Laufstall, Offenbox, Offenstall / Robusthaltung, Pferdebox, Ständer, Weide
Paddockbau, Stallbau, Stallhygiene ,Weidezäune,
Einstreu,

Laufstallhaltung
Bei der Laufstallhaltung sind die Pferde frei in einem genügend großen Stall untergebracht. Dabei ist der Sozialkontakt untereinander möglich. Auch hier sollte der tägliche Auslauf auf Paddock und/oder Weide möglich sein. (vgl. Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten, Punkt 3)

Offenbox nach oben
Bei der Offenbox sind die Türen geteilt. Es gibt einen oberen und einen unteren Teil. Der obere Teil ist in der Regel immer offen. Die Pferde haben so die Möglichkeit, den Kopf raus zu stecken.

Offenstall / Robusthaltung nach oben
Da das Pferd ein Herdentier ist, ist eine Unterbringung im Offenstall sehr empfehlenswert. Ein Offenstall ist eine Box mit einem direkt zugeordnetem Auslauf (Paddock). Je größer, desto besser!
Vorteil:

1. Abbau von Bewegungsenergie
2. Erlernen und beibehalten der natürlichen Verhaltensweisen
3. Umweltkontakt und Klimareize (Sonne, Regen und Wind = Abhärtung)
4. ausgeglichenere Pferde
5. Wenn der Auslauf mehr rechteckig als quadratisch ist, kann man bei einer Seitenlänge von ca. 30 Metern dem Pferd sogar einige Galoppsprünge ermöglichen

Nachteil:

1. höher Aufwand bei einer individuellen Fütterung
2. höheres Verletzungsrisiko beim Klären der Rangordnung, durch neue Pferde
3. höhere Verwurmungs- u. Ansteckungsgefahr durch engen sozialen Kontakt
4. bei der Verbringung mehrerer Tiere in den Auslauf, ist es sinnvoll einen Raumteiler anzubringen, damit rangniedrigere Tiere ausweichen können
5. bei eventuell matschigem Boden besteht Gefahr der Huffäule.

Check:

Bevor Sie sich für einen Offenstall entscheiden, klären Sie folgende Punkte sorgfältig:

1. Gibt es einen trockenen, befestigten Auslauf?
2. Sind die Zäune in Ordnung?
3. Gibt es gefährliche Stellen?
4. Sind Futter- und Ruheplatz getrennt?
5. Kann das neue Pferd vorsichtig an die Herde gewöhnt werden?

Wenn Sie die Punkte 1-5 positiv beantworten können, haben Sie einen passenden Stall gefunden.

Eine Pferdebox nach oben
MausZurecht werden hohe Anforderungen an die Pferdeboxen gestellt. So muss eine Pferdebox geräumig und sehr stabil sein. Sie sollte leicht auszumisten sein und sollte sich gut sauber halten lassen. Ihre Größe sollte 11 qm nicht unterschreiten. Halbhohe Boxen sind von Vorteil, da die Pferde noch Kontakt zu ihrem Nachbarn haben können. Der Stall sollte hell und luftig sein. Schön ist es auch wenn zumindest ein Fenster nach außen zeigt. Das Pferd kann dann auch mal rausschauen, was zur Abwechslung beiträgt. Genaue Richtlinien finden Sie in den Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten

Klassische Pferdebox
Box Box2

1. Gitterstäbe in gelochten Rahmen eingepasst und innen verschweisst
2. Laufschiene
3. Verriegelungsstab der Schiebetür
4. Schiebetür
5. Hartholzpaneele
6. Fenster
7. Aluschiene zur Ablage von z.B. der Abschwitzdecke zum trocken
8. Trensen bzw. Halfterhalter
9. Stalltafel mit Namen des Pferdes, Rasse, Herkunft, Telefonnummer des Besitzers, Tierartzes u. Schmieds

Maße eines guten Stalles
Die Bemessungsangaben beziehen sich auf die Widerristhöhe (Wh)

sehr große Pferde = 1,80 m
durchschnittlich große Pferde = 1,67 m
Ponys = 1,45 m

Die Stallhöhe muss wenigstens 3,20 m betragen.

