich in dünnem Tröpfeln oder einem dünnen Blutfaden aus den Nüstern äußern und hört meist von selbst auf. Es ist ähnlich wie beim Menschen wenn nur kleine Gefäße in der Nasenschleimhaut gerissen sind.
Maßnahmen:
Stellen Sie das Pferd ruhig - die Blutung sollte dann nach kurzer Zeit aufhören!
Tritt diese Erscheinung öfters auf, Untersuchung veranlassen!

Starkes Nasenbluten
kann nach einem Sturz auftreten, aber auch durch Pilzbefall oder Entzündungen der Atmungsorgane oder einen Tumor. Wenn das Tier stark aus den Nüstern blutet, ist dies ein Notfall!
Maßnahmen:
Sofort Tierarzt rufen! Das Pferd unbedingt beruhigen, damit nicht durch hohen Blutdruck infolge Aufregung die Blutung noch verstärkt wird!

 

Augen nach oben

Bindehautentzündung
Hornhautverletzung
Periodische Augenentzündung
Tränenkanalentzündung

Bindehautentzündung
Ursachen:
1. Fremdkörper
2. Staub
3. Insekten
4. andere Verletzungen am Auge
5. bakterielle Infektionen.
Anzeichen:
1. die Bindehaut ist gerötet und geschwollen
2. Das Auge wird zugekniffen
3. lichtscheu,
4. Tränenfluss (wässrig, evtl. gelbflockige Beimengung)
5. Scheuern durch Juckreiz.
Maßnahmen:
Pferd sollte in eine abgedunkelte Box gestellt werden. Das Auge vorsichtig auf Fremdkörper untersuchen. Bleibt die Ursache unklar, den Tierarzt verständigen..

Hornhautverletzung
Anzeichen:
1. Mehr oder weniger schmerzhaft geschlossenes Auge
2. Tränenfluss
3. Empfindlichkeit gegenüber Licht
4. scheuern wegen Juckreiz
5. Schwellung des äußeren Auges.
6. Bei ausgeprägten Verletzungen ist oft auch schon mit bloßem Auge ein Kratzer oder eine Hornhauttrübung zu erkennen.

Ursachen:
1. ins Auge gepiekste Strohhalme oder Dornen
2. Verletzungen durch Sträucher oder Äste (kann beim Ausritt oder auf der Weide passieren)

Maßnahmen:
Hornhautverletzungen sind ein Notfall. Rufen Sie den Tierarzt. Behandelt wird mit Entzündungshemmern und antibiotischen Augensalben.
Ist die Hornhaut beispielsweise durch einen Dorn nicht nur verletzt, sondern durchtrennt bzw. durchstoßen ist der Patient ein Fall für die Klinik. Die Nachbehandlung dauert Wochen. Es muss regelmäßig Augensalbe aufgetragen werden.


Periodische Augenentzündung
Sie ist eine Entzündung der Aderhaut. Trübung des Glaskörpers sowie Verwachsungen zwischen Iris und Linse, später Zerstörung der Netzhaut und des Sehnervs gehen der Erblindung des Auges voraus. Sie ist die gefährlichster aller Augenkrankheiten. Bei fehlender Therapie können auch beide Augen erkranken.
Anzeichen:
1. akute Reizerscheinung am Auge
2. Lichtscheu
3. Tränenfluß
4. Schmerzen
5. Rötung der Lidbindehaut
6. Trübung der Hornhaut
7. träges Schließen der Pupille bei Beleuchtung
Diese Erkrankung des inneren Auges ist auch unter dem Namen "Mondblindheit" bekannt. Sie wird wegen ihrer Tendenz zu monatlichen Rückfällen so genannt. Früher wurde diese Krankheit mit dem Mondwechsel in Zusammenhang gebracht.
Krankheitsbild
Nach Überschreiten des Höhepunktes klingen die Symptome innerhalb eines Zeitraumes von zehn Tagen ab, und sind nur noch für den Tierarzt durch ein "Ophthalmoskop" erkennbar. Nach Abklingen des ersten Anfalls kommt es meist innerhalb von vier bis acht Wochen zu einem erneuten Anfall, welchem dann weitere Anfälle in immer größer werdenden Zeitabständen folgen. Das Problem liegt in einer Erblindungsgefahr durch die zunehmende Trübung der Linse und durch zunehmende Zerstörung der Netzhaut, des Sehnervs und der Aderhaut.
Ursachen:
Nach neuesten Erkenntnissen wird die periodische Augenentzündung als Allergie angesehen, die gegen verschiedenste Stoffe bestehen kann. Nur in wenigen Fällen sind andere Faktoren, wie z.B. Gefäßzerstörungen durch stumpfe Verletzungen und dadurch eine Aktivierung von "Entzündungsbotenstoffen" oder auch chemische Ursachen für die Entstehung der Krankheit verantwortlich.
Maßnahmen:
Pferd in abgedunkelte Box stellen. Bitte rufen Sie Ihren Tierarzt. Der Tierarzt wird eine Diagnose stellen und eine damit verbundene Therapie mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten einleiten. Große Erfolge im Kampf gegen die Periodische Augenentzündung werden neuerdings durch eine chirurgische Behandlung erreicht. Hierbei wird der Teil des Glaskörpers des Auges entfernt. Geeignet ist dieser Eingriff ab dem zweiten akuten Anfall.
Zum Glück verbessert sich das Sehvermögen der Pferde nach diesem Eingriff normalerweise deutlich, sodass diese Krankheit nicht mehr als "unheilbar" bezeichnet werden kann.


Tränenkanalentzündung nach oben
Die Tränendrüse produziert die Tränenflüssigkeit, die durch den Lidschlag ständig gleichmäßig über die Hornhaut verteilt wird. Die Tränenflüssigkeit sammelt sich im Bereich des inneren Augenwinkels und wird durch den Tränennasengang in die Nasenhöhle abgeleitet.
Anzeichen:
1. die Augenlider schwellen an
2. tränende Augen mit brauner Sekretausscheidung
Maßnahmen:
Rufen Sie den Tierarzt, der entscheiden wird, ob eine Tränenkanalspülung notwendig ist.

 


Das Pferd liegt oder steckt fest nach oben
Festliegen:
Festliegen kann verschiedene Gründe haben: Manche legen sich beim wälzen fest, andere liegen fest, weil sie ernsthaft erkrankt sind und nicht mehr hoch kommen. Die Pferde reagieren unterschiedlich. Einige bleiben liegen bis Hilfe kommt, andere geraten in Panik.
Maßnahmen:
Mehrere kräftige Helfer müssen her. Ansonsten Seile, Stangen, Decken, Strohballen. Wenn das Pferd in Panik gerät, muss man versuchen es zu beruhigen. Dabei kniet eine Person neben dem Pferd und drückt seinen Kopf nieder. Eine zweite Person kann sich auf die Kruppe setzen. Mit der Hand kann man noch das oben liegende Auge abdecken.
Einer der Helfer packt am Kopf, ein anderer am Schweif, einer oder besser zwei Helfer stützen den Rücken und einer packt an den Vorderbeinen an. Es muss versucht werden das Pferd so hin und her zu wälzen, dass es die Vorderbeine nach vorne machen kann. Dann schafft das Pferd meist alleine aufzustehen.

Feststecken:
Pferde können in tiefen Matsch feststecken oder Sie rutschen in Bewässerungsgraben etc. Ein festhängendes Pferd kann schnell in Panik geraten.
Maßnahmen:
Als erstes ist das Pferd zu beruhigen. Die Helfer, auch ein Tierarzt sollte vor Ort sein, müssen nun versuchen das Pferd zu befreien. Dazu braucht man Seile und in den meisten Fällen ein geeignetes Zugfahrzeug. Die Stricke werden, wenn möglich, am um Brust und Bauch des Pferdes gelegt und stabil am Zugfahrzeug befestigt. Dann wird vorsichtig angezogen, bis das Pferd auf sicherem Boden steht. Der Tierarzt sollte dabei den Kreislauf des Pferdes unterstützen und ggf. durch Sofortmaßnahmen Quetschungen und offenen Wunden behandeln.


Fohlenlähme
nach oben
Fohlenlähme kommt in den ersten Lebenstagen zum Durchbruch. Wenn das Fohlen keine Muttermilch aufnimmt, in der Abwehrkörper enthalten sind, ist das Tier nicht geschützt und kann mangels Abwehrkörper an Fohlenlähme erkranken.
Merkmale:
1) Fohlen erkrankt in den ersten Stunden oder Tagen
2) Fieber
3) Saugunlust
2) schmerzhafte Gelenke

Maßnahmen:
Nach der Geburt ist darauf zu achten, dass das Fohlen innerhalb spätestens zwei Stunden mit dem Milchaufnehmen beginnt und in den ersten 12 Stunden mindestens anderthalb Liter Kolostrum trinkt. Sofort Tierarzt benachrichtigen. Fohlen und Muttertier sollten isoliert in einer Box mit reichlich weicher, sauberer, trockener Einstreu untergebracht werden.

 

Gebiss und Zahnerkrankungen nach oben
Kantengebiss
Kantengebiss ist die Überdeckung von Ober- und Unterkieferbackenzähnen .Der Oberkiefer ist etwas weiter als der Unterkiefer, bei seitlichen Mahlbewegungen wird so in erster Linie die Innenkante der Oberkieferbackenzähne gefordert . Im Laufe der Zeit ist eine Abschrägung der Kaufläche mit Kantenbildung die Folge.
Maßnahmen:
Um Komplikationen zu vermeiden, sollten die Spitzen der Zähne von einem Tierarzt abgeraspelt werden.

