(weitere Formen werden unter Reitweisen vorgestellt)
Bahn / Bahnordnung | Konditionsaufbau |
Hufschlagfiguren | Pflege und |
Dressursitz / Hilfen / Übungen | Pferde waschen |
Longieren | Bodenarbeit |
Gangarten | Brandzeichen |
Geländereiten |
Bahn allgemein
Um einen reibungslosen Ablauf in einer Reitanlage zu gewährleisten, dies
ist wichtig für Reiter wie auch für Besucher, sind die wichtigsten
Sicherheitsregeln nachfolgend zusammengestellt:
Das Pferd wird bis in die Reithalle geführt
Die Stallgasse ist zum Reiten zu eng. Wenn das Pferd steigen sollte bedeuten
niedrige Türen und Balken Lebensgefahr.
Das Pferd wird mit hochgezogenem Steigbügel in die Halle gebracht. Aufgesessen
wir in der Halle. Nach dem Reiten wird in der Bahn abgesessen, die Bügel
hoch gemacht und das Pferd in den Stall geführt.
Tür frei ?
heißt es im Allgemeinen. Die Antwort, wenn der Eingang frei ist, "Tür
ist frei" - Jetzt kann man die Bandentüren öffnen und ohne Gefahr
den Hufschlag überqueren. Die Bandentür muss ganz aufgemacht werden,
damit sich das Pferd im Bereich des Hüftknochens nicht verletzten kann
oder mit dem Sattel hängen bleibt. Selbstverständlich sollte es sein,
die Bandentüre leise zu schließen um nicht die in der Halle befindlichen
Pferde zu erschrecken.
Aufsitzen.
Aufgessen wird in der Mitte des nächstgelegenen Zirkels. Beim Abteilungsreiten
sitzen wird mit ausreichendem Zwischenraum auf der Mittellinie aufgesessen.
Gurt nachziehen
Man sollte nie vergessen rechtzeitig den Gurt nachzuziehen. Man hat schon die
tollsten Absteigemanöver gesehen, die nicht immer glimpflich ausgehen.
Beim Nachgurten vom Sattel aus bleibt eine Hand am Zügel und der Fuß
im Bügel.
Bahnbezeichnung
Einheitliche
Bahnbezeichnung und Regeln dienen der allseitigen Verständigung.
Ein Viereck zum Reiten von Dressurprüfungen kann zwei verschiedene Größen
haben (20 x 40 m oder 20 x 60 m) Normalerweise wird in der Grundausbildung und
beim Reiten von Aufgaben der Klassen E/A/L auf einem 20 x 40 m Viereck geritten.
Die Markierungen sind wie folgt:
Die Buchstaben A und C kennzeichnen jeweils die Mitte der kurzen Seiten. B und
E (auch als H/B-Punkte = halbe Bahnpunkte bezeichnet) befinden sich Mitte der
langen Seiten. D und G befinden sich auf der Mittellinie, jeweils zwischen den
Wechselpunkten. Die 4 Wechselpunkte (M,F,K,H) sind jeweils 6 m von der kurzen
Seite entfernt. Zusätzlich müssen die Zirkelpunkte mit einem ()
gekennzeichnet werden. Der Mittelpunkt wird mit "X" (hier auch nur
ein Punkt) bezeichnet. Er ist auch der siebte Zirkelpunkt.
Die Bahnordnung
stellt sicher, dass die Reiter auf Übungsplätzen und in Reithallen
gemeinsam ohne gegenseitige Behinderung reiten und trainieren können. Folgende
Bahnregeln müssen jedem Reiter bekannt sein:
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vor dem Betreten einer Reitbahn, bzw. vor dem Öffnen vergewissert sich der eintretende Reiter mit dem Ruf "Tür frei" und durch Abwarten der Antwort des in der Bahn befindlichen Reiters oder Reitlehrers "Tür ist frei", dass die Tür jetzt geöffnet werden kann. Das gleiche gilt für das Verlassen der Bahn. |
-
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Auf- und Absitzen sowie Halten zum Nachgurten etc. erfolgt in der Mitte eines Zirkels oder auf der Mittellinie. |
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Von anderen Pferden ist immer ein ausreichender Sicherheitsabstand nach vorne bzw. Zwischenraum zur Seite von mind. 3 Schritten (ca. 2,50 m) zu halten |
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Schrittreitende oder pausierende Reiter lassen trabende oder galoppierenden Reitern den Hufschlag frei (Arbeitslinien). Es sollte erst auf dem 2. Hufschlag zum Schritt oder Halten durchpariert werden. |
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Reiter auf dem Zirkel geben Reiter auf dem ersten Hufschlag das Vorrecht: "Ganze Bahn" geht vor "Zirkel". Dies gilt auch, wenn auf beiden Händen durcheinander geritten wird. |
-
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Wird gleichzeitig auf beiden Händen geritten, ist rechts auszuweichen. Den auf der linken Hand befindlichen Reitern gehört der Hufschlag, nicht jedoch, wenn sie auf dem Zirkel reiten. |
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Wird auf einer Hand geritten und Handwechsel angeordnet, bleiben Reiter, die bereits den neuen Hufschlag erreicht haben, auf dem Hufschlag. Reiter, die den Handwechsel noch durchführen, weichen ins Bahninnere aus. |
Longieren von Pferden
in der Reitbahn sollte mit aller anwesenden Reiter abgesprochen werden. Während
des Reitunterrichtes sollte nicht longiert werden.
Hindernisse oder Hindernisteile werden außerhalb der Reitbahn aufbewahrt,
vorausgesetzt sie nicht für gymnastische Zwecke in den Übungsstunden
benutzt werden. Bleiben Hindernisse ausnahmsweise in der Reitbahn, müssen
sie sorgfältig in der Bahnmitte abgestellt werden.
