Monty Roberts 2003

Wer ist Monty Roberts?, Join up und Follow up, Shy Boy,
Tipps von Monty Roberts


 

Wer ist Monty Roberts
Er ist bei uns erst richtig bekannt geworden durch die Verfilmung des "Pferdeflüsterers" Er ist ein guter Flüsterer der sein Handwerk wirklich von der Pike auf gelernt hat. Heute wird er von seinem Sohn gemanagt. Er organisiert die Join-Up®-Vorstellungen seines Vaters. In jahrzehntelanger Beobachtung von Pferden und im Umgang mit ihnen, eignete sich Monty Roberts die Pferdesprache an. Diese Sprache nennt er "Equus" . Mit dieser Sprache entwickelte er eine Methode, die er Join-Up® nennt.

Join-Up® ist ein geschütztes Markenzeichen der Monty & Pat Roberts Inc.

Sein Join-Up® - für nicht domestizierte Wildpferde mit viel Angst vor dem Menschen ist durchaus angebracht. Für das Normal-Pferd unserer Breitengrade ist dies nicht ganz so wichtig. Bei uns gilt es nicht Angst zu überwinden - sondern den Respekt des Pferdes zu erlangen.


In der kalifornischen Kleinstadt Salinas wurde Monty Roberts am 14.05 1935 als Sohn eines Ranchers geboren, der noch nach der in dieser Zeit üblichen Vorgehensweise die Pferde brach. Im jungen Alter von 3 Jahren fing Monty an zu reiten und im Alter von vier Jahren gewann er Turniere und im Alter von 5 Jahren bekam er erste Filmrollen. Im Alter von 7 Jahren musste aufgrund des 2. Weltkrieges die Ranch verlassen werden. Alle Pferde wurden verkauft. Die meisten, wie er später erfuhr, an Schlachter. Fleisch war eben zu dieser Zeit Mangelware. Nach Kriegsende wurde die Ranch wieder aufgebaut und Monty reiste wieder von Stadt zu Stadt - von Turnier zu Turnier. Zwischenzeitlich nahm er sich immer die Zeit, neue Versuche zu starten mit den Pferden zu kommunizerien. Er wollte immer schon anders als sein Vater mit den Pferden umgehen. So ritt er schon in jungen Jahren in die Wüste der Sierra Nevada um dort sie Spreche der Pferde zu lernen. Er nannte diese Sprache "Equus" und mit dieser Sprache konnte er mit den Pferden kommunizieren. Er schaffte eine einfühlsame und gewaltfreie Trainingsmethode mit der er auch viel Erfolg hatte. Allerdings musste Monty diese Trainingsmethode vor seinem Vater geheim halten. Er akzeptierte keine andere Ausbildungsmethode ausser die seinige, brutale Art und Weise die Pferde zu brechen.

Im Juni 1956 heiratete er seine Frau Pat, mit der er 1956/66 auf die "Farm Flag is up farms" zieht. Von nun an ging es bergauf und 1957 gewann er den
"National Intercollegiate Rodeo Association Bulldogging World Championship"


Erst die Queen von England machte ihn berühmt, als sie seine Talente öffentlich anerkannte. Sie riet ihm auch ein Buch zu schreiben.



Verhalten der Pferde in der Natur und (Join up) nach oben

Monty beobachtete im Herdenverband folgende Verhaltensweisen:

1. Der Hengst führt nicht die Herde an, wie oft vermutet wird.
2. Eine Stute, die Leitstute, oft ein älteres Tier, legt die Regeln in der Herde fest: wann und wo gefressen und getrunken wird, sie passt auf, ist Vorbild, straft.
3. Diese Stute legt fest wann und wo gefressen u. getrunken wird. Sie passt auf, sie ist Vorbild und sie straft auch
4. Die Strafe besteht aus Isolation.
5. Der Instinkt des bestraften Pferdes sagt ihm, dass er so alleine total ausgeliefert ist
6. Die Leitstute sendet ihm eindeutige Signale, dass er von der Herde fern bleiben soll. Dies geschieht durch Blickkontakt und Anspannung der Schultern, also durch die gesamte Körperhaltung
7. Wenn sie meint, dass Pferd ist genug bestraft, beginnt sie im Kreis zu laufen, senkt den Kopf und schaut weg bis er sich wieder in die Gruppe einordnet hat.