Scherengebiss
Ein Scherengebiss ist häufig die Folge des oben beschriebenen Kantengebisses das nicht behandelt wurde. Die Kauflächen werden so schräg gegeneinander geneigt das eine normale Mahlbewegung nicht mehr durchführbar ist.
Maßnahmen:
Unter Narkose ist durch Schleifen und Begradigung der Kauflächen eine Besserung möglich.

Treppengebiss
Treppengebisse entstehen größtenteils im Alter, wenn ein Zahn sein Gegenstück verliert. Der notwendige Abrieb fehlt und der Zahn schiebt und so eine Stufe, was diesem Gebiss den Namen Treppengebiss eingebracht hat.
Maßnahmen:
Zahnkürzungen durch den Tierarzt können die Kaubeschwerden lindern.

Zahnstein beim Pferd
Pferde können ebenfalls, genau wie wir Menschen an Zahnsteinerkrankungen erkranken. Die Folge sind Kaustörungen. Zahnstein besteht aus Mineralien, winzigen Bakterien und Futterresten.
Maßnahmen:
Eine Behandlung des Zahnsteines erfolgt durch vorsichtiges Abdrehen des Belages.


Hautkrankheiten nach oben

Fußräude
Pilz
Sommerekzem
Warzen

Fußräude
Ursache:
Fußräude wird durch eine kleine Milbe, verursacht.
Anzeichen:
1) Veränderung der Haut im Bereich der Fesselgelenke.
2) starker Juckreiz, sie knabbern an der Fessel oder reiben daran.
3) In der Folge kommt es zu Haarausfall und Rötung auf der Hinterseite von Fessel und Fesselbein
4) die Haut beginnt zu verkrusten.
Maßnahmen:
Die Verkrustungen können mit einem milden, entfettenden Shampoo aufgeweicht und abgelöst werden. Die Milbe wird durch Anwendung eines vom Tierarzt bestimmten Insektizids in der Regel innerhalb von 14 Tagen abgetötet.

Hautpilz
Hautpilze entsteht durch Sporen, die von infizierten Menschen und Tieren übertragen oder auch vom Erdboden aufgenommen werden.
Anzeichen:
1) erbsengroße, flache Anschwellungen
2) nach einigen Tagen werden die haarlos
3) Oberfläche ist meist feucht
Maßnahmen:
Der Pilz muss vom Tierarzt (Labor) bestimmt werden. Das Pferd wird dann meist mit einer pilzabtötenden Waschlotion behandelt. Eine Pilzbehandlung kann sehr langwierig sein, darf aber nicht unterbrochen werden, da diese nur zu neuen Ansteckungen führt.
Vorbeuge:
Kritisch ist die Tatsache, dass ihre Erreger monatelang im Pferdemist, Putzzeug oder Erdreich überdauern können, ohne Schaden zu nehmen. Pferde, die solche Pilze bereits im Haar oder auf der Haut sitzen haben, müssen noch lange nicht Anzeichen für eine Erkrankung zeigen. Zusätzlich ist es meist erforderlich, dass das Immunsystem des Tieres geschwächt wird, beispielsweise durch eine andere Erkrankung.

Daher ist es unbedingt ratsam, für jedes Pferd eigenes Putzzeug zu benutzen.

Sommerekzem
Die Krankheit tritt meist zwischen April und Oktober auf, daher auch der Name "Sommerekzem".
Leider ist das Thema Sommerräude für viele Pferdebesitzer grade im Sommer akut, denn gerade zu der feucht-warmen Zeit, tummeln sich die Sommerräude verursachenden Plagegeister wieder: die Kriebelmücken.
Ursache:
Die Ursache wird auf den Stich dieser Mücke zurückgeführt, der bei den gestochenen Pferden eine allergische Reaktion auslöst. Der Schweregrad der durch diese Krankheit hervorgerufenen Hautverletzungen hängt ab von der Zahl der vorhandenen Mücken, die ihre höchste Verbreitung im Juli und August haben. Das Sommerekzem ist eine Hauterkrankung, von der Mähne, Widerrist und Schweifwurzel betroffen sind.
Anzeichen:
1. Die Haut wird sehr schnell dick und füllt sich mit Flüssigkeit.
2. Serum sickert aus den Pusteln, die sich auf der Haut bilden.
3. Wegen des starken Juckreizes scheuert sich das Pferd, es verliert die Behaarung an den betroffenen Stellen
4. die Haut erscheint runzelig, zerfurcht und schuppig.
5. Die Mähne kann vollständig verloren gehen, und der Schweif besteht nur noch aus ein paar dünnen Haaren.

Maßnahmen und Tipps:
Die tägliche Pflege eines Pferdes, das unter der Krankheit "Sommerekzem" leidet, ist besonders wichtig.
1. Die betroffenen Stellen müssen von Schuppen und vor allem von Schmutz befreit werden. Eine Desinfektion ist besonders wichtig, um weitere Entzündungen auszuschließen
2. Jeden zweiten Tag sollte man die Mähne und den Schweif mit einem antiseptischen Shampoo waschen.

Tipps zur Weiterbehandlung
Die betroffenen Stellen dick mit Melkfett eincremen; oder mit ähnlichen Salben, aber auf jeden Fall ohne Parfum und sonstige Konservierungsstoffe

Grüner Tee eignet sich hervorragend für Waschungen. Außerdem kann man ihn als Zusatz zum Shampoo für Mähne und Schweif nutzen.
Äußerlich zur Einreibung und Waschung:
Ca. 4 Beutel etwa 10 bis 15 Minuten ziehen lassen dann abkühlen lassen und auftragen

Mit einem saugfähigen Tuch die Haut mit Babyöl tränken. Also, sehr dick auftragen und einziehen lassen. Das Öl soll etwa alle zwei Tage angewendet werden. Wichtig: Vor einem erneuen Auftragen die betroffenen Stellen mit Wasser säubern.

Eine Mischung aus Essigsaurer Tonerde und Wasser herstellen. Die Verdünnung mit einem kleinen Schwamm auftragen. Der Juckreiz wird gemindert, da Essigwasser eine kühlende Wirkung hat.

Ein Tipp aus Oma's Zeiten (hilft bei vielen Dingen): Wenn das Pferd Wasser lassen muss, einen Eimer darunter stellen und den Urin auffangen. Ihn dann mit einem Schwamm auftragen. Am effektivsten ist es, man nimmt den ersten Urin des Tages.

Die betroffenen Stellen mit einer Arnika-Tinktur einreiben. Man kann sie auch mit Wasser verdünnen und dann auftragen. Arnika hilft der Haut, sich zu beruhigen und außerdem einer Entzündung vorzubeugen.

Die Tiere werden im Zuge der allgemeinen Kontrolle auf blutende Wunden untersucht. Diese werden vorsichtig mit einem Salbeisud ausgewaschen, wobei die Wunde abzutrocknen ist um ein schnelles verschorfen zu fördern.

Offene Stellen können mit Betaisodonna- Salbe, oder Bepanthen Roche Salbe behandelt werden. Sie beschleunigt den Heilungsprozess und die Haut regeneriert sich schneller

Die erkrankten Bereiche mit Neo-Ballistol-Öl mehrmals am Tag tränken. Nach zwei Tagen das Öl gründlich abwaschen. Diese Methode über einen längeren Zeitraum anwenden.

Die juckenden Stellen im Langhaar werden mit einem Gemisch aus Lavendelöl und Kamillenöl (Wundheilend) eingerieben.
Anwendungsgebiete Lavendel: u.a. Hautkrankheiten, Wunden aller Art, Insektenstiche. Lavendelöl ist auf jeden Fall wundheilend bei äußerlicher Anwendung und beseitigt Schorf.

Weiden in der Nähe klarer, schnell fließender Gewässer werden bis Juni/Juli im Beweidungsplan ausgespart (dann ist meistens die erste Masseninvasion vorbei). Allerdings können Kriebelmücken größere Strecken fliegen und können so auch auf Viehweiden lästig werden in deren Umgebung es keinen Bach gibt.


Warzen
Warzen sind durch Viren verursachte Wucherungen in der Haut eines Pferdes.
Durch den Umstand, dass es sich um Viren handelt, können sie auf andere Pferde übertragen werden Man nennt Warzen auch Papillome. Sie treten einzeln oder gehäuft auf und sind gutartig.
Anzeichen:
1. Zu Beginn zeigen sich als kleine, weiche linsengroße Gebilde.
2. Mit der Zeit wachsen Warzen weiter und bilden eine raue, stark zerklüftete Oberfläche.
Maßnahmen:
Warzen benötigen an und für sich keine Behandlung. Oft gehen sie von alleine wieder fort. Soll eine Warze entfernt werden, so kann man sie chirurgisch entfernen, veröden oder abbinden lassen. Auch gibt es die Möglichkeit, einen Impfstoff zu verwenden, der aus den Bestandteilen der Warze eines betroffenen Pferdes gewonnen wird. Eine Entfernung von Warzen ist erforderlich, sobald sie sich zum Beispiel im Bereich der Sattellage, des Sattelgurtes oder an einer Stelle auftreten an der z.B. auch die Trense, das Halfter oder Gamaschen getragen werden.


