Noriker
der Noriker verdankt seine typischen Eigenschaften dem Gebirgsgepräge
der Alpen. Da der Noriker lange Zeit im Gebirge gezogen wurde, hat er sich
wie kaum ein anderer Kaltblüter dem steilen Gelände angepasst. Aus
diesem Grunde ist er in Mittel- und Südeuropa immer noch gefragt, wobei
die Nachfrage sogar eine steigende Tendenz aufweist.
Durch seine Aufzucht und Haltung in Seehöhen zwischen 300 und 2.500 m bei Temperaturen zwischen +30 Grad und -25 Grad hat der Noriker eine sehr gute Akklimationsfähigkeit entwickelt und von Generation zu Generation weitergegeben.
Zuchtziel:
Das
Zuchtziel ist ein mittelschweres Gebirgskaltblutpferde mit tiefer Schwerpunktlage,
ausreichend Breite, guter Trittsicherheit, Gleichgewichtssinn, guter Kopf-Halspartie,
guter Vorderhand, mittellangem Rumpf, gespaltener Kruppe und viel Muskulatur.
Ferner soll er raumgreifende und korrekte Gänge haben. Besondere Ziel
der Leistungeigenschaft in der Selektion sind: Gesundheit, Fruchtbarkeit,
Langlebigkeit, Leichtfuttrigkeit, guter Charakter bei genügend Temperament,
vielseitige Verwendbarkeit und Milchergiebigkeit der Mutterstuten.
Herkunft: Österreich, Größe ca. 160cm, Farben meist Braune, Füchse (oft mit flachsfarbener Mähne und Schweif), Rappen, Tigerschecken, Blauschimmel, Mohrenköpfe, Schecken, selten Schimmel.
Diese alte Pferderasse
soll auf das römische Legionspferd in der Provinz Noricum, die etwa dem
heutigen österreichischen Staatsgebiet entsprach, zurückgehen. "Pinzgauer"
beziehen sich auf den Bezirk Pinzgau im Salzburger Land in Österreich.
Etwa zur Zeit der Renaissance begann die Kirche, sich für die Zucht zu
interessieren und bereicherte sie mit andalusischem und neapolitanischem Blut.
Der Noriker wird schon seit über 400 Jahren in strenger Reinzucht und
harter Selektion gehalten.
1574 wurden von Erzbischof Kuen die ersten Landbeschäler in den Pinzgau
geschickt.
1688 traf Erzbischof Graf
Thun folgende Anordnungen, welche die Norikerzucht maßgeblich beeinflussten:
1. Nur die Hofbeschäler dürfen zum Belegen verwendet werden
2. Die inländischen
Mutterstuten dürfen nur von einheimischen Beschälern gedeckt werden
3. Vom Staat dürfen
nur Fohlen angekauft werden, die von Hofbeschälern abstammen.
Seit 1952 wird der Noriker auch Süddeutsches Kaltblut genannt.
1984 fand in Wels
(Oberösterreich) nach 18jähriger Unterbrechung wieder eine Bundesnorikerschau
statt.
Es gibt gegenwärtig ca. 9000 Noriker, davon sind 2700 als Hauptstammbuchstuten
bei den einzelnen Zuchtverbänden eingetragen. Noriker werden als einzige
Kaltblutrasse noch in einem geschlossenen Zuchtgebiet in rein bäuerlicher
Landeszucht erhalten.