Einzelhaltung:

Fläche einer Einzelbox:
mindestens = (2 x Wh)2
= sehr große Pferde ca. 13,0 Quadratmeter
= durchschnittl. große Pferde ca. 11,2 Quadratmeter
= Ponys ca. 8,5 Quadratmeter

Die Gitterstäbe sollten maximal 5,5 cm auseinander liegen. Eine feuerverzinkte Ausführung wird dringend empfohlen

Einrichtung der Box
Das Pferd hält sich leider in der Regel ca. 23 Stunden in der Box auf. Deshalb muss sie entsprechend eingerichtet sein. Eine Futterkrippe sowie eine Selbstränke müssen vorhanden sein. Allerdings sollte man bei Automatischen Tränken im Winter darauf achten, dass sie nicht einfrieren können.

LöffeltränkeEin Futtertrog sollte, ebenso wie die Tränke, in Schultergelenkhöhe angebracht werden. (Nachteil: die Pferde können eventuell reinäppeln. - Also immer kontrollieren). Sinnvoll ist es einen Trog zu kaufen, der leicht zu reinigen ist. Es gibt Futtertröge mit einer Ablaufschraube im Boden. Diese kann man sehr gut reinigen. Die Tränke sollte diagonal zum Futtertrog angeordnet sein.

Futtertrog und Tränke müssen regelmäßig gesäubert werden. Bei der Fütterung von Raufutter wird die Fütterung unmittelbar vom Boden aus immer mehr bevorzugt. Ich stelle Hella zum Beispiel bei der Abendfütterung, die ich durchführe, eine Schüssel mit dem Futter auf den Boden.
Früher brachte man Raufen sehr hoch an, jedoch besteht hier die Gefahr, dass Staub und Heustücke in die Augen kommen die dort Entzündungen auslösen können. Besser ist es das Heu ganz einfach am Rand der Box auf den Boden zu platzieren.

Ein Türverschluss muss die Tür der Box ausreichend sichern. Die Wände müssen so stabil sein, das verhindert werden kann, dass sich wälzende Pferde die Tür nach außen biegen und sich beim Zurückziehen der Beine verletzen.

Vorteile:

1. Für Turnierreiter und Reiter die unter Zeitdruck stehen, ist die Boxenhaltung ideal.
2. Das Pferd ist fast immer sauberer als seine Kollegen im Offenstall oder auf der Weide, wodurch weniger Zeit zum Putzen anfällt.
3. Auch brauchen Sie keine Zeit investieren, das Pferd erst von der Weide zu holen.
4. Für krankheitsanfällige Pferde ist die Boxenhaltung von Vorteil. Sie ist zwar nicht artgerecht aber immerhin kann es das empfindliche Pferd schützen.
5. Das Pferd kann bei vorhandener Halle auch in der schlechten Jahreszeit trainiert werden.


Nachteile:

1. Pferde sind Herden- und Fluchttiere. Die Boxenhaltung engt die Tiere grundsätzlich erstmal ein.
2. Durch die Boxenhaltung wird die Robustheit des Pferdes herabgesetzt. Sie werden anfälliger gegenüber Krankheiten
3. Der Bewegungsapparat und die Muskulatur sind eingeschränkt
4. in den Wintermonaten mit wenig Weidegang sind die Pferde oft aggressiver, unausgeglichener, und schreckhafter, da die Außenreize fehlen.
5. Bei zu wenig Zuwendung kann die Boxenhaltung sogar zu Verhaltensstörungen führen.

Check:
Falls Sie sich für die Boxenhaltung entscheiden, sollten sie den Reitbetrieb sorgfältig prüfen, da es immer wieder große Unterschiede hinsichtlich der Qualität gibt. Sie sollten u. a. darauf achten, dass die Tiere täglich Koppelgang haben, wie großzügig die Boxen mit Stroh ausgestattet sind und wie oft gemistet wird.


Ständerhaltung nach oben
Die Ständerhaltung zählt zu den kostengünstigsten und platzsparendsten Möglichkeiten, um mehrere Pferde unterzubringen.

Jedes Pferd wird einzeln in einem sogenannten Ständer untergebracht. Sie werden am Halfter an der Stirnseite festgebunden. Diese Ständer sind relativ schmal, sodass sich die Pferde weder umdrehen noch hinlegen können

Ständerhaltung ist als nicht artgerecht anzusehen und daher abzulehnen.

Weide nach oben
Die natürlichste Haltung von Pferden ist die ganzjährige Freilandhaltung. So einfach wie im "Wilden Westen" ist es hier allerdings nicht. Es sind fachliche Erfordernisse und tierschutzrechtliche Bedingungen zu beachten.