Herz / Kreislauf nach oben
Erkrankung der Blutgefäße
Herzinsuffizienz
Herzmuskelerkrankung
Herztod

Erkrankung der Blutgefäße
In den meisten Fällen resultieren Erkrankungen der Blutgefäße von Verwurmung. Eine sehr charakteristische Erkrankung hierfür ist das Wurmaneurysma. Die Wanderlarven der Strongyliden setzen sich mit großer Vorliebe in der Gekrösewurzel, der zentralen Schaltstelle der Nerven und Blutbahnens des Verdauungsapparates fest. Hieraus können sich dauerhafte dauerhafte oder immer wiederkehrende Koliken, Durchfälle ergeben. Diese führen in der Folge zur Abmagerung des Tieres. Eine weitere Komplikation des Wurmaneurysmas ist eine Thrombose oder Embolie weiterer Darmgefäße.


Herzinsuffizienz

Viele Erkrankungen des Herzens können zu mangelhafter Leistung der Herztätigkeit führen. Ein Tierarzt kann schon durch Abhören des Herzens abweichende Befunde feststellen. Bei der Herzinsuffizienz ist die Leistungsfähigkeit des Pferdes stark eingeschränkt. Es kann sogar zum Kollaps kommen.


Herzmuskelerkrankungen

Herzmuskelerkrankungen, Erkrankungen der Herzklappen und des Herzbeutels entstehen meist in Folge einer bakteriellen Infektion. Virusinfektionen sind ebenfalls Ursachen für diese Erkrankungen.

Anzeichen bei allen genannten Herzerkrankungen:
1. fortschreitenden Leistungsschwäche.
2. Im Anfangsstadion solcher Erkrankungen, werden meist die Veränderungen des Tieres nicht festgestellt, eine hohe Leistung die diesen Pferd abverlangt wird, kann in einem solchen Fall zu einem Kollaps führen und zu einem plötzlichen Herztod

Plötzlicher Herztod des Pferdes
Eine außerordentliche Leistung die dem Pferd abverlangt wird, beim vorhandensein einer Herzerkrankung, kann ebenso, wie ein Gefäßriss der Hauptschlagader, zum plötzlichen Tod des Pferdes führen. Auch gut trainierte und völlig unverdächtige Pferde sind hier vor nicht ge

4. Fiebermessen

 

Insektenstiche nach oben
Gefährlich sind im Frühjahr die Kriebelmücken, weil ihr Gift schwere Schocks mit Erstickungsanfällen auslösen kann. Normalerweise jedoch ist ein Insektenstich harmlos, es sei denn, er verursacht in der Sattellage Scheuerstellen oder auch Knötchen; allergische Reaktionen mit Kreislaufschock treten nur bei umfangreichen Stichen von Wespen oder Hornissen auf.
Anzeichen:
1. Quaddeln
2. Blutpunkte
3. Knötchen
4. Juckreiz
5. Unruhe
6. Scheuern
7. später schorfige Krusten,
8. Hautinfektionen
9. Ekzeme
Maßnahmen:
Betreffende Stellen mit kaltem Wasser oder Benadryl-Lösung oder Lotion behandeln. Sie können die Stelle mit einem befreuchteten Schwamm fixieren.
Tierarzt benachrichtigen, wenn Stiche im Maul oder Kehlkopfbereich vorliegen: Notfall! Gefahr einer Erstickung besteht!


Kolik und Co. nach oben

Blinddarm
Durchfall
Kolik
Schlundverstopfung

Blinddarm
Der menschliche Blinddarm ist nahezu überflüssig, insbesondere der so genannte Wurmfortsatz, ein Anhängsel des Blinddarms und wohl ein Überbleibsel aus der Frühzeit des Menschen. Dieser Fortsatz ist übrigens in den meisten Fällen Schuld an einer Blinddarmentzündung des Menschen.

Das Pferd hat dagegen einen gewaltigen Blinddarm. Er fasst etwa 30 Liter und ist ein lebenswichtiger Bestandteil des Verdauungssystems. In seinem Inneren beherbergt er eine Armee kleinster Lebewesen, die hier mit dem Pferd eine besondere Beziehung eingegangen sind. Sie spalten den Futterstoff Zellulose auf, der einen Großteil des aufgenommenen 'Pferdefutters ausmacht. So kann das Pferd von diesem Stoff leben, und die Minihelfer bekommen ihren Teil davon ab und habe es zudem warm und gemütlich. Diese Art der Symbiose (Lebensgemeinschaft mit gegenseitigem Nutzen) findet man übrigens auch im Pansen der Rinder. Ohne den Blinddarm müsste das Pferd verhungern, da es das Futter zwar kauen, aber nicht wirklich verdauen könnte.

 

Durchfall
Durchfall wird entweder ausgelöst durch eine Infektion oder durch Ernährungsfehler (plötzliche Umstellung auf Weide, Koppel mit rohfaserarmem Gras, verdorbene Futtermittel). Auch Stresssituationen, Erschöpfungszuständen und Erkrankungen können zu Durchfall führen.
Anzeichen:
1) Oberschenkel innen kotverschmutzt
2) breiiger, wässriger oder wasserdünner Kot
3) fauliger übler Geruch
4) auch Krämpfe, Blähungen
Massnahmen:
Wässriger Durchfall muss umgehend vom Tierarzt behandelt werden. Ansonsten muss das Pferd 24 Stunden fasten. Das bedeutet KEIN Wasser und KEIN Futter. Dann wird wieder vorsichtig gefüttert. Dafür geeignet sind Mash und Heu in kleinen Mengen.


Kolik

Schon das Wort Kolik treibt so manchem Pferdebesitzer den Schweiß auf die Stirn. Zu Recht, denn kann sich eine Kolik innerhalb kurzer Zeit im wahrsten Sinne des Wortes "in Luft auflösen", so ist auch das Gegenteil der Fall: Sie kann sich so verschlimmern, dass sie, vor allem, wenn sie unerkannt bleibt, zum Tod des Pferdes führen kann. Der Name Kolik leitet sich vom Darmabschnitt, dem Kolon ab. Unter Kolik versteht man jede Art von schmerzhaften Zuständen im Bauchraum. Die Ursachen können also sehr unterschiedlich sein.

Ursache:
Verdorbenes Futter, Überfütterung, Unterkühlung, Infektionen, Wurmbefall, Verstopfung, Aufregung, die Ursachen für eine Kolik sind vielfältig. Ebenso die Erkrankungen, die unter dem Oberbegriff "Kolik" zusammengefasst werden. Das Pferd hat einen komplizierten anatomischen Verdauungsapparat, auf den die Ursache einer Kolik leicht geschoben wird. Es ist aber so, dass die Gefahr einer Kolik bei artgerechter Haltung (Möglichkeit, sich frei zu bewegen), angepasster Fütterung (je nach Rasse und Anforderung, keine Übermengen) und regelmäßiger Parasitenbekämpfung (Würmer) wesentlich geringer ist. In der freien Wildbahn spielen Koliken bei Pferden kaum eine Rolle. Die Ursachen liegen also hauptsächlich in unnatürlicher Stallhaltung (ständiger Boxenaufenthalt), unnatürlicher Fütterung (konzentriertes Kraftfutter und getrocknetes Raufutter) und Parasitenbefall. Aber auch übermäßige Belastung und Stress, z.B. auf Turnierveranstaltungen, können eine Kolik auslösen.

Es wird unterschieden nach ihrer Ursache in

Gaskolik
Spastische Kolik
Verstopfungskolik
Anschoppungskolik

Anzeichen:
bei leichter Kolik

1. Das Pferd beginnt mit den Vorderfüssen zu scharren
2. Es schlägt mit dem Schweif
3. Es legt sich häufig nieder
4. Es wendet häufig seinen Kopf zur Flanke
5. Flehmen

Anzeichen:
bei starken Koliken

1. der Blick wird starr
2. der Puls erhöht sich
3. das Pferd wälzt sich
4. schlägt mit den Hinterfüßen unter den Bauch
5. schwitzt stark
6. Es wirft sich oft auch rücksichtslos auf den Boden und verharrt minutenlang in der Rückenlage
7. Wenn die Schmerzen zu sehr zunehmen, kommt es auch vor, dass das Pferd mit dem Kopf gegen die Wand schlägt

Allerhöchste Alarmstufe!
Wenn dann noch die Extremitäten sowie die Ohren kalt werden und bedeckt Schweiß den gesamten Pferdekörper, so besteht Lebensgefahr und die Aussicht auf eine Heilung ist nur noch sehr gering.
In manchen Fällen einer schwerer Kolik kann zuweilen der Eindruck einer Besserung entstehen. Dieser Eindruck trügt jedoch!!! Bei einer Überprüfung von Herz- und Kreislaufsituation ist aufgrund des rasenden Herzschlages sowie kaum fühlbarem Puls zu erkenne, wie schlecht es dem Pferd geht und dass der Tod bald eintreten wird.

Da man anhand der Symptome die Gefährlichkeit einer Kolik nicht erkennen kann, muss auf jeden Fall, auch bei nur geringen Anzeichen, der Tierarzt hinzugezogen werden. Falls möglich, kann das Pferd bis zum Eintreffen des Tierarztes ruhig geführt werden. Wasser darf unter Kontrolle angeboten, aber kein Futter mehr aufgenommen werden. Über das Wälzen sind die Meinungen allerdings unterschiedlich: Während die einen das Wälzen wegen der Schmerzlinderung befürworten, befürchten andere durch das Wälzen eine Darmverlagerung. Ein Pferd, das Koliksymptome zeigt, darf nicht gehetzt oder belastet werden, da der Kreislauf sehr labil ist.

