RedefinRedefin ist seit Anfang des 18.Jahrhunderts untrennbar mit der mecklenburgischen Pferdezucht verbunden. Herzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin gründete 1812 das Landgestüt Redefin, der Ort ist seitdem für die erfolgreiche Zucht von Turnierpferden bekannt. Die Pferdezucht stand für viele Jahre im Vordergrund, erst in den sechziger Jahren des 20.Jahrunderts spezialisierte man sich in Redefin auf Touristen und Reitpferdevermarktung. Im Jahr 1970 wurde eine Abteilung Touristik eingerichtet. Seit 1990 gibt es auch wieder eine Reit- und Fahrschule im Landgestüt Redefin. Eine besondere Bedeutung haben die jährlichen Hengstparaden.

Geschichte:
Bereits 1720 existierte in Redefin ein landesherrschaftliches Gestüt, welches das Schweriner Herzoghaus mit edlen Pferden belieferte. Die Gründung des Landgestüts Redefin erfolgte 1812 durch Herzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin, zum "Zwecke der Verbesserung der Pferdezucht". In den folgenden Jahren wurde die Zahl, der hier untergebrachten Tiere stetig aufgestockt.
Nach dem I.Weltkrieg führten der sinkende Remonteabsatz, die beginnende Technisierung der Landwirtschaft und die Weltwirtschaftskrise zu einer starken Einschränkung der Zucht mit einem Tiefstand im Jahre 1929.
Nach der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus erfolgte eine Aufstockung der Zucht und auch in der Nachkriegszeit bestand ein erhöhter Bedarf an Arbeitspferden.
Seit 1951 ist das Landgestüt Redefin Stätte der staatlichen Hengsthaltung für Mecklenburg und Vorpommern. Mit der Umwälzung der Landwirtschaft zu Beginn der sechziger Jahre ging ein erheblicher Rückgang der Pferdezucht und -haltung einher. In diesen Jahren wurde mit der Reitpferdevermarktung in Redefin begonnen.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands erfolgte 1993 die Übernahme des Gestüts durch das Land Mecklenburg-Vorpommern. Es sind bereits erhebliche Mittel für die Erhaltung und Renovierung der historischen Gestütsanlage zur Verfügung gestellt worden. Höhepunkt und lange angestrebtes Ziel war dabei die Errichtung einer neuen Reithalle, deren Einweihung 1999 stattfand.

Hengstparaden:
Einen besonderen Höhepunkt bilden die alljährlichen Redefiner Hengstparaden, welche seit 1935 regelmäßig durchgeführt werden. In einem ca. vierstündigen Programm mit etwa 20 Schaubildern werden edle Pferde in einem klassizistischen Ambiente, eingebunden in eine Show von Sport und historischen Erinnerungen mecklenburgischer Kultur und Pferdezucht, vorgestellt. Die im September stattfindenden Hengstparaden haben heute Volksfestcharakter.

zurück zu Rotraut Griem