1. Nur einwandfrei gesunde Pferde dürfen draußen gehalten werden.
2. Die Witterungsbedingungen im Winter verursachen einen höheren Energie- und somit Futterverbrauch. Eine hinreichende, Zufütterung ist unbedingt zu gewährleisten. Die Fütterung muss an einer überdachten Futterstelle oder an einer Stelle mit Bodenbefestigung, sinnvollerweise aus Trögen oder anderen Behältnissen, erfolgen
3. Für Wasser muss gesorgt werden. Wenn es in Wannen gegeben wird, ist darauf zu achten, dass die Pferde genügend frisches Wasser haben und dies im Winter nicht einfriert. Der Besitzer, der einen Bachlauf auf der Weide hat ist zu beneiden. Allerdings ist hierbei auf sauberes Wasser zu achten. Das Wasser sollte annähernd Trinkwasserqualität besitzen. Dies ist vom Besitzer in regelmäßigen Abständen zu prüfen. Dazu muss er zu unterschiedlichen Jahreszeiten Proben nehmen.
4. Trockene Kälte wird von Pferden relativ gut vertragen. Stundenlanger, nasser Sturm, Wind oder Eisregen hingegen, sieht für die Pferdegesundheit nicht sehr gut aus. Ebenfalls hochsommerliche Hitze könnte gefährlich werden.
5. Ein geeigneter Witterungsschutz, sowie genügend Schattenplätze müssen zur Verfügung gestellt werden. Ein Witterungsschutz, z.B. in Form von einem einseitig offenem Unterstand, muss auch das trockene Hinlegen der Pferde gewährleisten können. Auch dieser Unterstand muss regelmäßig gesäubert und gut eingestreut werden. Schließlich sollen die Tiere einen festen und trockenen Untergrund haben. Der Unterstand sollte pro Pferd mit mindestens 6 Quadratmetern berechnet werden.

 

Paddockbau nach oben

Befestigung:
Der Boden eines Paddocks sollte befestigt werden, da er, wenn er naturbelassen bleibt, relativ schnell matschig wird uns sich mit dem Kot der Tiere vermischt und dadurch stark verschmutzt. Die Handhabung der Befestigung ist im Prinzip die gleiche wie die Befestigung bei Reithallenböden sowie bei Reitplätzen.

1. Auf den Untergrund wird eine Tragschicht aufgebracht.
2. Die Tragschicht sollte ein Gefälle haben

Material:
Rasengittersteine, Hartbrandziegelpflaster oder übersandete Betonverbundsteine. Bordsteinen für die Randeinfassung, die das wegtreten des Pflasters weitestgehend verhindert.

Einzäunung:
Die Fläche des Auslaufs soll, wie jede andere Weide, verletzungssicher eingezäunt werden und ein Überspringen verhindern. In Frage kommen insbesondere Holzzäune oder Elektrozäune.

Material:
Für den Holzzaun: Holzpfosten, Holzlatten etc.,
Für den Elektrozaun: Weidezaungerät, Zaundraht- bänder, Isolatoren,

Das Tor sollte so groß sein, dass man zum Reinigen mit einem Schlepper in das Paddock kann.


Stallbau nach oben
Kurzer Anriss der Erfordernisse eines Stalls:

1. Der Stall erfordert ein haltbares Fundament und witterungsresistente Wände.
2. Fenster die mit Metallstangen gegen Bruch gesichert sind, sorgen für ausreichend Licht und Luft.
3. Ställe können aus Stein oder aus Holz gebaut werden. Beides muss sehr stabil sein, so dass auch ein Hufschlag nichts ausrichten kann. Bei Holz rechnet man mit einer Holzdicke von ca. 5 cm.
4. Die Stalldecke ist vorteilhafterweise aus Holz zu bauen, da Holz Feuchtigkeit aufnehmen kann.
5. Der Stallboden soll nicht zu hart, wärmedämmend, trocken und rutschfest sein. Wenn möglich mit einem Abfluss. Fachleute empfehlen Gussasphaltböden mit grober Körnung. Das Gefälle darf nicht mehr als 2 % betragen.
6. Sattelkammer
7. Putz- und Sattelplätze
8. Futterkammer
9. und an einen Raum für die Lagerung von Raufutter und Stroh.