Hufschlagfiguren
Die ganze Bahn
Vor einer Ecke wird das Pferd mit einer halben Parade auf die Wendung aufmerksam
gemacht. Man achte besonders auf die inneren Gewichts- und Schenkelhilfen.
Durch
die halbeBahn wechseln (pinke Linie) Durch die ganze Bahn wechseln (lila Linie) Durch die Länge derBahn wechseln (rote Linie) Durch die Länge der Bahn geritten (grüne Linie) |
|
1.
Volte - eine Volte ist ein kleinerer Zirkel von 6 - 10m Durchmesser. 2. Aus der Ecke kehrt - Aus der Ecke heraus eine halbe Volte reiten und auf den gewechselten Hufschlag zurückkehren. 3. Eine normale Wendung linksum 4. Eine Acht |
|
Auf dem
Zirkel - Es wird ein sauberen Kreis geritten (Dicke Linie) Durch den Zirkel wechseln - Man wechselst die Hand, bleibt aber auf dem gleichen Zirkel (kl. weißer Pfeil). Aus dem Zirkel wechseln - man achte darauf beim wechseln des Zirkels die Hand zu wechseln (gr. Pfeil) |
|
Verschiedene Formen von Schlangenlinien |
Der
Dressursitz
Richtiger Sitz bedeutet: Balance, Losgelassenheit und Eingehen in
die Bewegung des Pferdes!
Die Grundlage sind beide Gesäßknochen und der Spalt, die tief und
möglichst weit vorgerückt im Sattel liegen sollten. Bei gebräuchlichem
Geradeausreiten wird das Gewicht des Reiters gleichmäßig auf genau
diese 3 Punkte verteilt.
Der Oberkörper soll bei leicht zurückgenommenen Schulterblättern
eine Senkrechte bilden.
Den Kopf hält der Reiter aufrecht und blickt geradeaus. (durch die Pferdeohren)
Seine Oberarme fallen senkrecht und zwanglos herunter.
Die Ellenbogen liegen locker an der Hüfte und
Unterarm, Handrücken und Zügel bilden ungefähr eine gerade Linie
zum Pferdemaul.
Die Fäuste sind fest geschlossen und stehen aufrecht;
Der Daumen wird dachförmig aufgesetzt.
Die Oberschenkel des Reiters sind gestreckt und flach am Sattel. Die Unterschenkel
dürfen nicht weggestreckt sein, und dürfen nicht klammern.
Die Knie liegen so tief wie möglich, und die Unterschenkel werden so weit
zurückgenommen, dass Schulter, Hüfte und Absatz eine senkrechte Linie
bilden (Normalhaltung)
Der Absatz ist der tiefste Punkt des Reiters
Die Bügel gehören unter den Fußballen, die Fußspitzen
zeigen schräg nach vorne
Folgende 6 Gelenke sollten locker und entspannt sein: Schulter, Ellenbogen,
Handgelenk, Hüftgelenk, Knie und Fußgelenk. Die Bewegung soll bei
losgelassenem, geradebleibendem Oberkörper durch die mitschwingende Mittelpositur
aufgefangen werden. Nur der auf diese Weise ruhig und schmiegsam sitzende Reiter
erfüllt auch die nötigen Voraussetzungen für eine richtige Hilfegebung.
Wenn man im Stand von hinten schaut, sollte eine gedachte Linie von der Wirbelsäule
des Reiters über der Wirbelsäule des Pferdes durch die Mitte seiner
Schweifrübe laufen.
Von der Seite aus gesehen geht die senkrechte Linie durch das Ohr, die Schulter,
die Hüfte und den Absatz des Reiters. (rote Kreuze)
Die Hilfen
Gewichtshilfen
Der Reiter wirkt auf sein Pferd ein mit Hilfe von Gewicht, Schenkeln und Händen.
Es gibt die beiderseits belastende Gewichtshilfe (Kreuzanziehen bei gleichmäßiger
Belastung beider Gesäßknochen). Beim Anreiten zum Schritt und beim
Antraben, bei ganzen und halben Paraden, zum Verstärken des Tempos im Schritt
und Trab Die einseitig belastende und die entlastende Gewichtshilfe bei Vor-
und Hinterhandwendungen, Abwenden, Reiten auf gebogenen Linien, Galoppieren
und Schenkelweichen. Die entlastende Gewichtshilfe braucht man im leichten Sitz
(Gelände und Springen), zum Rückwärtsrichten und bei jungen oder
rückenempfindlichen Pferden.
Schenkelhilfen
Die Schenkelhilfen sind treibende Hilfen Bei der vorwärtstreibenden Schenkelhilfe
liegen die Beine des Reiters so, dass sich Hüfte und Absatz genau senkrecht
unter seiner Schulter befinden. Bei der seitwärtstreibende Schenkelhilfe
liegt der seitwärtstreibende Schenkel knapp hinter dem Sattelgurt
Bei der verwahrende Schenkelhilfe liegt der Schenkel eine Handbreit hinter dem
Sattelgurt.
Zügelhilfen
Es gibt nachgebende Zügelhilfe, verwahrende Zügelhilfe und die annehmende
Zügelhilfe. Die annehmende Zügelhilfe soll so kurz wie möglich
sein; sie sollte in ständigem Wechsel mit den nachgebenden Zügelhilfen
erfolgen. Zügelhilfen dürfen nie ohne die Mitwirkung anderer Hilfen
gegeben werden. Die Zügelhilfen bestehen aus einem Annehmen und Nachgeben
des Zügels, ohne dabei zu klammern oder zu ziehen.
