Ausrüstung,
Longieren allgemein,
Springen an der Longe?
Auch Pferde machen Gymnastik
wenn sie longiert werden. Arbeiten an der Longe bedeutet Übungen an eine
ca. 10 m langen Leine, die Longe. Longieren ist zweckmäßig um das
Pferd auf die Arbeit unter dem Reiter vorzubereiten. Das Vertrauen des Pferdes
zum Menschen wird gefestigt, das Pferd wird an Gehorsam gewöhnt, die
Muskulatur wird gestärkt, es lernt die Vorwärts- abwärts- Dehnungshaltung,
bekommt Kondition und gewinnt an Biegsamkeit und Gewandtheit. Ca. alle 5 Minuten
sollte man einen Handwechsel vornehmen und einer einseitigen Belastung vorzubeugen
und um eine gleichmäßige Muskelarbeit zu gewährleisten. Der
Zweck des Longierens ist erreicht, wenn das Pferd seine Muskulatur entspannt
und sich mit raumgreifenden, natürlichen Schritten bewegt und das Maul
eine stete Anlehnung ans Trensengebiss sucht. Die Longenarbeit ist als Hilfsmittel
anzusehen. Es ersetzt aber niemals die ordentliche Ausbildung unter dem Sattel.
Ebenfall kann man das Pferd longieren um ihm Bewegung zu geben. Dies allerdings
sollte nicht länger als max. 40 Minuten dauern und keinesfalls jeden
Tag machen, weil man zu faul ist zu reiten. Die wichtigste Gangart an der
Longe ist der Trab.
Nützlich ist
das Tragen eines Longiergurtes mit Widerristpolsterung, je vier Ringen an
jeder Seite, einem am Bauchgurt und einen Mittelring am Widerrist. Mit einem
solchen Gurt kann man Hilfszügel ebenso wie eine Doppellonge verschieden
einschnallen.
Sinnvoll
ist die Nutzung eines Kappzaums, der aus breitem, weichem Leder mit Backenstück
und Stirnriemen sein sollte. Der Nasenriemen muss hoch genug verschnallt werden,
damit er nicht in die Haut am Maul kneift. Der Kappzaum sollte drei Ringe
haben. Die jeweils äußeren Ringe sind für die entsprechende
Arbeit auf dieser Hand gedacht. Die Trense kann direkt in den Zaum eingeschnallt
werden, so dass der übliche Trensenzaum entfällt.
Nachteile der Trensenzäumung beim Longieren:
Wenn die Longe seitlich im Trensenring festgemacht wird, entsteht ein Dauerzug
auf einer Seite. Auf der anderen Seite drückt der Ringe gegen die Maulspalte.
Nachteile einer Longierbrille:
Die Longierbrille besteht aus einem breiten Riemen an dem 2 Karabinerhaken
befestig sind. Diese Haken werden von hinten in die Trensenringe eingehakt.
In der Mitte des Riemens hat die Longierbrille eine D-förmigen Ring an
dem die Longe befestigt wird. Dadurch erfolgt ein verstärkter Druck am
äußeren Trensenring.
Hilfsmittel beim Longieren
Eine Verbindung zum Pferdemaul lässt sich mit verschiedenen Hilfszügeln
herstellen. Welche Hilfszügel man benutzt, hängt vom Exterieur und
vom Ausbildungsstand des Pferdes ab. Die meist benutzen Hilfszügel sind
meiner Ansicht nach die Ausbinder.
Notwendig ist auch eine sogenannte Longierpeitsche. Sie sollte ca. 3 Meter
lang sein und die Schnur an der Peitsche sollte ebenso lang sein. Die Peitschte
sollte ruhig auf einer Höhe gehalten werden. Wenn Sie die Hand wechseln
wird die Peitsche HINTER dem Rücken ebenfalls gewechselt.
Dann natürlich das wichtigste Utensil: Die Longe. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen. Von runden, gestrickten bis zu breiten gewebten Longen. Die Auswahl bleibt einem selber überlassen. Der Vorteil der runden Longe ist, dass sie nicht verdrehen kann, der Vorteil der flachen ist der, dass sie einfach besser in der Hand liegt.
