Geschichte
Das American Standardbred entstand aus Kreuzungen von stark trab- und passveranlagten
Stuten, die die holländischen und spanischen Siedler mit ins neue Land
(Amerika) gebracht hatten. Besonders die Galloways und Irish Hobbies der Engländer
brachten eine starke Passveranlagung mit und wurden auch z.B. Zuchtgrundlage
für den Narrangansett Pacer, eine Pferderasse, die aufgrund ihrer Gangveranlagung
und Trittsicherheit von 1636 an ca. ein Jahrhundert sehr beliebt und berühmt
war.
Diese Pferde wurden sogar in die Karibik exportiert und waren nicht nur als
Renn- sondern auch als Damenreitpferde bekannt.
Der Narrangansettpacer, der Kanad. Pacer (franz. Abstammung) und das Morganhorse
waren die ersten "Rennpferde vor dem Wagen" in Amerika und hatten
einen großen Einfluss auf die Entstehung des Standardbreds! Das Morganhorse
galt vor dem züchterischem Einfluss des Vollbluts als schnellster Traber
seiner Zeit und wurde dann vom "Standardbred" übertrumpft.
1835 wurde dann der Vollbluthengst "Messenger" nach Amerika eingeführt
und vor allem in der Zucht mit den "Roadmares" eingesetzt. Seine
durchschlagende Trabveranlagung war bald erkannt, aber erst sein mehrfach
auf ihn gezogener Urenkel "Hambletonian" gilt heute als der Stammvater
der amerikanischen Standardbredzucht und über 90% der heutigen Trab-
und Passrennpferde Amerikas gehen auf ihn zurück.
"Hambletonian" zeugte über 1300 Fohlen, darunter viele Hengste,
die selbst zu Linienbegründern in der Standardbredzucht wurden unter
anderem "Georges Wilkes" (auch Mitbegründer der Tennessee Walker
über Allen F1).Viele dieser Nachkommen konnten sowohl Trab- wie Passrennen
gehen. Nach Meinung der Züchter braucht ein guter Standardtraber einen
Schuss "Pacerblut" für den Speed. So kommt es, dass nahezu
alle amerikanischen Traber eine starke laterale Veranlagung besitzen.
Schon Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten amerikanischen Standardbreds
nach Deutschland geholt, um die deutsche Zucht zu verbessern. Bis heute geschieht
dies regelmäßig, so sind eigentlich alle eingesetzten Hengste entweder
aus Amerika importiert oder zumindest amerikanischer Abstammung.
Seit Ende der siebziger Jahre werden Traber mit Gangveranlagung als Reitpferde
ausgebildet und von Reiten genutzt, die eine "große" Alternative
zu den Islandpferden suchten.
Registratur
Seit 1996 werden Traber als Töltende Taber gezüchtet und z.B. im
Rheinischen Stammbuch eingetragen.
Population
Wegen der großen Menge an versteckten und verkannten Töltenden
Trabern und der ebenfalls großen Population an Töltenden Renntrabern
lässt sich die genaue Anzahl der Töltenden Traber kaum feststellen.
Wahrscheinlich sind es einige tausend.
Erscheinung
Blutbeeinflusster Reitpferdetyp, im Exterieur unterschiedlich, da bisher auf
Leistung gezüchtet wurde. Das Stockmaß variiert zwischen 1,48m
bis 1,65m, meist um 1,55m. Häufig sind Braune, Schwarzbraune und Rappen
vertreten. Töltende Traber sind leistungsbereite, temperamentvolle Pferde,
dabei menschenbezogen und vernünftig.
Gänge
Typisch ist ein raumgreifender flotter Schritt, ein schwungvoller Trab, einbequemer
oft gelaufener Galopp und natürlich Tölt in allen Varianten. Einige
Pferde bieten Rennpass an.
Einsatz
Bei den Töltenden Trabern gibt es einen hohen Anteil an schnellen und
ausdrucksvollen Töltern, genauso gibt es aber auch den ökonomisch
und bequem gehenden Freizeittölter mit Schaukelstuhlgalopp. Die meisten
Töltenden Traber werden als Gelände - Feizeitpartner genutzt. Eine
Tunierszene ist in der Entwicklung und bietet dann allen Pferden Wettbewerbsmöglichkeiten.
Tölt ist eine klare Gangart im Viertakt in der Fußfolge des Schritts.
Jeder der vier Hufe setzt einzeln und nacheinander auf, so entfällt die
beim Trab nach der Schwebephase folgende Erschütterung. Tölt kann
langsam und bis zum Galopptempo geritten werden.
Noch viel mehr interessante
Info's über den Töltenden Traber finden Sie unter:
Vielen Dank an Ellen Vierhaus.