So hält man
die Zügel:
Ganze Parade
So bezeichnet man das durchparieren zum Halten aus jeder anderen Gangart.
Halbe Parade
Sie setzen das kontrollierte Zusammenwirken aller Hilfen, also der Gewichts-,
Schenkel- und Zügelhilfen im gleichen Moment voraus.
Wer alle Reiterhilfen überprüft und in ihrer Stärke dosiert einsetzen will, muss zuvor den unabhängigen Sitz auf dem Pferderücken erlernt haben. D.h.:
1. | der Reiter hat seine Balance auf dem Pferderücken gefunden und braucht keine sichtbaren Gleichgewichtsreaktionen im Oberkörper, in den Armen oder Beinen auszuführen. |
2. | Voraussetzung ist, in jeder Gangart und bei jedem Bewegungsübergang im Rhythmus mit der Pferdebewegung mitgehen zu können. |
3. | muss man als Reiter die unterschiedlichen
Hilfen kennen und in ihrer Stärke dosiert anwenden können: einseitig
oder beidseitig belastende Gewichtshilfen, treibende oder verwahrende Schenkelhilfen
sowie annehmende und nachgebende und durchhaltende Zügelhilfen. Erst dann ist der Reiter in der Lage, sein Pferd tatsächlich zu kontrollieren - und zwar mit Hilfe der halben Paraden. |
Ein fortgeschrittener Reiter ist ganz einfach daran zu erkennen, dass er mit leichten Hilfen, also mit möglichst wenig Kraftaufwand auf dem Pferderücken auskommt. Damit ein Pferd auf leichte Hilfe reagiert, muss es sich auf den Reiter konzentrieren. Um das zu erreichen, gibt es die halben Paraden.
Eine halbe Parade besteht darin, durch kurzzeitiges vermehrtes Einwirken mit Gewichts-, Schenkel- und Zügelhilfen das Pferd aufmerksam zu machen. Das Pferd wird gewissermaßen für einen Moment zwischen allen Reiterhilfen "eingeschlossen". Beendet wird die halbe Parade durch Nachgeben, damit die Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul wieder leicht und federnd wird.
Wie stark die einzelnen Hilfen dabei eingesetzt werden, hängt vom Einzelfall ab: vom Pferd und seiner Durchlässigkeit auf die Reiterhilfen, von Gangart und Tempo vom Zweck der mit der halben Parade erreicht werden soll.
Das Pferd in der Biegung
In der Reitersprache sind die Begriffe "innen" und "außen"
festgelegt. Wenn ein Pferd rechtsherum geritten wird, ist "innen"
die rechte Seite und "außen" die linke. Der Reiter versucht,
sein Pferd in Bewegungsrichtung um den inneren Schenkel zu biegen. Wird das
Pferd auf der rechten Hand geritten, auch wenn es sich auf der langen Seite
geradeaus auf der rechten Hand befindet, steht es am rechten Zügel, da
es rechtsherum läuft. Der innere Schenkel wirkt dabei mit verstärktem
Druck am Gurt ein, damit das Pferd dem Druck ausweicht und sich um den inneren
Schenkel biegt. Auf den inneren Zügel wirken Sie mit verstärktem und
nachlassendem Druck ein, damit sich das Pferd nach innen stellt. Dem äußeren
Zügel kommt eine große Bedeutung in der Unterstützung des inneren
Zügels zu. Mit konstanter, jedoch weicher Anlehnung verhindert er, daß
das Pferd im Hals nach innen abknickt. Mit dem zurückgelegten äußeren
Schenkel begrenzen Sie, wenn nötig, die Hinterhand des Pferdes vor dem
Ausfallen aus der Bewegungsrichtung.
Hilfen zum Angaloppieren
Man unterscheidet erstmal Rechts- und Linksgalopp. Beim Rechtsgalopp ist das
Pferd nach rechts gestellt und das rechte Beinpaar greift vor. Beim Linksgalopp
ist das natürlich entgegengesetzt. Das Pferd wird nach innen gestellt,
die äußere Hand des Reiters gibt eine halbe Parade, der innere (am
Gurt liegende) Schenkel treibt, der äußere (eine Handbreit zurückliegende)
Schenkel hält etwas gegen, die innere Gesäßhälfte wird
leicht vorgeschoben, die innere Hand gibt nach, damit das innere Hinterbein
vorspringen kann. Diese Hilfen wiederholen sich mehr oder weniger stark bei
jedem einzelnen Galoppsprung.
Hilfen zur Vorhandwendung
Der innere, am Gurt liegende Schenkel treibt seitwärts, dazu ist die innere
Gesäßhälfte etwas mehr belastet; nach jedem Doppeltritt der
Hinterbeine fängt dann der äußere, eine handbreit zurückliegende
Schenkel und der äußere Zügel die Seitwärtsbewegung auf,
dabei sorgt der innere Zügel dafür, dass die Stellung erhalten bleibt.
Für eine Vorhandwendung nach rechts stellt der Reiter das Pferd nach rechts
ein. Mit der äußeren Hand halten Sie ein Vortreten des Pferdes auf,
während Sie jedoch die Innenstellung (hier rechts) nicht stören. Den
inneren (hier rechten) seitwärts treibenden Schenkel setzen Sie etwas hinter
dem Gurt ein und veranlassen so die Hinterhand zum seitlichen Übertreten
Der äußere (hier linke) verwahrende Schenkel liegt ebenfalls hinter
dem Gurt
Bei der Vorhandwendung nach rechts, beschreibt das Pferd mit der Hinterhand einen halben Kreis um seine Vorderhand. Mit dem rechten Vorderbein tritt es auf der Stelle, während es mit dem rechten Hinterbein vor dem linken kreuzt (blau) | Mit dem rechten Zügel wird das Pferd nach rechts gestellt. Der linke Zügel hält es vor dem Vortreten auf. Der rechte Schenkel gibt den Impuls zum Übertreten, der linke wartet ab und empfängt |
Übungen
Lösen
Schenkelweichen
Viereck verkleinern vergrößern
Rückwärtsrichten
Lösen
Ein Pferd zu lösen gehört zur Tagesordnung. Ein Pferd sollte
vor jedem Arbeiten gelöst sein.
