Algaa, eingesandt von Elke
(Bilder u. das Rasseportrait)
Mongolisches Pferd
Geschichte
Wie lange es diese kleinen, zähen Pferde bereits gibt lässt sich nicht
so genau sagen, aber die ältesten Aufzeichnungen findet man bereits 2000
v.Chr. Somit kann das Mongolische Pferd als eine der ältesten Pferderassen
der Welt gelten, was auch durch ihren Einfluss auf viele andere, vor allem asiatische
Rassen deutlich wird. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt es in der Mongolei
immer noch die meisten Pferde auf der Welt. Der riesige Bestand an diesen Pferden
in Kombination mit der ererbten primitiven Lebenskraft haben den großen
Einfluss auf andere Rassen ermöglicht.
In der Mongolei hat sich in den letzten Jahrhunderten nicht recht viel geändert.
Die Menschen leben heute noch als Nomaden und somit ist ihr wichtigstes Mittel
zum Fortbewegen das Pferd.
Aussehen
Die Pferde werden meist als nicht unbedingt hübsch empfunden. Bei einer
Größe zwischen 1,25 und 1,45 Zentimetern wirken die Pferde mit ihrem
meist verhältnismäßig großen Kopf, der breiten Brust und
dem kurzen Hals wie typische Wildpferde. Das Mongolenpferd gibt es in fast allen
Farben, besonders häufig sind Falben und Füchse - aber es kommen durchaus
auch Schecken vor. Weiters gibt es einige regionale Schläge, was die Pferde
meist sehr verschieden aussehen lässt. Eine dicke Mähne, sowie ein
kräftiger Schweif schützen die Pferde im Sommer (Insekten) wie im
Winter (Kälte). Die Hufe sind meist von sehr guter Hufqualität und
die Pferde können auch bei uns wie in ihrer Heimat barhuf laufen.
Charakter
Das Mongolenpferd besitzt ein friedliches umgängliches Wesen, vorausgesetzt
man hat die "harte Schale" einmal geknackt! In der Mongolei selber
leben die Pferde frei im Herdenverband und nur die Tiere, welche zum Reiten
gebraucht werden, werden eingefangen. Dagegen wehren sie sich am Anfang sehr
stark, sind sie dann aber gezähmt, sind es tolle Pferde! Kaum durch etwas
aus der Ruhe zu Bringen sind sie absolut verlässliche Partner und geradezu
eine Lebensversicherung im Gelände. Von manchen Leuten werden sie aufgrund
ihrer Ponygröße oft als stur bezeichnet, was jedoch nicht wirklich
so ist. Das mongolische Pferd muss einfach verstehen, warum es etwas tut. Versteht
es das, kann man eigentlich alles von ihm haben!!!
Besonderes
Das Besondere und Angenehme beim Reiten des Mongolischen Pferdes ist, dass es
meistens unter dem Sattel töltet. Es ist dazu kaum Gangpferdeerfahrung
beim Reiten erforderlich, da es fast immer automatisch den Tölt geht -
es hat dabei zwar kaum Aktion, wie es beispielsweise beim Isländer typisch
ist, aber dafür braucht man auch nicht ständig treiben. Einmal "gestartet"
läuft es wahrscheinlich ewig.....!!
Vorkommen
Das Mongolische Pferd findet man fast ausschließlich in der Mongolei.
Das liegt zum einen daran, das es hauptsächlich als Nutztier verwendet
wird und daher nie "in Mode" gekommen ist - und es einfach für
den Westen keine interessante Pferderasse ist. Zu anderen waren die Grenzen
der Mongolei nach außen bis vor etwa 10 Jahren verschlossen und somit
hätte man die Pferde gar nicht exportieren können. Auch waren und
sind bis heute die Leute in der Mongolei gar nicht daran interessiert ihre Pferde,
welche für sie zu ihrem Kulturgut gehören, aus der Mongolei zu bringen.
Nutzen und Bedeutung
In der Mongolei werden die Pferde als Reittiere oder aber auch als Packtiere
verwendet. Auch Leder,- Fleisch und Milchlieferant sind die kleinen Pferde.
Trotzdem oder vielleicht auch gerade deshalb haben die Mongolen eine sehr innige
Beziehung zu ihren Pferden.
Neben dem Dienst als Nutztier werden sie auch zu Pferderennen eingesetzt. Beim
jährlichen Naadam-Fest laufen die Pferde Strecken von 35 km und mehr im
vollen Gallopp!!!
Das Mongolische Pferd wird aufgrund der geringen Körpergröße
oft als Kinderpony abgestempelt, was es jedoch keinesfalls ist. Es braucht,
wenn es als Reitpferd genutzt werden soll - wie jedes andere Pferd auch - eine
konsequente Erziehung und einen sehr selbstbewussten Reiter, da es mitunter
gerne die Führung in der Partnerschaft zu übernehmen versucht. Konsequenz,
Geduld und Liebe machen aber auch aus so einer seltenen und sehr ursprünglichen
Pferderasse ein tolles Pferd. Dieses Pferd eignet sich aufgrund seines Körperbaues
natürlich nicht gerade als das Sportpferd schlechthin - dennoch kleinere
Dressuraufgaben und ein wenig Springen haben wohl noch keinem mongolischen Pferd
etwas anhaben können. Aufgrund seiner natürlichen Gelassenheit, Unerschrockenheit
und durchaus auch durch seine Ausdauer (die natürlich nicht von heute auf
morgen da ist) liegen die Stärken des Mongolenpferdes eher beim Wanderreiten.
Haltung und Fütterung
Die Pferde werden in ihrem Heimatland vollkommen frei in riesigen Herden gehalten.
Daher ist es auch bei uns wichtig diesen Pferden sowohl genügend Auslauf,
als auch ausreichend Sozialkontakt in einem Herdenverband zu bieten. Dadurch
das diese Pferde in ihrer Heimat mit Temperaturen von -40 ° C bis + 40°
C klarkommen müssen, ist für sie bei uns eine Offenstallhaltung die
beste Lösung. Gefüttert werden die Pferde in der Mongolei nicht -
sie müssen sich selber um ihr Futter kümmern und sich mit dem kargen
Weideland der Steppen-, Wüsten- und Berglandschaft zufrieden geben. Die
Überfütterung bei uns kann zu Haut- und Hufproblemen führen.
Was jedoch mit ein wenig Pferdeverstand sehr leicht in den Griff zu bekommen
ist !!!
Mehr zu dieser Pferderasse gibt es bei Elke http://members.e-media.at/dietipsy