Kolik 1
Kolik 2
Bauchentlastende Stellung
Hundesitzige Stellung

Schlundverstopfung
ist eine gänzliche oder teilweise Verletzung der Speiseröhre. Weil diese beim Pferd ein verhältnismäßig langer, enger Schlauch ist, dessen engsten Bereiche im unteren Halsteil und vor der Einmündung des Magens liegen, ist unschwer nachzuvollziehen, dass jeder Bissen, den das Tier zu sich nimmt, Zeit braucht , um vom Maulbereich in den Magen zu gelangen. So können sperrige Futterteile oder auch gequollenes Futter hinter dem Rachen, vor dem Brusteingang oder vor dem Zwerchfell in der Speiseröhre stecken bleiben.

Ursachen:
1. hastiges Fressen von Äpfel oder Karottenstücken
2. unvollständig oder gar nicht eingeweichte Rübenschnitzel
3. zu trockenes Futter wie zum Beispiel Kleie oder Pellets.

Sind Zahnprobleme die Ursache, die ein vollständiges Zerkauen des Futters unmöglich machen, so ist hier eine Schlundverstopfung genauso z u erwarten, wie bei unkontrolliertem Schlucken des Futters aufgrund von Erschrecken oder bedingt durch Futterneid.

Anzeichen:
1. auffällig starkes Speicheln
2. Futterverweigerung
3. Das Pferd steht mit vorgestrecktem Hals da und versucht, den Futterbrei zu schlucken bzw. aus der Engstelle durch Husten und Würgen hervorzubringen. Hierbei kann auch der Nahrungsbrei mit dem Speichel vermischt aus den Nüstern austreten.

Maßnahmen:
Ist eine Schlundverstopfung eingetreten, muss unverzüglich der Tierarzt zur Behandlung des Pferdes gerufen werden.


Lahmheiten
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Lahmheit bei Pferden ist ein sehr verbreitetes Leiden. Der harmloseste Grund dafür kann ein kleiner Stein, aber auch eine ernsthafte Erkrankung sein. Sehnenentzündungen aufgrund von Zerrungen und Stößen können jederzeit auftreten.
Übersicht der Halteeinrichtungen der Vordergliedmaße. Dies macht die folgenden Ausführungen verschiedener Krankeiten deutlicher.

Halteeinrichtung 1. Erbsbein
2. Vorderfußwurzelgelenk
3. Strecksehne des Vorderfußwurzelgelenks
4. Oberflächliche Beugesehen
5. Tiefe Beugesehne
6. Unterstützungsband
7. Griffelbein
8. Fesselträger
9. Röhrbein
10. Gleichbeine
11. Gemeinsame Strecksehne
12. Unterstützungsband des Fesselträgers zur Strecksehne
13. Fesselbein
14. Kronbein
15. Hornschuh
16. Tiefe Beugesehne
17. Strahlbein
18. Hufrolle
19. Hufknorpel
20. Hufbein
21. Strahlpolster

 

Muskulatur Greifen & Streifen
Sehnen Hufrollenentzündung
Knochen Kreuzverschlag
Gelenke Krongelenkschale
Hornspalte Mauke
Hufgeschwür Spat
Hufrehe Strahlfäule
Hufprellung Stützbeinlahmheit

 

Muskulatur
Eine eventuelle Gefährdung der verschiedenen Muskelgruppen kann herbeigeführt werden durch Fütterungs- und Haltungsfehler, durch Verletzungen oder auch durch Infektionen.
Man unterscheidet zwischen
1) Zerrungen,
2) Quetschungen und
3) Rissen.

Sehnen
Im Bereich Sehnen kann es zu Schäden auf zweierlei Art kommen:
1) Überlastung
2) traumatische Einflüsse (also Verletzungen unterschiedlicher Ursache)
Gegen die Überlastung der Sehnen kann der Reiter entgegenwirken: Das Pferd kann auf nahezu jedem Boden laufen, wobei der Grundsatz gilt, dass fester Boden besser ist als weicher. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass er Boden eben ist. Gefährlich ist es immer dann, wenn die Bodenverhältnisse unvermutet wechseln und der Huf oder das Eisen Haftung verliert, also ins Rutschen kommt.

Knochen
Knochenbrüchen geht fast immer ein traumatisches Ereignis, also ein Unfall voraus. Die meisten Knochenbrüche ereignen sich an den Vordergliedmaßen. Eine besondere Rolle kommt bei den Knochenbrüchen den Griffelbeinen zu. Bei diesen Knochen handelt es sich um die Überbleibsel des Zeige- und Ringfingers. Diese Griffelbeine sitzen an der Innen- und Außenseite der langen Röhrenknochen unterhalb des Vorderfußwurzelgelenks bzw. des Sprunggelenks. Meist bricht das Griffelbein an dem dünnen Übergang zum Griffelbeinknopf.
Maßnahmen:

Das Vorgehen ist immer gleich. Den Tierarzt informieren und, sofern sich das Pferd noch bewegen kann, es zur weiteren Untersuchung in die Box stellen. Sicher ist es so, dass heute viele Brüche, die früher noch unausweichlich den Tod des Pferdes zur Folge hatten, therapiert werden können.


Gelenke

Knochen sind miteinander verbunden durch Gelenke, die je nach Funktion vollkommen unterschiedlich gebaut sind. Auch sie führen, wenn sie in irgendeiner Weise geschädigt sind, zu einer Lahmheit.
1) Arthrose (Verschleiß),
2) Entzündung,
3) abgelöste Knochenteilchen im Gelenk
4) Knochenwucherungen, im Allgemeinen Spat oder Schale genannt, können die Ursache sein.
5) Hufgelenkentzündung

Verschleiß und Gelenkentzündungen können in allen Gelenken vorkommen, besonders anfällig sind jedoch Huf- und Sprunggelenk. Wenn dieser Befund durch Röntgenaufnahmen bestätigt wurde, können auch diverse entzündungshemmende Medikamente (allopathisch oder naturheilkundlicher Art) entweder oral, intravenös oder direkt in das betroffene Gelenk gespritzt werden. Auch eine Blutegeltherapie ist sehr empfehlenswert.

Hornspalte
Risse und Spalten in der Hufwand können an unterschiedlichen Stellen auftreten. Sie reichen vom Kronrand nach unten oder sie beginnen am Tragrand und ziehen nach. Spalten können bis auf die empfindliche Lederhaut reichen. Dabei führt das Eindringen von Bakterien zu schweren Entzündungen und Infektionen. Gelegentlich tritt nach der Bewegung auch Blut aus der Spalte aus.
Anzeichen:
1) die optische Wahrnehmung des Risses
2) lahmen
Ursache:
1) Überlange, ungepflegte Hufe,
2) trockenes Hufhorn
3) Verletzungen
Maßnahmen:
Für die Behandlung von Hornspalten gibt es kein Patentrezept. Sie hängt ab von der Stelle, an der die Spalte aufgetreten ist, von der Tiefe der Verletztung und ob bereits eine Infektion vorliegt. Daher müssen Spalten individuell behandelt werden und gehören in die Hand des Hufschmieds und gegebenenfalls des Tierarztes!

Hufgeschwür
Der Huf nach dem Ausschneiden eines HufgeschwürsEin Hufgeschwür entsteht durch Keime, die in feine Hornrisse eindringen und an der Lederhaut Eiterkammern bilden, welche zunehmend Druck ausüben und damit immer mehr Schmerzen verursachen. Ein solcher Abszess kann das Sohlenhorn unterhöhlen oder am Kronsaum durchbrechen und schwere Schäden verursachen. Das Hufgeschwür wird je nach Lage des Eiterherdes unter der Hornwand, der Sohle oder dem Strahl bezeichnet.

 


Ursache:
1. durch Infektion nach Nageltritten
2. Nagelstichen oder Vernagelungen
3. tiefgehenden Verletzungen des Krongebietes oder Ballentritten

Anzeichen:
1. Der sich ausdehnende Eiter übt Druck auf die empfindlichen Innenteile wie die Huflederhaut aus und läßt das Pferd meist hochgradig lahm gehen.
2. Druckempfindlichkeit des Hufes oder bestimmter Hornbereiche
3. manchmal erhöhte Temperatur

Maßnahmen:
Gut gepolsterten Hufverband anlegen, der stündlich mit warmem Wasser durchfeuchtet wird. Tierarzt noch am selben Tag holen, Pferd nicht bewegen. Impfschutz gegen Wundstarrkrampf prüfen!
Mit der Hufuntersuchungszange wird der Tierarzt den Sitz des Hufgeschwüres ausfindig machen. Beim Druck auf eine bestimmte Stelle des Hufes zeigt das Pferd eine mehr oder weniger erhebliche Schmerzreaktion. Wenn das Hufgeschwür schon fortgeschritten ist, wird sich der Tierarzt entscheiden, das Hufgeschwür chirurgisch zu öffnen. Er öffnet die Hornschicht über der schmerzempfindlichsten Stelle und lässt den Eiter abfließen. Ist er noch nicht "reif" wird ein Schwitzverband z.B. mit Rivanollösung angelegt. Der Schwitzverband muss vorschriftsgemäss so lange am Huf belassen werden, wie es der Tierarzt verordnet. Erst wenn dieser Verband mindestens einen Tag lang abgenommen worden ist, hat der neue Huf genügend Zeit zur Austrocknung gehabt, und der neue Beschlag kann vorgenommen werden. Befindet sich die Hufgeschwürsöffnung an einer vom Eisen nicht bedeckten Stelle, kann der Schmied die Öffnung mit festgestopfter Gaze und mit einem Deckeleisen oder zwei gekreuzten Metallsplinten, die unter das Eisen geschoben werden, verschließen, so daß das Pferd wieder geritten werden kann.