Schritt am langen Zügel
In der Regel sollte das Pferd 10 bis 15 Minuten im Schritt geritten werden,
bis seine Gelenke, Sehnen und Muskeln auf Arbeit eingestellt sind. Daher sollte
jede Arbeit im Schritt am langen Zügel beginnen - und auch wieder enden,
denn genau wie das Aufwärmen braucht der Körper sozusagen das Abwärmen.
Gut für die nachfolgende Arbeit ist es aber nur wenn das Pferd bei der
Schrittarbeit nicht schlurft oder übereilig trippelt. Schlecht für
das Lösen ist auch ein weggedrückter Rücken meist im Zusammenhang
mit einem hochgenommenen Kopf des Pferdes. Deswegen ist es keine gute Idee,
die Zügel im Schritt durchhängen zu lassen.
Leichttraben
Alle Reitstunden fangen mit "Leichttraben" an; und das einen Grund:
Das "Leichttraben" ist eine Erleichterung für Pferd und Reiter.
Beim Aufstehen und kontrolliertem Hinsetzen wird der Pferderücken entlastet
- und kann sich so leichter und ungehinderter aufwölben, um das Reitergewicht
zu tragen. Aber nicht nur für das Pferd ist das Leichttraben hilfreich,
sondern auch für den Reiter. Im Wechsel von Aufstehen und Hinsetzen öffnet
und schließt sich das Hüftgelenk - die beste Vorübung für
das Federn, das im Aussitzen gefordert ist. Und auch für den Rücken
des Reiters ist das Entlasten im Leichttraben sehr hilfreich. Die Wirbelsäule
eines Reiters, genauer gesagt die damit verbundenen Muskeln, müssen den
Schwung der Pferdebewegung ausbalancieren - im Aussitzen ist das eine Schwerarbeit.
Damit dies gelingen kann, muss auch der Reiter warm und gelöst sein.
Es gibt noch eine große Anzahl
"Lösungsmittel"
Wichtige Lektionen zum Lösen sind:
Schenkelweichen und Vorhandwendung
Trab und Galopp auf langen gebogenen und graden Linien
häufiger Handwechsel
Übergänge zwischen Trab und Galopp
reiten über Stangen (Cavalettis)
springen über flache Gymnastikssprünge
Zügel aus der Hand kauen lassen
oder aber ein Ausritt ins Gelände, beim Galoppieren im leichten Sitz
Zu welchem Zeitpunkt kann man ein
Pferd als "gelöst" betrachten?
Ein Pferd benutzt in der gelösten Phase in jedem Moment soviel Muskelspannung,
wie es grade braucht - nicht mehr und nicht weniger. Dazu darf es weder verspannt
noch desinteressiert sein.
Die Kennzeichen sind:
- das wache, bewegliche Ohrenspiel
- ein schwingender Rücken
- ein frei getragener, pendelnder Schweif
- taktmäßig fleißige, federnde Bewegung
Achtung!
Lösende Übungen sind auch am Ende der Reitstunde gefragt, damit das
Pferd entspannt wieder in den Stall kommt.
Im Schenkelweichen bewegen Pferde sich vorwärts-seitwärts auf 2 Hufschlägen; die Betonung liegt dabei ausdrücklich auf dem Wort "Vorwärts". Das Schenkelweichen hat einen ziemlichen bildlichen Namen: Faktisch soll das Pferd vor einem einseitig eingesetzten, Vorwärts-seitwärts treibenden Schenkel in die entgegengesetzte Richtung weichen - und zwar kontrolliert. Und weil dazu unbedingt das Zusammenspiel von inneren und äußeren, von treibenden und verwahrenden Hilfen nötig ist, wird das Schenkelweichen oft im Unterricht geübt. Es ist nicht nur eine lösende Lektion für Pferde, sondern auch eine Übung, in der Reitschüler das Zusammenwirken ihrer Hilfen ganz genau erspüren können. Die direkte Rückmeldung gibt das Pferd.
Beim perfekten Schenkelweichen bewegt
sich das Pferd mit etwa 30 Grad; bis 45 Grad Abstellung zur Bande bzw. zum Hufschlag.
Der Pferdekopf kann dabei entweder zur Bande oder in die Bahnmitte zeigen. Das
Pferd ist immer entgegen der Richtung gestellt, in die es sich bewegt. Wird
das Schenkelweichen auf der linken Hand mit dem (Pferde-)Kopf zur Bande geritten,
dann ist das Pferd dabei nach rechts gestellt; zeigt der Pferdekopf dagegen
in die Mitte der Reitbahn, wird das Pferd nach links gestellt. Das Pferd soll
bis auf die Stellung im Genick in sich grade bleiben.
Schenkelweichen ist nicht besonders schwierig, aber gewöhnungsbedürftig
für Pferde. Sie müssen lernen, sozusagen jedes Abfußen und Aufsetzen
ihrer Füße vom Reiter kontrollieren zu lassen.
Wo "innen" und "außen"
ist, richtet sich beim Schenkelweichen nicht etwa nach der Sicht des Reiters,
sondern nach der Stellung des Pferdes: Innen ist die Seite, nach der es gestellt
ist.