Stallhygiene nach oben
Zu einer artgerechten Haltung gehört mehr als nur eine genügend große Box mit entsprechendem Auslauf. Auch auf Sauberkeit des Stalls ist zu achten, damit die Pferde gesund bleiben und sich wohlfühlen. Natürlich ist ein Stall nicht keimfrei zu bekommen - was auch nicht erstrebenswert wäre. Denn ganz ohne Keime hätte das Immunsystem nichts mehr zu tun und würde recht schnell übertrieben auf harmlose Keime reagieren.

Oft genug sieht man schmutzige Tränken, verknieste Stallwände und Boxengitter sowie dreckverkrustete Futtertröge, in deren Ecken festgeklebte Futterreste vergangener Monate oder gar Jahren in allen möglichen Keimen eine wunderbare Lebensgrundlage bieten.

Besonders beliebt bei Mäusen, Würmern und anderem Getier: die Ecken in den Pferdeboxen. (Ich habe es mir zum Hobby gemacht, in den Ecken mit dem Misten anzufangen) Der feuchtwarme Schmutz, der sich dort im Laufe der Zeit ansammelt, ist die ideale Brutstätte für jegliches Getier.


Die Einstreu
Pferde würden es natürlicherweise vermeiden, das Heu und Stroh zu fressen, auf das sie vorher notgedrungen urinieren oder misten mussten. Die Einstreu sollte daher täglich erneuert werden.
Tränken und Eimer
Futtertröge und Tränken sollten regelmäßig kontrolliert und möglichst einmal pro Woche mit einem sauberen Schwamm ausgewischt werden. (Ich habe einen Futtertrog mit Ablaufschraube. Das vereinfacht die Sache ungemein. Man kann den Trog wunderbar mit Wasser auswaschen. Stellt man dann einer Eimer unter den Trog und löst die Schraube - läuft das Wasser ab und man kann noch mal ordentlich nachspülen) Schimmelndes oder faulendes Futter in den Ecken der Krippe oder verdrecktes Wasser können schlimme Erkrankungen hervorrufen.

 

Die Grundreinigung im Frühjahr und Herbst
Die Pferde verbringen die längste Zeit ihres Lebens in Boxen und Ställen. Wo gehobelt wird da fallen Späne. Natürlich sind diese Boxen und Ställe mit Keimen und Erregern überflutet. Eigentlich ist das auch ganz normal. Nur dürfen diese Erreger nicht überhand nehmen. Der einzige Widerstand gegen diese Erregen ist ein Mindestmaß an Hygiene. Wenn das Immunsystem der Pferde immer auf Hochtouren laufen muss, führt dies auf Dauer zur Ermüdung. Also müssen wir, die Menschen, für Sauberkeit sorgen.
Wie?
1. Es muss täglich gemistet werden. Auch die Ecken!.
2. zweimal im Jahr sollte eine Grundreinigung des Stalles erfolgen
3. ist darauf zu achten, dass nicht alles "rumfliegt" was nicht Niet- und Nagelfest ist. Ordnung halten!

Wie organisiert man so einen Grundreinigungstag?

1. Allen Pferdebesitzern Bescheid geben. Ich denke jeder ist daran interessiert sein Pferd sauber untergebracht zu haben.
2. die Terminpläne des Stalls müssen abgestimmt werden.
3. Ein fester Termin wird geplant
4. Vorteilhaft ist es auch den Termin der Wurmkuren mit abzustimmen
5. Reinigungsmittel müssen besorgt werden
6. Drei Tage vor dem Termin des Stallputzes sollten alle Pferde ausnahmslos entwurmt werden, so werden auch die infektiösen Eier der Endoparasiten durch den Stallputz erledigt. Um ein Verbreiten der Parasiten zu vermeiden sollten die Pferde in diesen 3 Tagen nicht auf die Koppel oder den Gemeinschaftsauslauf gebracht werden, bzw. müssen in dieser Zeit alle Hinterlassenschaften aufgelesen und entsorgt werden.
7. Selbstverständlich ist es, dass alle Pferde während des Großkamptages außerhalb des Stallen untergebracht werden.