Monty versuchte dieses Verhalten an den eigenen Pferden anzuwenden - und - es funktionierte.

Heute stellt er es folgendermaßen vor: (Join up)

Monty steht in der Mitte eines ca. 15 Meter Durchmesser großen Round Pens. Ein noch nie zuvor gerittenes Pferd wird durch das Zuwerfen eines Seils in eine künstlich herbeigeführte Fluchtreaktion versetzt. Das Pferd muss entdecken, dass es nicht entkommen kann. So sendet es nach kurzer Zeit in der seiner Sprache Das Pferd folgt ihm(Equus), dass es sich verbrüdern will. Er zeigt das durch sein Ohrenspiel, durch das Senken des Kopfes, durch kauen und lecken und es macht sich "rund". Monty stoppt sofort seine Scheinarttakten auf das Tier. Das Pferd bleibt unvermittelt stehen und schaut neugierig auf Monty, der ihm den Rücken zudreht. Das Pferd kommt nun von hinten auf den Menschen zu. Monty belohnt es nun durch Reiben an der Stirn des Pferdes. Allerdings schaut er ihm dabei nicht in die Augen; das in die Augen schauen signalisiert Angriff.

Hier ist bereits der Sattel drauf

 

(Follow up)

Jetzt hat das Pferd gemerkt, dass ihm keiner was böses will. Im Gegenteil, das Pferd merkt, dass es einen Verbündeten hat, bei dem der sich sicher fühlen kann.

Jetzt geht Monty einige Schritte langsam nach rechts oder links. Das Pferd folgt ihm ruhig. Das Tier möchte den neuen Freund (Herdenersatz) nicht verlieren. Monty setzt dieses Training jetzt so lange fort, bis das Pferd gesattel und gezäumt geritten werden kann. Dies gelingt in ca. 30 Minuten. Allerdings sagt Monty zum Thema Zeit: I don't 'break' horses in 30 minutes, I 'start' them. I want the horse on my team." - Dies kann man auch sehr gut erkennen. Wenn das Publikum laut klatscht - geht das Pferd schutzsuchend zu Monty.


Mustang Shy Boy nach oben
Monty's Vater war immer gegen diese Art ein Pferd auszubilden. Er hat Monty nicht für voll genommen. So nahm Monty eine Herausforderung sonders gleichen an. Er wollte versuchen einen Mustang in freier Wildbahn von seiner Herde zu trennen, ihn zu satteln und zu reiten. Und.... der Mustang sollte dies freiwillig tun.
Das Ganze passierte mit einem Fernsehteam, welches dieses Experiment festhielt.

Monty versuchte nun also den Mustang von der Herde zu trennen. Das funktionierte. Bis der Mustang aber mit Monty kommunizieren wollte, verging noch einige Zeit. Die ganze Nacht verging und erst am Morgen blieb das Pferd bei Monty. Der reitet nun um den Mustang herum, der folgt ihm, kaut. Er reitet von ihm weg, nimmt ihm den Druck, doch der Wilde dreht den Kopf nach ihm um. Er kaut und schnappt, wie auch Fohlen es tun: "Du bist mein Führer, tu mir nichts, ich gehorche Dir." Monty spricht in seiner Sprache "Equus" zu dem Pferd. Und das Pferd versteht ihn. Es zeigt weder Angst noch Aggressivität. Es hat eine entspannte Körperhaltung

Nun ist es soweit. Ein zweiter Reiter kommt dazu. Sie versuchen nun dem Mustang ein Seil um den Hals zu legen. Das funktioniert auch. Beim Halfter zögert der Mustang noch, lässt es sich aber trotzdem von Monty anlegen. Für diesen Tag wird erst mal Schluss gemacht.