Am einfachsten ist die Lektion an der langen Seite mit dem Pferdekopf zur Bande
zu reiten. So hat das Pferd keine Möglichkeit, sich durch Flucht nach vorn
den Anforderungen zu entziehen.
Wenn man das Schenkelweichen will,
stellt man nach dem Durchreiten der Ecke das Pferd um. Mit dem neuen inneren
(vorher äußeren) Schenkel schiebt man die Hinterhand des Pferdes
vom Hufschlag weg, bis die geforderte Abstellung erreicht ist. Man nimmt den
vorwärts-seitwärts treibenden Schenkel dabei geringfügig zurück.
Begrenzt wird die Bewegung des Pferdes mit dem äußeren verwahrenden
Schenkel und dem äußeren verwahrenden Zügel. Luft geben am inneren
Zügel, um dem Pferd die Vorwärtsbewegung zur erlauben. Den inneren
Schenkel einsetzen, wenn der innere Hinterfuß abfußt, und den äußeren,
wenn der Fuß das andere Hinterbein gekreuzt hat und nun wieder am Boden
angesetzt wird. So kann man den Rhythmus der Bewegung genau spüren. Treiben
und Verwahren - Annehmen und Luftgeben - genau im Takt.
Das Pferd grade halten und nicht zuviel am inneren Zügel ziehen. Denn sobald
das Pferd seinen Kopf vor dem Widerrist zu weit nach innen dreht, bricht es
über die äußere Schulter aus und geht nicht mehr auf 2 Hufschlägen.
Viereck verkleinern vergrößern
Das Pferd wird im Schenkelweichen von der Bande einige Meter zum inneren der
Bahn hin vorwärts / seitwärts geritten. Danach einige Meter gerade
aus und nun zurück auf den Hufschlag der ganzen Bahn. Diese Lektion wird
in Dressurprüfungen der Klasse A verlangt. Wichtig ist, dass das Pferd
deutlich vorwärts geht, des Schwung der Bewegung darf, wie bei allen Seitengängen
nicht verloren gehen.
Rückwärtsrichten
Ab der Klasse A gehört es zu den regelmäßig in Dressuraufgaben
geforderten Lektionen: das Rückwärtsrichten. Dreieinhalb Tritte rückwärts,
und das Pferd steht geschlossen.
Pferde sind Lauftiere. In aller Regel bewegen sie sich freiwillig vorwärts. Den "Rückwartsgang" legt ein Pferd freiwillig nur dann ein, wenn ihm der Weg versperrt ist. In der Natur hat die Bewegungsrichtung "Zurück" für Pferde immer mit Ausweichen und Flucht zu tun. Und genau deswegen stellt das willige Rückwärtsgehen einen Beweis für das Vertrauen und den Gehorsam des Pferdes dar - und wird deswegen in Aufgaben bis Klasse S verlangt.
Die Rückwärtsbewegung entspricht in der Fußfolge, das heißt also der Reihenfolge, in der die Hufe den Boden berühren, nicht dem Schritt, sondern dem Trab. Das heißt, ein diagonales Beinpaar - also etwa linker Hinterfuß und rechter Vorderfuß - werden gleichzeitig zurückgesetzt. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zum Trab: zwischen dem Abfußen der beiden Diagonalen gibt es keinen Moment der freien Schwebephase wie im Trab, in dem alle vier Hufe in der Luft sind. Beim Rückwärtsrichten bleiben jeweils 2 Hufe am Boden.
Die Hilfe zum Rückwärtsrichten
entspricht den Hilfen zum Anreiten, Antraben und der Parade - nur begrenzen
die Zügel die Bewegung nach vorne. Kreuz und Schenkel drücken das
Pferd vor, die Zügel wirken dem aber entgegen und veranlassen das Pferd,
in dem Moment, in dem es bereit ist, geradeaus anzutreten, zurückzutreten.
Je durchlässiger und weiter ausgebildet das Pferd ist, desto leichter können
diese Hilfen sein! Beim jungen Pferd muss man die Zügel leicht annehmen,
damit es einen versteht. Sobald das Pferd die Rückwärtsbewegung einleitet,
darf man keinen Druck mehr am Zügel geben!
Im Sitz gibt es zwei Unterschiede zum Anreiten im Schritt: Man nimmt beide Unterschenkel
verwahrend eine Handbreit zurück. Sa kann man am besten verhindern, dass
das Pferd mit der Hinterhand zu einer Seite ausweicht. Genauso wichtig wie die
Einleitung der Rückwärtsbewegung ist es, damit wieder aufzuhören.
Behutsam vorwärtstreibende Hilfen mit nachgebender Hand beenden das Rückwärtsrichten.
Gangarten
Die Gangarten des Pferdes
Es gibt Schritt, Trab und Galopp drei Grundgangarten eines jeden Pferdes. Es
gibt auch genetisch mitvererbte Gangarten wie, Paß- Töltgang. Hierzu
zählen das Islandpony, der Tennesse Walker, der Standardbred, Paso und
der Saddlebred. Abgesehen vom Traber der speziell für den Trab gezüchtet
wurde, bevorzugen die Pferde den Schritt und Galopp.
Wie von
der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) offiziell festgelegt, ist
der Schritt eine langsame Gangart, bei der die vier Beine
des Pferdes sich nacheinander bewegen. Die Beinfolge ist vorne - links, hinten
- rechts, vorne - rechts und hinten - links. Zwei oder drei
Beine sind dabei immer auf dem Boden. Die Schläge der Gangart müssen
deutlich voneinander getrennt, gleich- und regelmäßig sein, oder
der Schritt ist als uneinheitlich oder gebrochen anzusehen. Die Gangart selbst
ist unterteilt in Mittelschritt, versammelter, starker und freier Schritt.