Vorbeuge:
Die Sohlenflächen des Hufes sowie die Strahlfurchen sind vor und nach jedem Reiten sorgfältig mit einem Hufkratzer zu reinigen. (Das gehört selbstverständlich sowieso zur täglichen Pflege) Dabei achtet man auf eingetretene Fremdkörper sowie auf Verfärbungen des Hufes.

Hufrehe
Hufrehe ist eine nicht leicht zu behebende Lahmheitsursache der Vorderhufe. Sie tritt meinst bei Ponys auf die aber überfüttern wurden. Hufrehe ist sehr schmerzhaft, da die entzündete Huflederhaut in der festen Hornkapsel keine Ausdehnungsmöglichkeit hat. Die Hufrehe kann sich so verschlimmern, dass die Pferde nur noch eingeschläfert werden können.

Man unterscheidet zwischen

1. Belastungsrehe, die durch lange Transporte durch übermäßiges Reiten auf hartem Boden entstehen kann,
2. Futterrehe, die durch plötzliche Futterumstellung, Überfütterung, verdorbenes Futter oder giftige Pflanzen hervorgerufen werden kann.
3. Bei der Geburtsrehe oder Rehe bei schweren inneren Krankheiten werden die Durchblutungsstörungen von durch Bakterien freigesetzten Giftstoffen ausgelöst.

Das an Hufrehe der Vorderhufe erkrankte Pferd verlagert das Körpergewicht auf die Hinterhand, die erkrankten Hufe werden zuerst mit den Trachten aufgesetzt. In schwereren Fällen kann sich das Pferd kaum mehr bewegen. Bei der chronischen Hufrehe sind die Symptome weniger ausgeprägt, das Pferd fällt lediglich durch einen klammen Gang auf, besonders auf hartem Boden.
Maßnahmen:
Bei Verdacht auf Hufrehe muss sofort ein Tierarzt gerufen werden, denn nur eine sofortige medikamentöse Behandlung kann die Lageveränderung des Hufbeines verhindern. Mit weicher Einstreu und kühlenden Wasserbädern kann man die Tierarztbehandlung unterstützen. Sind die Schmerzen nicht mehr so akut, kann man die Durchblutung durch schonendes Führen des Pferdes auf weichem Boden fördern. Ein orthopädischer Beschlag mit Steg und unterlegter Ledersohle ist bei chronischer Hufrehe erforderlich.


Hufprellung, Vernagelt, Stein im Huf

Anzeichen:
1) Das Pferd tritt nicht mehr richtig auf,
2) der Huf am geschonten Bein ist warm,
3) die Mittelfußpartie zeigt starke Pulsation.
Ursache:
1) Das Pferd könnte vernagelt sein
2) Das Pferd hat eine Hufprellung
3) oder es hat sich einen kleinen Stein in die Hufsohle getreten
Maßnahmen:
Man untersucht den Huf genau auf Fremdkörper: Wenn sich das Pferd ein Steinchen eingetreten hat, sofort mit dem Hufkrazter entfernen. Den Huf gut säubern und den Huf in einen Verband mir Rivanollösung wickeln und ggf. den Tierarzt benachrichtigen, da immer eine Infektionsgefahr besteht. Hufprellung und Vernagelung zu entfernen ist Sache des Tierarztes und/oder des Schmiedes.


Hufrollenentzündung

Die Hufrolle besteht aus dem Strahlbein mit dem darrüberliegenden Teil der tiefen Beugesehne und einem zwischen diesen liegenden Schleimbeutel. Die Hufrollenentzündung stellt eine schleichende, durch permanente Strapazierung der Vorhand verursachte Erkrankung dar. Bei der Hufrollenentzündung kommt es zu krankhaften Veränderungen am Strahlbein. Dies ist ein kleiner, keilförmiger Knochen, der zwischen Kronbein und Hufbein sitzt und eine Teil des Hufgelenkes ist. Die entzündlichen und degenerativen Prozesse beschränken sich nicht nur auf das Strahlbein, sondern breiten sich auch auf die Aufhängebänder und die Ansatzstelle der tiefen Beugesehne aus. Somit entstehen Knochenveränderungen und Schäden an der Beugesehne.

Bei einer Erkrankung der Hufrolle unterscheidet man zwei Formen:

1. Die chronische Hufrollenerkrankung (Podotrochlose) und
2. die akute Hufrollenerkrankung (Podotrochlitis infektiosa)

Anzeichen:

1. auftretende Schmerzen mit anschließendem Lahmen
2. Anschwelllung
3. ein klammer Gang, das heißt, das Pferd macht flache und kurze Schritte, sowie ein ausgeprägter Wendeschmerz (festzustellen bei engen Wendungen auf der Vorhand)
4. Stehende Pferde neigen dazu, die Vorderhufe zu entlasten, indem sie wechselweise einen Huf nach vorne stellen.
5. Ein typisches Zeichen der Hufrollenerkrankung ist ein Verhalten, das man Umspringen nennt. Betäubt der Tierarzt die stärker betroffene Stelle, so springt die Lahmheit auf die weniger betroffene Seite um.

Ursachen können sein:
1. Falsche Haltung, Fütterung, erbbedingt
2. Fehlstellungen der Hufe (angeboren oder falscher Beschlag)
3. Außerdem gelten junge Pferde, die früh auf Leistung gefordert werden als gefährdet, da hier die Hufrolle stark abgenutzt wird.
4. Sportpferde mit Überlastung der Vordergliedmaßen durch z.B. die Landungen nach Sprüngen
5. Auch wird in Betracht gezogen, ob eine Veranlagung durch Vererbung zu dieser Erkrankung führt oder ob es Rassenspezifisch sein könnte.Zum Beispiel sind Warmblüter vermehrt betroffen sind.

Maßnahmen:
Für eine bestätigte Diagnose ist eine Röntgenaufnahme erforderlich.
Bei einer chronischen Hufrollenentzündung gibt es keine Heilung. Man versucht das Fortschreiten der Krankheit zu stoppen und die Schmerzen abzuschwächen.

1. orthopädischer Hufbeschlag, der das Abrollen erleichtert und dadurch die Beugesehne entlastet.
2. nur leichter Schrittarbeit ohne enge Wendungen
3. medikamentöse Therapie die der Tierarzt oder Tierheilpraktiker veranlasst.
4. Die letzte Möglichkeit, einem erkrankten Pferd zu helfen, ist die operative Entfernung eines Nervenstückes in der Fesselbeuge. durchgeführt. Diese bringt einem Pferd unter günstigen Umständen bis zu drei Jahren Schmerzfreiheit - ist aber umstritten

Achtung!
Diese Operation gilt international als Doping. Tiere mit Nervenschnitt dürfen an keinen Turnieren mehr teilnehmen.


Kreuzverschlag

In der Umgangssprache auch als "Feiertagskrankheit" bezeichnet.
Anzeichen:
1. Wenn das Pferd nach einigen Ruhetagen zum ersten Male wieder gearbeitet wird, setzt die Erkrankung nach etwa 10-30 Minuten ein.
2. Schweißausbrüche
3. keuchende Atmung
4. Das Pferd geht steif und klamm. Grund: Durch den Abbau von Glykogenen im Muskel entstehen Stoffwechselprodukte, die die Muskulatur angreifen und in fortgeschrittenem Stadium komplett zersetzen.
5. Die Hinterhand versteift sich und die Schritte werden kürzer
6. Die Muskulatur an Rücken und Kruppe ist bretthart.
7. Der Urin verfärbt sich rot- bis dunkelbraun.

Ursache:
Mangelnde Bewegung bei unverminderter Fütterung.
Maßnahmen:
1. Tierarzt rufen!!!
2. Das Pferd darf keinen Schritt mehr gehen. (je nach dem wo es passiert muss das Pferd in einem Transporter zurück in den Stall gebracht werden)
3. Das Pferd warm eindecken
4. Warme Umschläge oder Wärmeflasche auf die Lendengegend legen. Tipp. Wenn das Pferd keine Angst vor Luftmatratzen hat, kann man diese mit heißem Wasser füllen und dem Pferd überlegen.


Krongelenkschale

Bei der Krongelenkschale handelt es sich um mit Knochenzubildung verlaufende chronische Entzündungsprozesse am Krongelenk des Pferdes. Man zwei Formen unterscheiden
1) eine artikuläre und
2) eine periartikuläre
wobei jedoch die artikuläre eher als Arthrose anzusprechen ist und auch wesentlich seltener ist als die periartikuläre Schale.