Ausbinder
Die Ausbinder dienen als Ersatz für die Hand des Reiters. Sie erleichtern
es dem Pferd, die Anlehnung an das Gebiss zu suchen und in korrekter Haltung
vorwärts zu gehen. Ausbinder werden in der Regel auf gleicher Höhe
am Longiergurt befestigt. Auf die Länge der Ausbinder sollte ein besonderes
Augenmerk gelegt werden. Lieber ein Loch zu lang als zu kurz schnallen. Beim
ersten Mal sollten sie auf beiden Seiten so lang sein, dass das Pferd sie
nur spürt, wenn es sich mit langem Hals ans Gebiss herandehnt. Wenn es
dann zufrieden vorwärts geht, können Sie die Ausbinder etwas kürzer
schnallen. Wenn die Ausbindezügel anstehen, verengt sich automatisch
der Pferdehals, wenn das Pferd die gewünschte Haltung verlässt.
So lernt das Pferd frühzeitig, dem Zügel nachzugeben. Aber niemals
mit Gewalt das Pferd "runterschnallen". Zu kurz geschnallte Ausbinder
wirken rückwärtig und somit hemmend auf die Rückentätigkeit
der Pferde. Sie üben zu viel Druck aus, so dass das Pferd dazu neigt
sich gegen den Ausbinder zu legen. Es steigt unter Umständen oder öffnet
das Maul um diesem Druck zu entkommen. Es kann sich verletzten oder sogar
stürzen. Also bitte: niemals zu kurz ausbinden.
Außerdem läuft ein gerade ausgebundenes Pferd nicht wie häufig behauptet, in sich gerade auf dem Zirkel, sondern biegt sich durch die Paraden an der Longe nach innen. Dadurch kommt der äußere Ausbindezügel zum Anstehen; genauso, wie später auch die Zügelführung durch den Reiter erfolgen soll.
Bitte lassen Sie auch das ausgebundene Pferd nicht zu lange Schritt gehen. Im Schritt nickt das Pferd für gewöhnlich mit dem Kopf. Durch die Ausbinder aber, wird dies unterbunden und das Pferd wird die Schritte verkürzen. Das ist NICHT Sinn der Übung.
Longieren allgemein
Die Person die longiert steht in der Mitte des Zirkels. Wenn das Pferd sich
auf der rechten Hand befindet, wird die Longe in der recht Hand gehalten und
umgedreht. Die Longiergerte wird dann in der jeweils anderen Hand gehalten.
Der Longenführer bleibt immer in der Mitte des Zirkels und hält
das Pferd auf einen Abstand von ca. 8 bis 10 Metern. Auf dem Zirkelbogen soll
sich das Pferd biegen. Manche Pferde drängen auf der offenen Seite des
Zirkel nach außen. Nutzen Sie die Möglichkeit der Stimmverständigung.
Ein verhaltenes "ruuuuuuuhig" oder "Hoooo" hat schon Wunder
bewirkt. Klappen die Runden im Schritt, kann man nach einiger Zeit auch antraben.
Der Longenführer befindet sich im sogenannten Longierdreieck. Wichtig
an der Sache ist allgemein, dass der Longenführer sich um das Bein dreht,
auf der Hand er sich mit dem Pferd befindet und auch stehen bleibt. Die Peitsche
soll bei der Longenarbeit den treibenden Schenkel ersetzen.
Das Longierdreieck
Voraussetzung ist es, dass das Pferd sicher an der Longe geht. Dann beginnt man zunächst mit Bodenstangen um es aufmerksam zu machen .
Als erstes sollte
man mit dem Pferd zusammen über die Stangen gehen. So macht man es mit
den Stangen vertraut. Dann lässt man es alleine ohne Druck über
die Stangen gehen. Dabei kann man die Longe immer länger lassen. Unterstützen
kann man diese Aktion mit ruhigem Zureden. So wie Ihr Pferd es gewöhnt
ist.
Wichtig ist, dass das Pferd vor der Stange immer ein paar Schritte geradeaus
geht, damit es nicht schief auf die Stange zukommt.
Geht das Pferd ruhig im Schritt über die Stangen kann man antraben. Wenn das alles reibungslos funktioniert, kann man die Cavalettis benutzen. Vor seitlichem Ausbrechen kann man vorbeugen indem man eine Stange quer legt.