Andalusier


Der Andalusier ist auf dem Südteil der iberischen Halbinsel beheimatet. Er wird oft "König der Pferde" genannt und stellt den Prototyp eines edlen Reitpferdes dar. Kaum eine andere Rasse besitzt das natürliche Talent Lektionen der "Hohen Schule" zu meistern. Der Andalusier besitzt sie, genauso wie die Wendigkeit die ihm beim Nahkampf z.B. zum Stierkampf behilflich ist.
Sein gebräuchlicher Name ANDALUSIER ist keine korrekte Rassebezeichnung und wird oft auch für Pferde ohne Abstammungsnachweis und nicht ganz rassereine Exemplare gebraucht. Über die Entstehung des heutigen Typs des spanischen Pferdes gibt es unterschiedliche Theorien.

Die Kartäusermönche begannen im 15. Jahrhundert mit der Zucht. 1835 mussten sie aus wirtschaftlichen Gründen die Zucht einstellen. Die Familie Zapata übernahm daraufhin die Zucht.

Es gab zu dieser Zeit viele adlige Familien, die der Pferdezucht nachgingen. Einen einheitlichen Typ gab es nicht, diese Familien züchteten nach eigenen Vorstellungen, ihr Familienname wurde zu einer Art Markenzeichen, unter dem diese Pferde bekannt wurden. Berühmte Namen aus dieser Zeit waren z.B. die VALENZUELAS, GUZMANES und die ZAMORANOS.

Königliche Edikte im 17. Und 18. Jahrhundert bedeuteten fast den Untergang der Rasse. Unter französischer Herrschaft wurde auf Befehl Napoleons die Einkreuzung größerer und schwerer Pferde fast in ganz Spanien durchgesetzt. Die Karhäusermönche weigerten sich jedoch strikt, den Befehlen zu gehorchen. Sie brachten ihre Pferde in Sicherheit, um mit ihnen rein weiterzuzüchten. Nur ihrer Sturheit und ihrer Findigkeit ist es zu verdanken, dass diese Pferderasse über Jahrhunderte bis heute erhalten blieb.

Anfang des 19. Jahrhunderts mussten die Karthäusermönche ihren gesamten Pferdebestand abgeben. Den wesentlichen Teil der Pferde übernahm der Pater D. Pedro Jose Zapata y Caro, der Gründer des Krankenhauses von Arcos de la Frontera.

Das war die Geburtsstunde des berühmten Kandarrenbrandes, der bis heute existiert. Die Zapatas waren meist Braune oder Rappen. Zu dieser Zeit wurden auch viele Zapatas nach Portugal verkauft, die unter Anderem die Grundlage des berühmten Gestüts Alter Real wurden. 1854 wurde das gesamte Gestüt Zapata verkauft. Es wurde zum größten Teil von dem bereits erwähnten Vincente Romero Garcia übernommen, der auch den Brand weiterführte. Er fügte er dem Kandarenbrand noch ein C hinzu. Seit diesem Zeitpunkt existieren 2 Kandarenbrände, der ohne und der mit dem C.

Besitzer dieser Brände waren im Laufe der Jahre: Hermanos Dominguez, Francisco Chica, Juan P. Domecq, Roberto Osborne, Fernando C. de Terry, Isabell Merello Viuda de Terry, Rumasa S.A. und heute die staatliche Gesellschaft Expasa.

Der Kandarrenbrand wird immer mit dem Namen TERRY in Verbindung gebracht, doch wie man sieht, hat dieser Brand seine eigene Geschichte. Fernando C. de Terry hatte den Brand 1949 erworben, verstarb aber bereits 1952. In der Folgezeit besaß seine Witwe den Brand bis 1981. Danach übernahm die Holding RUMASA S.A. das Gestüt. Nach dem Konkurs der RUMASA S.A. stand das Gestüt einige Jahre zum Verkauf. Erst 1990 entschloss man sich, eine staatliche Gesellschaft, die EXPASA zu gründen, die das Gestüt und den Brand übernahm. Nach Jahren des Niedergangs versucht man heute unter wissenschaftlicher Leitung dem Gestüt neuen Glanz zu verleihen. Nachdem Jahrzehnte lang die Pferde der Familie TERRY als die Besten Spaniens galten, hat sich das heute geändert. Es gibt heute andere berühmte Zuchten, deren Zuchttiere lückenlos auf Pferde mit dem Kandarrenbrand zurückgehen und die mit viel Erfolg die alte Tradition der Zucht des reinen CARTUJANOS fortsetzen.

Sein Exterieur:
trockener Kopf
bewegliche Ohren mittlerer Länge
breite Brust
hoch aufgesetzter Hals
kurzer und kräftiger Rücken
niedriger Widerrist
kleine, harte Hufe
seidiger, langer Behang

Da der Andalusier sehr mutig, intelligent und ehrgeizig ist, eignet er sich nicht für einfaches Freizeitreiten. Er will gefordert werden sonst fängt er an sich zu langweilen.

zurück