Anzeichen:
1) Muskelatrophie an der entsprechenden Gliedmaße
2) zunehmenden Stützbeinlahmheit
3) Umfangvermehrung am betroffenen Gelenk
Ursache:
1) inneren Ursachen
a) unregelmäßige Gliedmaßen -
b) unregelmäßige Zehenstellungen
c) gebrochene Zehenachsen
d) falsche Fesselstellung
e) schwache Gelenke
f) schwacher Sehnen- oder Bandapparat
g) falsche Hufzurichtung

2) äußere Ursachen

a) Überanstrengung
b) frühzeitiger Gebrauch der Pferde
c) Distorsionen und Prellungen sowie ggf. auch die Folgen von Gelenkfrakturen

Maßnahmen:
Da das Leiden unheilbar ist, muss versucht werden, durch geeignete Maßnahmen die Schmerzen zu mildern, um die Tiere noch gebrauchsfähig zu erhalten.
1. Beschlag mit breiten, geschlossenen Hufeisen,
2. gegebenenfalls mit stoßbrechenden Einlagen,
3. Unterlegen von Lederstreifen,
4. Schneiden von Entlastungsrinnen bzw. Dünnraspeln der Hornwand,
5. Weichhalten der Hufe durch häufiges Baden oder Einschlagen mit anschließendem Einfetten,
6. Verbringen der Tiere in weiche Bodenverhältnisse.

Mauke
Mauke kann auch gepflegte Pferden treffen. Früher wurde gesagt, dass es Pferde betrifft die viel im Nassen stehen. Aber m Herbst und Winter ist der Boden im Gelände nun mal feucht. Da man auf einen Ausritt deswegen nicht verzichten sollte, ist es besonders wichtig ist in dieser Zeit die Fesselbeugen gründlich zu kontrollieren. Im langen Winterbehang halten sich jetzt die Feuchtigkeit und der Schmutz ganz besonders gut. Es ist der ideale Nährboden für Mauke.
Anzeichen:
1. kleine Pusteln und Schorfbildung, hauptsächlich in der Fesselbeuge.
2. aufgerichtete und fettige Haarbereichen, weil sich darunter eine Schwellung gebildet hat und die Talgdrüsen übermäßig produzieren.
3. Eiter stellt sich ein, dann erfolgt die trockene Phase
4. Die sich bildenden Krusten sind aber keine üblichen Wundverschlüsse im Sinne der Heilung, sondern üble Borken, unter deren Schutz sich die Krankheit heimtückisch weiterentwickelt

Ursache:
1. Nasse Unterlagen
2. matschige Ausläufe
3. übertriebenes Abspritzen der Beine ohne Trocknung
4. Harnstoff
5. Streusalze und Anti-Frost-Präparate
6. Mechanische Verletzungen; durch
a)
Steine, Äste Getreidestoppeln
b)
durch Bisse bei Insektenbefall

Maßnahmen:
1. tägliche Reinigung und Trocknung der Fesselgelenke.
2. Sollte das Pferd bereits eine Pustel- oder Schorfbildung zeigen empfiehlt sie die Einreibung einer Heilsalbe und ebenfalls die tägliche Reinigung und Trocknung der Fesselbeugen.
3. Sollte diese Maßnahme nicht in kurzer Zeit zum Erfolg führen ist ein Tierarzt zu rufen.

Wenn die Mauke nicht behandelt wird, entstehen Wucherungen, Verwarzungen oder Schwielen, die die Bewegungsfähigkeit des Pferdes lebenslang beeinträchtigen. Der schlimmste Fall: ein Übergriff auf Horn und Knochen.


Spat

Durch die Verknöcherung mehrerer Gelenkspalten auf der Innenseite des Sprunggelenks entsteht eine Knochanauflagerung. (Spat) Grade im Anfangsstadium dieser Krankheit tritt die Lahmheit nur zu Beginn des Reitens auf und wird dann allmählich schwächer und hört ganz auf, das Pferd hat sich "eingelaufen".

Anzeichen:
1. Die Pferde setzen nur den Huf auf der Zehe auf
2. meisten gehen die Pferde besonders morgens lahm, im Laufe des Tages bessert sich der Zustand.
3. Die Pferde treten nicht durch
Ursache:
zu große Belastung (im Sport, Zugpferd, Trabrennsport)
Maßnahmen:
1. Meistens kann man eine sogenannte Beugeprobe machen um Spat zu diagnostizieren, dabei wird das Hinterbein stark gebeugt (man zieht den Huf unter den Bauch und hält Ihn für ca. 1 Minute dort fest). Dann lässt man das Pferd. Ist jetzt eine deutliche Lahmheit am vorher aufgehobenen Bein festzustellen, sollte man das Tier röntgen lassen.
2. Linderung ist bei beschlagenen Pferden mit einem orthopädischen Beschlag zu erzielen. Dabei erhöht man die hinteren Schenkel des Hufeisens - bis das Pferd wieder vollflächig auftrittnatürlich ohne das Pferd zu belasten
3. viel Weidegang

Ausnahmemaßnahmen:
1. Tenektomie (=Durchtrennen der Sehne)des Musculus tibialis cranialis
2. das Brennen des distalen Tarsalgelenksbereiches mit oder ohne Tenektomie
3. Operation
4. Blistern (scharf Einreiben)
5. Durchtrennung (Neurektomie) des Nervus tibialis und des Nervus peroneus zur Schmerzfreiheit


Strahlfäule

Der durch Strahlfäule befallene Strahl kann den Boden nicht mehr berühren. Dadurch entfällt ein wichtiger Bestandteil des Hufmechanismus, da der Strahl die Last des Pferdes nicht mehr federnd an die inneren Hufteile weitergeben kann
Anzeichen:
1. "ausgefranster" Strahl
2. tiefere Furchen
3. übler Geruch

Ursache:
1. mangelnde Pflege
2. feuchter Untergrund (das Pferd steht sehr viel im Mist)
3. starke Zwanghufe (Die Strahllederhaut wird so stark zusammengequetscht , dass die Schweißdrüsen wegen Mangeldurchblutung funktionsuntüchtig werden und die Strahllederhaut kaum noch Horn bildet)

Maßnahmen:
1. lockere und ausgefaserte Hornbestandteile vom Schmied entfernen lassen
2. Nur bei bereits durch Fäulnisbakterien verändertem Strahl entfernt der Schmied die Fäulnisherde mit dem Messer.
3. In die Fäulnisherde wird 1 x täglich ein Wattebausch gedrückt, der mit Strahlätzmittel getränkt. (Gibt es im Fachhandel)
4. Mehrmals in der Woche sollen die Hufe gründlich ausgewaschen werden.
5. Alternativ reitet man durch feuchtes Gras; dies bewirkt nicht nur eine natürliche Hufwaschung, sondern ist gleichzeitig eine ausgezeichnete Pflege für die Sehnen.
3. Das Pferd "trocken" stellen (z.B. Auf Sägemehl)


Stützbeinlahmheit
Anzeichen:
1. Plötzlich und ohne äußere Einwirkung schont das Pferd ein
2. schmerzhafte, warme Schwellung im Bereich der Fesselträger oder Beugesehnen
3. Die Belastungszeit des erkrankten Beines verkürzt sich
Maßnahmen:
1. Den Tierarzt umgehend anrufen.
2. Das betroffene Bein kühlen. Entweder mit einem Schlauch oder mit kalten Umschlägen.


Greifen
nach oben
Wenn das Pferd sich Verletzungen beibringt, indem es - vor allem im übereilten Trab - mit den Hinterhufen an die Vorderhufe oder -beine schlägt, dann nennt man das Greifen. Meist sind diese Verletzungen zwar nur oberflächlich, aber sie können schnell gefährlich werden, und man sollte ihnen auf jeden Fall vorbeugen. Manchmal wird der Ballen dabei sogar abgetrennt. Auch Verletzungen am Röhrbein sind oft sehr schwerwiegend. Wenn sich ein Pferd eine Sehnenverletzung zuzieht, muss es mehrere Wochen lang stehen. Durch Greifen kann sich das Pferd auch einen Knochenriss zuziehen, manchmal entsteht ein Oberbein.
Anzeichen:
1. Das Pferd stößt mit der Spitze seines Hinterhufs an Sohle, Ballen, Fesselbeuge oder das Eisen des Vorderfußes.
2. Man hört manchmal ein typisch metallenes Geräusch. Wenn es sich dabei nur um das Eisen handelt, ist das nicht weiter schlimm, aber wenn Pferde sich greifen, verletzen sie sich leicht im Bereich von Ballen, Fesselkopf oder Sehnen. Pferde, die sich greifen, sollten immer Springglocken tragen.

Maßnahmen und Vorbeuge:
Wenn Sie wissen, wie und warum sich Ihr Pferd verletzt, können Sie sicherlich Abhilfe schaffen. Eventuell kann auch ein orthopädischer Hufbeschlag helfen. Sprechen Sie mit dem Hufschmied darüber! Pferde die greifen sollten unbedingt Gamaschen, eventuell sogar Sprungglocken tragen. Eigentlich jedes Pferd neigt beim Springen oder in unebenem Gelände dazu, sich zu greifen. Reiten Sie deshalb lieber mit Gamaschen oder Bandagen.