Der
Trab ist eine Zweischlag-Gangart auf wechselnden Diagonalen (vorne -
rechts und hinten - links und umgekehrt), die durch einen
Augenblick der Schwebephase getrennt sind. Mit anderen Worten, die zueinander
diagonal befindlichen Vorder- und Hinterbeine bewegen sich zusammen. Daher verlassen
das rechte Vorder- und das linke Hinterbein den Boden, bevor das linke Vorder-
und das rechte Hinterbein zu ihm zurückkehren. Es gibt vier anerkannte
Gangmaße: Arbeits- und Mitteltrab, versammelter und starker Trab. Der
Reiter erhebt sich aus dem Sattel oder bleibt sitzen.
Ist die Gangart übereilt, so dass die Vorderbeine vor den Hinterbeinen den Boden berühren, wird das ebenso als Fehler betrachtet wie nachgezogene Hinterbeine. In beiden Fällen ist das Resultat eine Vierschlag-Gangart. Fehlerhaft ist es weiterhin, wenn das eine Hinterbein weiter nach vorne gebracht wird als das andere.
Der Galopp, die schnellste
Gangart des Pferdes, ist eine Vierschlag-Gangart. Die Beine werden in folgender
Sequenz
angehoben: vorne - links, vorne - rechts, hinten - links und hinten - rechts
oder umgekehrt.
Desweiteren gibt es noch folgende Gangarten die bei Islandpony, Paso, Standardbred, Tennesse Walker und Saddlebred auftreten.
Der Tölt
Der Tölt ist eine Art Laufschritt im Viertakt, der besonders für unebenen
Boden geeignet ist. Der Tölt ist viel schneller als der Schritt und kann
bis zum Renntempo geritten werden.
Der Pass
Im Pass spring das Pferd von einem seitlichen Beinpaar auf das andere (bei genauem
Hinsehen stellt man jedoch fest, dass das Hinterbein kurz vor dem Vorderbein
auffußt und kurz vor dem Vorderbein abfußt). Pass wird nur über
kurze Strecken und nur im Renntempo geritten.
Classic Fino
ein einem Trommelwirbel vergleichbarer Schaugang, bei dem ein extrem schneller
Rhythmus mit nur minimalem Raumgewinn gezeigt werden soll.
Der Paso
Der Paso ist die Tölt- Variante der südamerikanischen Pferderasse
Paso Peruano.
Paso Fino
Eine langsame und versammelte Tölt- Variante, die der Paso Fino beherrscht.
Paso Corto
Auch der Paso Corto wir von den Paso Finos beherrscht und ist ein Tölt
im ruhigen Trabtempo. Er ist das ideale Spazierreittempo
Paso Largo
wiederum ist ein schneller Tölt (ist die schnellste Töltvariante)
Trocha
einen in Kolumbien sehr populären, vom Trab abgeleiteten diagonalen Viertakt.
Fox Trot
Der Missouri Fox Trotter beherrscht den Fox Trot. Beim Fox Trot handelt es sich
um einen abgehackt wirkenden Gang mit großer Trittsicherheit im Viertakt.
Genau genommen geht das Pferd vorne einen weit ausgreifenden Schritt, während
es mit den Hinterbeinen trabt oder trippelt und dabei über die Spur der
Vorderbeine schleift. Beim Fox Trot bleibt der Rücken des Pferdes gerade,
so dass die Bewegung für den Reiter kaum wahrnehmbar ist. Dies wurde von
den Cowboys die die das Pferd als Arbeitstier nutzten sehr geschätzt. Die
Fußfolge: 4-Schlag mit diagonaler Fußfolge (rechts hinten, links
vorne, kurze Taktpause, links hinten, rechts vorne).
Slow Gait
Der American Saddlebred beherrscht diese akzentuierte Bewegung im Viertakt,
wobei das Bein abfußt, einen Augenblick in der Luft bleibt und dann wieder
aufgesetzt wird.
Rack
Der Rack wird ebenfalls von den American Saddlebreds beherrscht. Beim Rack
handelt es sich um einen Bewegung im Viertakt, aber in vollem Renntempo und
dem Tölt entsprechend.
Walk
Das Tennessee Walking Horse beherrscht den "flat- food walk" und den
"running walk". Beide Gänge sind lockere Viertakte mit hoher
Knieaktion, aber unterschiedlicher Geschwindigkeit. Das Pferd nickt im Rhythmus
seiner auf und ab bewegenden Hufe und die Hinterbeine treten weit über.
Der "flat- food walk" sollte locker, schwungvoll und raumgreifend
mit viel Schulterbewegung sein.
Running walk: hohes Tempo in der Fußfolge des Foxtrotts
Marcha
Marcha heißt die bequeme töltartige Viertaktgangart der Mangalargas.
Geländereiten
Das Reiten im Gelände ist ein wichtiger Teil der Grundausbildung.
Bergauf- und Bergabreiten
Beim Bergauf- und Bergabreiten wird bei vorgeneigtem Oberkörper der Pferderücken
entlastet. Je stärker die Hangneigung beim Bergaufreiten, desto mehr muss
der Oberkörper nach vorne geneigt werden. Beim Bergabreiten wird, bei stärkerer
Hangneigung, der Oberkörper etwas zurückgenommen, bleibt dabei aber
entlastend. Hauptsächlich das Bergabreiten erfordert ein gutes Gleichgewichtsgefühl
des Reiters.
Verschiedene Geländeformen
Bei auftretenden Bodenveränderungen muss der Reiter bestimmte Sicherheits-
und Verhaltensregeln beachten.
