Kladruber
Geschichte
Der Kladruber ist die älteste österreichisch-ungarische Kulturpferderasse
und noch relativ unbekannt. Das Gestüt Kladrub, 1572 gegründet,
erlangte 1579 den Status eines Hofgestütes, dessen Aufgabe es war, den
Kaiserhof in Wien mit Wagenpferden zu versorgen. Es wurde als Hofgestüt
von Rudolpf II gegründet. Die Schimmel gehen auf den 1775 geborenen Neapolitaner
Imperiatore zurück, der die beiden Linien Genrale und Generalissmus begründete.
Die beiden Rapplinien gehen auf zwei italienische Hengste des Marquis Sacramoso
zurück. In unserer Zeit musste man auf den Friesenhengst Romke zurückgreifen,
um die Blutbasis der Rappen zu erweitern; auch Shagyas und Lipizzaner wurden
eingekreuzt. Der moderne Kladruber ist kleiner und eleganter als sein Vorfahre,
behielt aber sein nobles Wesen und Exterieur und ist ein hervorragendes Fahrpferd.
Im siebenjährigen Krieg wurde das Gestüt zerstört und erst
1770 mithilfe neapolitanischer Pferde wieder aufgebaut. 1924 wurde die Rappenzucht
aufgegeben. Während des zweiten Weltkrieges allerdings wurde die Rappenzucht
wiederbelebt und das erfolgreich. Seit 1951 ist die Rappenherde in Slatinany
bei Chrudim untergebracht und die Schimmel weiterhin in Kladrub. 1979 zum
400jährigen Gestütsjubiläum erhob die UNESCO die Kladruber-Rasse
zum lebenden Kulturdenkmal.
Exterieur:
langer ausgeprägter Ramskopf
dreieckige, dunkle Augen
lange, ausgeprägte Ganaschen
hoch aufgerichteter Hals
niedriger Widerrist
stark bemuskelte Schulter
breite, tiefe Brust
langer Rücken
breite, muskulöse Kruppe
hoch angesetzter Schweif
starke, trockene Gelenke
große Hufe
steile Trachten
Farbe: nur Schimmel oder Rappen
Eignung: hervorragendes Fahrpferd und auch erfolgreich in der Dressur einzusetzen