Am anderen Morgen gibt es wieder eine neue Situation zu meistern. Der Mustang muss nun Monty auch akzeptieren obwohl dieser am Boden steht und nicht mehr auf dem Pferd sitzt. Und siehe da: Er akzeptiert ihn. Er leckt und kaut zufrieden.

Nun ist es soweit, dass Shy Boy an den Sattel gewöhnt werden soll. Dazu bekommt er erst einen Einzelgurt angelegt. Danach den Sattel aufgelegt. Es dauerte zwar etwas - aber letzten Endes gelang es Monty den Mustang zu satteln. Jetzt sollte er natürlich noch geritten werden. Beim den ersten Versuchen steigt Shy Boy doch dann geht auch das.

Fazit: In nur 3!! Tagen schaffte es Monty Roberts einen wildfremden, freilebenden Mustang von der Herde zu trennen und ihn zu reiten.

 

Einige Tipps des "COMMUNICATOR" nach oben
(wie Monty sich im Interview selber bezeichnet)
(Freie Übersetzung aus der Zeitschrift "Horse&Rider")


Tipp Nr. 1:

Das Pferd ist ein Fluchttier, kein 'Kampftier' ("a flight- not a fight-animal")! Das heißt, instinktiv greift es niemals an, es läuft weg. Dieses Verhalten sollte man beim Trainieren eines Pferdes immer berücksichtigen.
Tipp Nr. 2:
Pferde haben hoch entwickelte Gefühle! Hunde sind bekanntlich unsere treuesten Gefährten, warum? Weil wir uns mit ihnen am meisten beschäftigen. Wer einfach sein Pferd aus der Box holt und es nach dem Reiten 'abstellt', darf sich nicht wundern, wenn zwischen Pferd und Reiter kein vergleichbares Vertrauensverhältnis besteht. Auch das Pferd braucht Zeit, um Vertrauen gewinnen zu können!
Ein guter Reiter kann sein Pferd zum Gehorsam erziehen - ein großer Reiter erreicht, dass sein Pferd freiwillig und freudig ausführt, was sein Reiter von ihm verlangt!
Tipp Nr. 3:
Die Behauptung, Pferde sind dumm, weil sie ein Gehirn, 'so klein wie eine Walnuss' haben, ist schlicht und einfach falsch! Es ist bewiesen, dass die Größe des Lern- und Gefühlszentrums beim Pferd, mit der des Menschen vergleichbar ist.
Tipp Nr. 4:
Monty 2003 Pferde müssen Dinge von beiden Seiten sehen können! Arbeite mit Deinem Pferd von beiden Seiten - nicht nur, wie es traditionell üblich ist, links vom Pferd. Führe es einmal rechts einmal links, streichle es beidseitig, zeige ihm Gegenstände, vor denen es Angst hat, von beiden Seiten, dann wird es sich auch nicht erschrecken, wenn es etwas Ungewohntes von rechts erlebt.

Tipp Nr. 5:
Das Pferd muss ruhig und entspannt sein, wenn es etwas lernen soll! Arbeite nur mit Deinem Pferd, wenn auch Du vollkommen ruhig und entspannt bist. Deine Stimmung überträgt sich auf das Pferd. Man kann einiges mit Druck erreichen. Aber ein Pferd zwingen, etwas aus Angst zu tun, ist nicht das selbe, wie ihm ein positives angstfreies Verhalten beizubringen. Mache es Deinem Pferd angenehm, wenn es sich verhält, wie Du es möchtest.
Und umgekehrt: mache es ihm unbequem, wenn es nicht das tut, was Du erreichen willst. Aber unbequem machen, heißt nicht: schlagen oder Angst machen! Lobe jeden kleinen positiven Schritt!

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