1. | Das Durchreiten von Wasser erfolgt zunächst an flachen Stellen, die einen bekannten, festen Untergrund und einen niedrigen Wasserstand haben. Die Pferde müssen an allen Stellen auf den Grund auffußen können. Bei den ersten Übungen im Wasser sollte ein erfahrener Reiter mit einem entsprechenden Führpferd vorausgehen. Besonders in flachen Gewässern müssen die Reiter darauf achten, dass sich die Pferde nicht wälzen. Schwitzende Pferde, die an Wasser gewöhnt sind, legen sich gerne hin und kündigen dies durch Scharren auf der Stelle mit den Vorderbeinen an. Der Reiter muss den Zügel sofort aufnehmen und das Pferd energisch vorwärts reiten. Nach einigen gelungenen Übungen im Schritt können geeignete Wasserstellen im ruhigen Trab, später auch im Galopp, durchritten werden. |
2. | Auf sehr tiefem oder sumpfigen Boden werden der Rücken und die Hinterhand des Pferdes entlastet, indem der Reiter bei festem Knieschluss den Oberkörper nach vorne neigt und die Zügel gegebenenfalls verlängert. Bei tiefem Einsinken sollte der Reiter aber besser abspringen und das Pferd am langen Zügel führen. |
3. | Auf glattem oder vereistem Boden muss der Reiter absitzen und das Pferd führen. Dabei sollten nur große Wendungen genommen werden, da sonst die Gefahr des Ausrutschens besteht. |
4. | Asphaltierte Straßen dürfen nur im Schritt oder im ruhigen Trab auf gerader Linie überritten werden. |
Tempogefühl
In der weiteren Geländeausbildung muss das Tempogefühl des Reiters
geschult werden. Dies ist sowohl für Wanderritte als auch für Wettkämpfe
im Springparcour und im Gelände wichtig und beugt gleichzeitig einer Überforderung
der Pferde aus Unkenntnis vor. Für das Normaltempo ergeben sich:
Im Schritt - ca. 100 - 125 m pro Minute
Im Arbeitstrab - ca. 220 - 250 m pro Minute
Im Arbeitsgalopp - ca. 330 - 400 m pro Minute
(Für 1 km braucht man im Schritt ungefähr 8 - 10 Min, im Trab 4 -
5 Min und im Galopp 2,5 - 3 Min)
1. | Wiederaufbau der Grundkondition: ca. 3 Wochen, Geländereiten, Biegen und Stellen auch in der Bahn, sowie bergauf und bergabreiten |
2. | Aufbau der Kraft: ca. 2-3 Wochen, durch Bäche reiten (Wassertreten), auf tiererem Boden ablongieren, Kletten, Gewichtsbandagen. |
3. | Aufbau der Ausdauer: ca. 3-4 Wochen. Trainieren von Herz und Lunge. |
Pflege
Ein Putzkasten sollte folgendes beinhalten:
1.
Gummistriegel
2. Eisenstriegel
3. Plastikstriegel
4. Kardätsche
5. weiche Wurzelbürste
6. harte Wurzelbürste
7. Huffett und Pinsel
8. Mähnenkamm
9. 2 Schwämme
10. Schweißmesser
11. weiche Lappen
12. Hufkratzer
Das Putzen stärkt
das Vertauen zwischen Pferd und Mensch.
Pflegen von Haut- und Körperöffnungen und dem Deckhaar:
Zunächst sollte man groben, eingetrockneter Schmutz mit einem Striegel
aufrauen und anschließend mit der Wurzelbürste abbürsen. Man
setzt den Striegel niemals an Körperstellen an, denen ein Fleischpolster
fehlt, wie Kopf, Hüftknochen und Gliedmaßen. man reinigt solche Stellen
mit der Bürste oder einem anschmiegsamen Gummistriegel. Hat man das Pferd
durchgestriegelt nimmst man die Kardätsche und beseitigst mit langen und
ruhigen Strichen den aufgerauten Staub und Hautschuppen . Sinnvoller weise sollte
man die Kardätsche des öfteren am Striegel, den man in der anderen
Hand halten sollte, abstreifen. Den Striegel klopft man mehrmals auf dem Boden
aus. Den Kopf sollte man mit der Kardätsche oder, wenn man behutsam ist,
mit einer weichen Bürste reinigen. Dann beginnt man die etwas schwieriger
zu erreichenden Stellen wie, Ohren, Bauch, Innenseite der Beine, Fesselbeuge
usw. zu reinigen. Mit einem weichen Tuch, wenn man möchte ganz leicht angefeuchtet,
kann man auch noch die letzten Staubpartikel abwischen. Nun reinigt man mit
einem Schwamm die Augenwinkel, Nüstern und die Maulspalte. Mit einem zweiten
Schwamm die Unterseite der Schweifrübe das After und Geschlecht. Auch der
Schlauch sollte hin und wieder einer Reinigung unterzogen werden. Die Schwämme
werden nach Gebrauch immer sehr gründlich ausgewaschen.
Der Schweif wird mit der Hand verlesen,
ein Kamm oder eine Bürste reißen zu viele Haare aus. Die Mähne
kann man sehr gut mit einer angefeuchteten Bürste reinigen. Schweif und
Mähne sollten alle 2 - 4 Wochen mit einem Shampoo gewaschen und dann gründlich
ausgespült werden. Nun werden die Hufe noch sehr gründlich ausgekratzt
, Die Außenseite wird mit einer starken Bürste und Wasser gereinigt.
Anschließendes Einfetten (Huffett oder Huföl) nicht vergessen. An
warmen Tagen, oder wenn ein Solarium zur Verfügung steht, sollte man ein
Pferd ab und zu, besonders nach schwerer Arbeit bei der es stark geschwitzt
hat, Waschen. Aber darauf achten dass ein vollkommenes Trocknen möglich
ist. Die Fesseln werden mit einem Tuch getrocknet.