Am Putztag

1. die gesamten Boxen werden komplett ausgemistet.
2. Die gesamte Einstreu landet ausnahmslos auf dem Misthaufen.
3. Festsitzende Reste an der Wand und am Boden werden mit Besen und Schaufeln entfernt.
Schaufel
4. Die Boxen werden besenrein gemacht. Bei hartnäckigem Schmutz kommen Wasser und Wurzelbürste zum Einsatz
5.
Ein Hochdruckreiniger kann gute Dienste leisten. Mit einem Düsendruck von etwa 100 bis 150 bar werden die Verschmutzungen super weggepustet.
  Hochdruckreiniger
6. Manche Verkrustungen lassen sich nur mit Hilfe eines Reinigungsmittels lösen. Selbstredend sollte ein mildes Reinigungsmittel. benutzt werden. Nach der Anwendung eines Reinigungsmittels muss wieder mit klarem Wasser nachgespült werden.
7. Wurden Ställe lange nicht gereinigt, wechselt der Pferdebestand oft oder liegen verstärkt Erkrankungen der Pferde vor, empfiehlt sich eine Desinfektion des Stalles. Den Vorschriften der Hersteller ist hinsichtlich Konzentration und Einwirkzeit unbedingt Folge zu leisten. Das Verteilen des Desinfektionsmittel erfolgt am besten mit dem Hochdruckreiniger, der das Mittel in jeden Winkel verteilen kann. Geht das aus o.g Gründen (Ablauf) nicht, sollten Sie sich die Arbeit machen und mit einer Spritzpistole jede Ecke des Stalls besprühen. Wenn nur ein Teil der Keime die Behandlung unbeschadet übersteht, wird sofort ein neues Keimspektrum aufgebaut.
8. Neben den Boxen müssen auch Futtertröge, Tränken, Schaufel und Mistgabel, Besen und Eimer etc. auf dem gleichen Wege gesäubert werden.
9.

Vor der nächsten Benutzung bzw. vor dem Einstreuen müssen alle Flächen vollkommen abgetrocknet sein. Daher ist es sinnvoll solche Putzaktionen in einer Zeit anzusetzen, wenn im Frühjahr die Wetterlage sicher geworden ist, bzw. im Herbst noch geeignete Temperaturen herrschen. Das noch bestehende Wasser kehrt man soweit wie es geht raus.

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AuskehrenSauber aber naß
10. Hat man die Putzaktion beendet, folgt nun die Ausbesser- und Streichaktion.
Löcher im Putz sollten mit Zement oder Gips geschlossen werden. Danach können Sie dann die Wände streichen. Wir benutzen normale weiße Innenwandfarbe. Besser wäre es weiße Kalkfarbe zu verwenden, da der Kalk eine antibakterielle Wirkung hat. Bakterien, Pilze, Parasiteneier und Viren werden vom Kalk abgetötet. Abschließend werden dann noch die Gitter und die Holzteile gestrichen.
11. Ist das nun alles fertig geht es weiter mit Sattel- und Futterkammer, Dachboden und Scheune. Da wo keine Stroh- bzw. Heuballen mehr lagern, entfernt man das zurückgebliebene lose Stroh oder Heu. Da dies übermäßig staubig ist, entsorgen Sie es bitte und streuen Sie auf keinen Fall damit ein.
12. Fertig. Jetzt steht einem gemeinsamen Grillabend nichts mehr im Weg.



Einstreu
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Art der Einstreu
Material der Einstreu
Durch die Boxenhaltung geht die Pflege relativ einfach und schnell. Es wird einmal täglich ausgemistet. So hat das Pferd die Möglichkeit sich ins Trockene zu legen und es wird der Huffäule vorgebeugt, die normalerweise durch zu feuchten Untergrund entstehen kann.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Einstreu:
Die Meinungen in Bezug auf Art und Weise von Einstreu gehen allerdings weit auseinander. Die einen schwören im Winter auf Matratze - die anderen auf Wechselstreu. Die einen nehmen Stroh, die anderen Holz, Papier oder Hanf. Man muss bedenken, dass ein Pferd durchschnittlich bis zu 10 Liter Urin und bis zu 20 Kilo Kot pro Tag absetzt. Dieses wiederrum ist der Nährboden für Mikroorganismen und Bakterien. Um ein Wachstum dieser Organismen zu verhindern achten Sie auf:
1. eine Stalltemperatur, die der Außentemperatur angepasst ist
2. ausreichend Lüftung
3. gute, saubere Einstreu und ordentlich gemistete Boxen