Streifen nach oben
Meistens verletzen sich Pferde immer an der gleichen Stelle ihrer Beine.
Ursache:
1. fehlerhafte Beinstellung
2. schlecht angepasste Hufeisen

Maßnahmen:
1. Das Pferd bei der Arbeit an der Longe beobachten und versuchen herauszufinden, wie und wann genau es sich verletzt. Verletzungen an den Innenseiten der hinteren Fesselgelenke sind recht häufig. Sie passieren meistens, wenn das Pferd trabt. Das Pferd streift sich dabei mit dem gegenüberliegenden Huf am Fesselgelenk des anderen Beins.
2. Das Anlegen von "Streichgamaschen". Wenn sich ein Pferd weiter oben an der Hinterhand verletzt, schützt man die Beine am besten mit normalen Gamaschen.
3. Spezialbeschlag (Hufschmied)


Piroplasmose nach oben
Piroplasmose ist eine Parasitenerkrankung, die durch Zecken auf Pferde übertragen wird. Ebenfalls ist sie bekannt als Babesiose und tritt vornehmlich in wärmeren Gegenden auf.
Anzeichen:
1) Das Pferd reagiert mit erhöhter Puls- und Atemfrequenz
2) Appetitlosigkeit
3) Fieber
4) Die Bindehäute schwellen an und verfärben sich dunkelrot
5) Es kommt zu Kolikerscheinungen
6) Der Harn färbt sich blutig
7) Im Laufe der Erkrankung kommt es zu geschwollene Fesseln
8) Schweißausbrüche

Verläuft die Piroplasmose akut und schwer, führt sie innerhalb von zwei Tagen durch die Bildung eines Lungenödems zum Tod. Bei einer schwächeren chronischen Erkrankung magern die Pferde zunehmend ab und die Hinterhand verliert an Kraft, wodurch es in der Folge zum Festliegen kommt.

Ursache:
1. Piroplasmose wird durch die Erreger Theileria equi und Babesia caballi ausgelöst. Diese durchlaufen verschiedene Stadien der Entwicklung in den Körpern der Zecken und gelangen schließlich über deren Speichel in die Blutbahnen des Pferdes. Hier setzen sie ihre Entwicklung in den Blutzellen fort.

Ein Pferd kann bis zu vier Jahre lang Träger der Piroplasmose sein, ohne dass sich Anzeichen dieser Erkrankung bilden. Problematisch ist die Tatsache, dass ein solches Pferd die Verbreitung der Piroplasmose vorantreibt.

Sobald die Krankheit ausbricht, kann man nach rund zwei Wochen die Parasiten im Blut nachweisen.
Maßnahmen:

Die Behandlung erfolgt medikamentös durch den Tierarzt und bietet gute Aussichten auf völlige Heilung.

In Deutschland tritt die Piroplasmose extrem selten auf, Erkrankungen sind aber nicht völlig auszuschließen.



Präanämisches Syndromnach oben
Anzeichen:
Beim Präganämisches Syndrom trifft man eine gewisse Regelmäßigkeit der
1) Leistungsschwäche
2) Schwitzen
3) Infektionsanfälligkeit des Pferdes
Ursache:
Mehr oder weniger ausgeprägten Anämien (Anämien können durch eine direkten Blutverlust bei Unfällen und Operationen auftreten)
Maßnahmen:
Der Tierarzt ist in der Lage durch eine Hämoglobinbestimmung eine genaue Diagnose der Anämie zu stellen. Die Hämoglobinwerte liegen um 11 bis 17g/100ml. Bei leichten Formen der Anämie können oral verabreichte Gaben blutbildender Substanzen eine Besserung bringen. Schwere Anämien um 8/100ml oder sogar noch weniger, bedürfen eine intravenösen Eisengabe, die in Verbindung mit Anabolikum und ein speziellen Diät zum Erfolg führen.

 

Rückenprobleme
Satteldruck
Sattelzwang

Satteldruck
Anzeichen:
1) haarlose Stellen
2) Neigung zu Schwellung und Enzündung
3) harte Knoten (Satteldruck alt)
Ursache:
1) Offene Scheuerstellen (durch Sandkörnchen im Fell)
2) Offene Stellen durch unsaubere Satteldecken oder
3) harte Lederkanten
4) Polsterungsfehler im Sattel,
5) Falten in der Satteldecke
6) Insektenstiche führen zu einer geschlossenen Schwellung, die meist nach kurzer Zeit wund wird.
Maßnahmen:
1) Ursache ermitteln (Sattel, Decke, Insektenstich).
2) Auf wunde Stellen etwas milde Heilsalbe geben und leichten, gepolsterten Verband anlegen.
3) Auf Schwellungen: Feuchten Schwamm mit elastischem Gurt so fixieren, dass sanfter Dauerdruck entsteht.
4) Den Wunden die Zeit zum Ausheilen geben, bevor wieder geritten wird!

Sattelzwang
Anzeichen:
1. Schlechtes Stehen beim Aufsteigen
2. Lange Aufwärmphasen
3. Unwilligkeit in der Arbeit, besonders bei Übungen auf der gebogenen Linie und bei zunehmender Versammlung
4. Unwilligkeit beim Bergabgehen
5. Häufiges Stolpern
6. Durchgehen
7. Kopfschlagen
8. Unklare, wiederkehrende Lahmheiten
9. Angst vor kaltem Wasser, besonders wenn es höher steigt

Ursache:
1. Trainingsfehler (Pferde werden häufig zu schnell in zu hohe Lektionen trainiert, bekommen zu früh das Reitergewicht zu spüren, werden mit zu hohem Hals geritten und gefahren)
2. Körperbau
3.

traumatische Einflüsse

Maßnahmen:
1. Spätestens wenn mehrere dieser Anzeichen auf Ihr Pferd zutreffen, sollten Sie es auf Rückenprobleme untersuchen lassen. Ihr Tierarzt oder Hufschmied kann einige Test durchführen, die schon Aussagen bezüglich Sattelzwang geben können.
2. Wenn sich herausstellt, dass die Beschwerden im Bereich der Muskulatur, der Sehnen und Bänder liegen, können Sie mit der Haltung und dem Training schon sehr viel Einfluss nehmen.
3. auf gut angepasse Ausrüstung achten
4. Heuraufen und Futtertröge so tief wie möglich anbringen. Achten Sie darauf, dass Ihr Pferd möglichst vom Boden fressen kann. Der lang gestreckte Hals dehnt die Rückenmuskeln und entlastet die Wirbelsäule.
5. Möglichst viel Weidegang
6. Die Box muss groß genug sein, dass es sich hinlegen und aufstehen kann, ohne anzuecken.

Hilfe bewirkt auch eine regelmäßige Rückenmassage, eventuell durch ein mit warmen Wasser angefeuchtetes Tuch hindurch, Entspannung. Auch folgende Methode beugt und lindert den Sattelzwang: Legen Sie den Sattel etwa eine Viertelstunde vor dem Reiten auf, gurten Sie locker, und lassen Sie das Pferd zehn Minuten stehen. Danach werden die Gurte sehr fest angezogen, und Sie führen das Pferd etwa 5 Minuten ohne Reiter. Bevor Sie dann aufsteigen, lockern Sie den Gurt um ein Loch. In der Regel wird sich das Pferd dann besteigen und ruhig anreiten lassen. Zeigt es doch noch Nervosität, sollten Sie die ersten hundert Meter im leichten Sitz reiten und dann erst Ihr ganzes Gewicht in den Sattel bringen.

Vergiftung nach oben
Obwohl Vergiftungen relativ selten sind, gibt es doch eine ganze Reihe von Ursachen, auf die der Besitzer achten muss. Neben den pflanzlichen Vergiftungen Giftpflanzen: (Buchsbaum, Eibe, Goldregen, Herbstzeitlose, Lebensbaum, Oleander, Robinie, Tollkirsche, ausnahmslos meist tödlich) kann das Pferd durch Aufnahme grösserer Mengen an Insektiziden und Rodentiziden (also Giften gegen Nager) oder Schwermetallen schwer geschädigt werden. Auch Dioxinvergiftung durch Altöl als Holzschutzmittel wurde beobachtet.
Anzeichen:
1) Unruhe,
2) Schweissausbruch,
3) Kolik,
4) Krämpfe,
5) schwankender Gang,
6) hohe Herzfrequenz,
7) Kreislaufversagen,
8) Apathie,
9) Atemnot,
10) Nasenbluten,
11) Durchfall, blutiger Kot.
Massnahmen:
1) Sofort Tierarzt holen!
2) Prüfen, ob das Pferd Zugang zu Sträuchern hatte
3) prüfen, ob das Pferd Zugang zu chemischen Mitteln (Holz-, Pflanzenschutz, Dünger u.ä.) hatte
4) oder welche sonstige Giftquelle in Betracht kommen könnte.
5) jegliche Futteraufnahme verhindern
6) Andere Tiere entsprechend schützen.

Bis zum Eintreffen des Tierarztes:
Selbsthilfemaßnahme ergreifen (nach Rücksprache mit dem Tierarzt)
Zeigt das Pferd starke Teilnahmslosigkeit, auffallende Müdigkeit, verminderte Bewegung, kann eine Behandlung mit schwarzem Kaffee lebensrettend sein. 1 Liter entweder oral oder in den Mastdarm. !!Allerdings sollte man keine Behandlung mit Kaffee durchführen, wenn sich das Pferd in der Erregungsphase einer Vergiftung befindet.