Auch Wälzen gehört zur Fellpflege
Hufe säubern
Aufheben
Man beginnt immer mit dem Vorderfuß. Das Gesicht ist dem Schweif zugewandt.
Dann wird mit der Hand das Bein berührt, damit das Pferd merkt, dass man
jetzt etwas mit ihm machen will. Greift man nämlich plötzlich und
ohne "Vorwarnung" nach dem Fuß, könnte das Pferd erschrecken.
Die meisten Pferde heben den Fuß sofort hoch, sobald man mit der Hand
die Fessel erreicht hat. Sollte das Pferd nicht reagieren, übt man mit
Daumen und Zeigefinger einen stärkeren Druck auf die Fessel aus.
Auskratzen
Hat man den linken Vorderfuß aufgehoben, umfasst man ihn mit der linken
Hand und hält den Hufkratzer in der rechten, Dazu muss man in die Hocke
gehen. (Vorsicht! Niemals hinknien oder hinsetzen. Sollte sich das Pferd kann
das lebensgefährlich werden. Das Pferd könnte Ihnen in dieser Situation
ungewollte vor den Kopf treten.) Jetzt kratzt man sorgfältig den Schmutz,
der sich im Huf angesammelt hat, heraus. Dabei vom Ballen zur Zehe und nie anders
herum. Auf diese Art und Weise kann es nicht passieren, dass man ein Steinchen
zwischen dem empfindlichen Strahlteil und den Trachten einklemmt. Ist der linke
Vorderfuß sauber, werden nacheinander auch die anderen Hufe gereinigt
- linker Hinterhuf, rechter Vorderhuf und rechter Hinterhuf.
Waschen
Um auch die letzten Schmutzreste vom Huf zu entfernen, nimmt man am besten eine
Wurzelbürste, die man zuvor in einem Wassereimer getaucht und dann gut
abgetropft hat. Auch beim Waschen geht man wieder von oben nach unten, also
vom Ballen zur Zehe vor. Dann stellt man die Hufe wieder auf den Boden und wäscht
die Hufwand von außen ab. Dabei sollte man nicht über den Kronenrand
hinauswaschen.
Pflegen
Trockene und spröde Hufe sollten eingefettet werden. Es gibt Huffett, Huföl
oder Hufsalbe, auch mit antibakterieller Wirkung, die je nach Zustand des Hufes
angewandt werden. Mit einem Pinsel fettet man die Innen- und Außenseite
sorgfältig ein. Sinnvollerweise sollte man mit der Innenseite beginnen.
Bei Stallhaltung sind die Hufe zu reinigen und Sohle und Strahl mit Hufteer
zu bestreichen. Ist die Hornwand rissig, so deutet dies auf Feuchtigkeitsmangel
des Hufhorns hin. In diesem Fall waschen Sie den Huf sorgfältig und fetten
ihn in noch feuchtem Zustand ein. Am besten mit einem säurefreien Huffett.
Je nachdem, wie viel und wo das Pferd gearbeitet wird (viel Gelände, Halle,
oder Weide), sollte der Hufschmied alle sechs bis acht Wochen nachsehen, die
Hufe ausschneiden und / oder neu beschlagen. Kosten ca. 75 Euro.
Ausmisten
Ein Pferd mistet ungefähr 10 bis 12 mal pro Tag und gibt circa sieben Liter
Urin ab. Deshalb müssen täglich die Mist- und Urinstellen entfernt
werden. Einmal pro Woche wird die ganze Box ausgeräumt und mit neuer Einstreu
gefüllt. Beim täglichen Ausmisten kann man das saubere Stroh in einer
Ecke der Box aufeinander stapeln.
Nach jeder Wurmkur des Pferdes ist die Box besonders gründlich zu reinigen
und zu desinfizieren.
Worauf noch zu achten ist:
1. | Achten Sie auf die Art und Qualität der Einstreu. Ist das Stroh vielleicht stark verschmutzt, staubig oder schimmelig, riecht es muffig? |
2. | Kontrollieren Sie wenigstens einmal täglich die Funktion der Selbsttränken. (Vor allem auch im Winter) |
3. | Tragen Sie Sorge dass verordnete Medikamente und Futtermengen genau eingehalten und regelmäßig gefüttert werden. |
4. | Regelmäßige, ausreichende Bewegung gehört zur Grundpflege eines jeden Pferdes und ist für die Gesunderhaltung enorm wichtig. |
5. | Versichern Sie sich, dass Ihr Pferd nie für längere Zeit ohne jede Kontrolle ist. |
6. | Beschädigte Futterraufen, Heuraufen, Lecksteinhalter o.ä. Zubehör stellen eine nicht zu unterschätzende Verletzungsgefahr dar. |
7. | Schließen Sie die Boxentüren auch, wenn Ihr Pferd nicht in der Box ist. Damit gehen Sie sicher, dass am Stall herumlaufende Hunde, oder unbeaufsichtigte Kinder, keine für Ihr Pferd gefährlichen Fremdkörper unbemerkt in der Box hinterlassen können. |
8. | Achten Sie nach dem Weidegang darauf dass Ihr Pferd nicht lahmt, dass es keine Tritte abbekommen hat, oder Fremdkörper, wie Steine, im Huf hat. Auch kleinere Verletzungen durch kleine oder größere Rangeleien, spitze Äste, oder sonstiges, sowie einfache Abschürfungen, sollten zumindest antiseptisch behandelt werden. (Desinfektionsspray, Blauspray o.ä.) |
9. | Versichern Sie sich vor jedem Nach Hause gehen auf alle Fälle, dass die Boxentür ordnungsgemäß verschlossen ist. |
Auch das gehört zur Pflege.