Verletzungen und Blutungen nach oben
Schürfwunden
Größere Wunden
Starke Blutungen
Blut schockt andere Pferde
Einschuss


Schürfwunden und kleinere, oberflächliche Hautverletzungen
Meistens braucht man keinen Tierarzt.
Maßnahmen:
1)Stellen, am Rumpf versorgt man mit Jodsalbe, Antibiotikumspray oder einer Heilsalbe.
2) Verletzungen an den Gliedmaßen Schürfwunde nach Sturz auf Asphaltführen nicht selten zum "Einschuss". Solche Wunden (siehe Bild) müssen sehr sorgfältig behandelt werden. Ich habe in diesem Fall den Tierarzt kommen lassen. Er hat Antibiotika gespritz um einem Einschuß vorzubeugen. Bei kleinerern Wunden kann man die Wunde mit einem milden Desinfektionsmittelverband (Rivanol), den man mehrmals täglich erneuert, versorgen .
Danach behandelt man die Wunde mit einem Antibiotikapuder, der die Wunde trocken hält.
Trotzdem besteht immer die Gefahr einer Infektion der Wunde, und auch eine Tetanuserkrankung kann, vor allem bei fehlendem Impfschutz, nicht ausgeschlossen werden.

 

Größere Wunden
Größere Wunden sind immer vom Tierarzt zu behandeln. Bis zu seinem Eintreffen sollte man die Wunde möglichst steril abdecken, mehr nicht. Nur der Tierarzt kann entscheiden, ob Sehnen-, Knochen- oder Gelenkverletzungen vorliegen.

Starke Blutungen
Wunden mit stärkerer Blutung müssen "erstversogt" werden. Man unterscheidet zwischen
1) venöser Blutung (venöses Blut ist dunkelrot und läuft gleichmäßig heraus)
2) arterieller Blutung (arterielles ist hellrot, tritt pulsierend und mit höherem Druck aus)
Maßnahmen: Verbluten kann das Pferd bei beiden Arten,
1. Tierarzt rufen
2. einen Druckverband anlegen. (Dazu wird zunächst das verletzte Blutgefäß oberhalb der Wunde abgedrückt oder abgebunden. Am besten benutzt man dazu eine breite Gummibinde oder einen Gummischlauch. Danach wird der Druckverband angelegt und die Stau-Binde wird gelöst. Man schaut nun ob der Druckverband die Blutung gestoppt hat. Blutet die Wunde wird eine weitere Wickel mit stärkerem Druck um den Druckverband gezogen. Blutet es immer noch weiter muss wieder die Stau-Binde angelegt werden.
3. Hat man weder Strick noch Verbandmaterial zur Hand, muss man versuchen, die Blutung durch Handdruck zu stoppen. Ein zusammengeknülltes T-Shirt oder ähnliches auf die Wunde legen und mit dem Handballen kräftig aufdrücken.
4. Bis zum Eintreffen des Arztes muss die Abbindung alle halbe Stunde gelockert werden, um ein Absterben der unterbundenen Gliedmaße zu verhindern


Blut schockt andere Pferde
Pferde besitzen einen hochentwickelten Geruchssinn. Blutgeruch ist in ihrem Instinktprogramm als ein Zeichen höchster Gefahr abgespeichert. Deshalb reagiert jedes einigermaßen normale und intelligente Pferd auf Blutgeruch, indem es seinen Fluchtinstinkt aktiviert. Bei einem Unfall auf einem Gruppenausritt also aufpassen, dass die anderen Pferde genügend Abstand zum verletzten Pferd bekommen, damit sie nicht panisch werden.


Einschuß
Unter Einschuss versteht man eine eitrige Entzündung des Unterhautbindegewebes. Durch kleine Wunden an den Gliedmaßen können Keime in das Unterhautbindegewebe gelangen und sich dort vermehren.
Anzeichen:
1) rasch ausbreitende Entzündung.
2) Das Bein schwillt teilweise enorm an,
3) Das Bein ist vermehrt warm und schmerzhaft.
4) Das Allgemeinbefinden ist gestört,
5) oft haben die Pferde auch Fieber
6) Freßunlust.
Maßnahmen:
1) Tierarzt anrufen
2) Das Pferd sollte nicht mehr viel bewegt werden.
3) Das betroffene Bein sollte mit kaltem Wasser ausgekühlt werden, um die Entzündung einzudämmen.
4) Angußverbände mit milden desinfizierenden Lösungen können angelegt werden


Wurmbefall nach oben
Dieses durchaus interessante Thema betrifft jeden Pferdehalter. Auch Boxenpferde haben und bekommen Würmer! Zum Beispiel durch das Futter, vom Nachbarpferd, während eines Geländerittes, auf der Weide usw.

Bandwurm Die Würmer gelangen als Eier mit dem Kot in das Gras oder Eintreu. Bei Feuchtigkeit klettern sie als Maden an die Spitzen der Grashalme, werden von den Pferden gefressen und gelangen so in den Verdauungstrakt.

Spulwurmbefall Ein zu großer Spulwurm kann z.B. nach Wurmkur zum Darmverschluss führen. Vorher befällt der Spulwurm den Dünndarm und wandert in Leber und Lunge, wo er nicht unbeträchtlichen Schaden verursacht.
Der Tod des Tieres nach Wurmkurgabe liegt nicht an den chemischen Inhaltsstoffen, sondern an der zu starken Verwurmung; der Organismus kann nicht mehr mit der Vielzahl der getöteten oder gelähmten Würmer fertig werden.

Zwergfadenwurm
ist beispielsweise der erste Wurm, den auch schon ein Fohlen bekommt, doch nur ihm kann er bei Massenbefall gefährlich werden, so dass die erste Wurmkur im Alter von 10 Tagen angeraten ist. Erwachsenen Pferden kann der Zwergfadenwurm aufgrund seiner Winzigkeit nicht gefährlich werden.

Der Palisadenwurm - auch Blutwurm genannt - wandert durch die Darmschleimhaut in die den Darm umgebenden Ader. Er ernährt sich vom Blut und schädigt dabei die Blutgefäße; es kann zu Blutgerinselbildung und Gefäßverstopfung kommen. Die Priemschwänze verursachen bei Eiablage einen Juckreiz am After, und das Pferd scheuert sich die Schweifrübe.

Auch die Magen- und Darmstrongoliden mit ihrer kurzen Entwicklungszeit (ca. 10 Tage) und die Magendassel müssen als Parasiten erwähnt werden. Letztere legt als Insekt stecknadelkopfgroße, gelbe Eier an den Pferdebeinen ab, diese werden von den Pferden oral aufgenommen und die Dasseln wandern als Larven innerhalb von sechs Wochen in den Magen, wo sie sich festsaugen. Gegen die Dasseln ist die Gabe einer "Plus-Wurmkur" sechs Wochen nach Sichtung der letzten Eier angeraten, dann sind nämlich alle Larven im Magen angekommen und können von der Wurmkur erfasst werden.

Der höchste Wurmbefall kann im Spätsommer nachgewiesen werden. Durch ungeregelte Eiablagezeiten kommt es vor, dass Kotproben keine Wurmeier aufweisen, obwohl das Tier Parasiten hat.

Empfohlen wird die Verabreichung einer Wurmkur viermal im Jahr (also alle drei Monate). Auch sollte der gesamte Pferdebestand zum gleichen Zeitpunkt entwurmt werden, da es ansonsten sofort zu Neuansteckung kommt.

Vorbeuge:
1. Regelmäßige Wurmkuren
2. Schaffung optimaler Haltungsbedingungen, das heisst grösstmögliche Stall- und Weidehygiene
3. Tägliches Ausmisten der Boxen. (Keine Tiefstreu)
4. 1-2 Mal im Jahr totale Boxensäuberung (Dampfstrahlgerät)
5. Gut belüftete, trockene Stallungen
6. Kot regelmässig von den Koppeln entfernen
7. Abwechslungsreiches Futter = Weidewechsel
8. Regelmässige Kotuntersuchungen (1-2 Mal im Jahr)
9. Neu in den Bestand aufgenommene Pferde entwurmen

Das Entwurmungsschema sollte Anfang April beginnen. D.h. einige Zeit vor dem Weideauftrieb, damit die Pferde möglichst wurmfrei sind, wenn sie auf die Weide kommen Wirkstoffe: Benzimidazole oder Pyrantel

Wiederholung (bei normaler Besatzdichte) nach 12 Wochen mit dem gleichen Wirkstoff.

Den Jahresabschluss bilden die Dasselfliegen. Die Behandlung erfolgt etwa Anfang Oktober (dann sollten die Fliegen verschwunden sein) und eine Wiederholung zum Jahreswechsel (um die letzten geschlüpften Dasseln zu erledigen) ist empfehlenswert.

Kotprobe
Der Tierarzt kann anhand einer Kotprobe wenige Tage nach der Wurmkur feststellen ob die Würmer beseitigt sind. Ist dies nicht der Fall wird ein anderes Medikament gegeben, da die Wurmstämme zwischenzeitlich gegen das erste Wurmmittel resistent geworden ist. Allerdings kann eine Kotprobe keine 100 %ige Aussage geben, da manche Würmer oft monatelange Wanderungen durch das Pferd machen bevor sie geschlechtsreif werden und im Kot ihre Eier nachzuweisen sind. Der Kot sollte nicht älter als 12 Stunden sein.

 



Grundsätzlich erfolgen alle Angaben auf meinen Seiten nach bestem Wissen und Gewissen. Sie sind allerdings nicht dazu gedacht, tierärztliche Untersuchungen oder Behandlungen zu ersetzen, sie können diese nur begleiten. Außerdem entbinden sie den Pferdehalter nicht von seiner Eigenverantwortung und seiner Sorgfaltspflicht gegenüber seinem Pferd. Im Zweifelsfall rufen Sie den Tierarzt lieber einmal zuviel, als einmal zuwenig.

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