Art der Einstreu
Matratze
Wechselstreu


Matratze:
In der Regel besteht sie aus 2 Schichten. Man beginnt den Boxboden mit Sägespänen und gelöschtem Kalk zu bedecken. Dies bindet den Ammoniak. Darüber wird dann Stroh gestreut.
Vorteil:

1. Diese Art der Einstreu ist sehr weich und warm. Vor allem im Winter zu empfehlen. Allerdings sollte Urin ablaufen können.
2. Die Matratze wird nur alle paar Wochen komplett erneuert.
3. Dadurch ist sie sehr zeitsparend und Streusparend.
4. sehr gut geeignet für Offenställe, da sie eine gute Isolierung gegen Kälte gibt
5. Geringe Kosten


Nachteil:
1. täglich werden nur der Kot und die feuchten Stellen entfernt.
2. Schon kleine Kotmengen reichen für die Neuansteckung mit Parasiten.
3. Großer Mistanfall, da nach der Wintersaison die gesamte Matratze aus dem Stall komplett entfernt werden muss
4. für geschlossene Ställe nicht geeignet, da der Ammoniakgeruch die Atemwege der Pferde beeinträchtigen kann.

Material:
Sägespäne, gelöschter Kalk, Hafer- oder Weizenstroh.

Handhabung:
1. Die Matratze sollte frühzeitig angelegt werden, damit sie ihre Funktion der Kältedämmung aus erfüllen kann.
2. Es müssen täglich Pferdeäpfel und die oberen feuchten Stellen entfernt werden.
3. Dabei ist darauf zu achten, dass die untere Schicht der Matratze ganz bleibt, da diese die Wärmeisolierung darstellt.
4. Es wird nach dem entmisten täglich eine trockene Schicht frisches Stroh darüber gestreut.
5. So entsteht mit der Zeit eine Matratze in der Dicke von ca. 30 - 40 cm.


Wechselstreu:

Beim Wechselstreu wird, wie der Name schon sagt, täglich das Stroh gewechselt. D.h. die gesamte Box wird ausgemistet und neu eingestreut.
Vorteil:
1. beste Hygiene
Nachteil:
1. hoher Zeit- und Materialaufwand
2. großen Lagerkapazität für die Einstreu.

Die Vor- und Nachteile müssen individuell abgewogen werden. Hierbei ist das Preis/Leistungsverhältnis sowie pferdespezifische Probleme zu berücksichtigen. Für mich steh nach wie vor Stroh an erster Stelle.

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Material der Einstreu

Flachs
Gummimatten
Naturboden
Sägespäne
Stroh

Flachs
Flachs wird genauso in kunststoffumhüllten Pressballen angeliefert wie Stroh.
Vorteil:

1. schnellere Kompostierbarkeit
2. hohe Saugkraft

Nachteil:

1. möglicher Gehalt an Pilzsporen
2. hoher Preis
3. Kolikgefahr. Wird der Hanf gefressen, erweist sich diese Einstreu durch die hohe Saugfähigkeit als äußerst kolikgefährdend.

 

Gummimatten:
Diese Matten sind nur für Ställe in festen Gebäude mit Betonuntergrund geeignet.
Vorteil:
1. denkbar einfache Reinigung ist denkbar einfach
Nachteil:
1. für das Pferd sehr unkomfortabel.
2. keine Kälteisolierung.

Naturboden:
Vorteil:
1. Im Sommer exzellent, da der Untergrund austrocknen kann,
2. die Entfernung de Pferdeäpfel ist sehr einfach
Nachteil:
1. Im Winter ungeeignet da keine Kälteisolierung gegeben ist.
2. Die Reinigung ist schwer vorzunehmen, da die Feuchtigkeit direkt in den Untergrund eindringt.

Sägemehl:
Eine Alternative sind Sägemehl oder Holzspäne. Es ist darauf zu achten, dass sie staubfrei und chemikalienfrei sind. Angeliefert werden sie in der Regel in Ballen die in einer Kunststoffhülle verpackt sind.
Vorteil:
1. geringen Keimbelastung
2. meist Staubfreiheit (gut für Allergiker unter den Pferden, oder für Pferde die an chronischem Husten leiden)
3. geringe Arbeitsaufwand
4. geringer Materialverbrauch
5. geringe Lagerfläche
6. sparsamen Entmistung
Nachteil:
1. höherer Preis
2. lange Kompostierungsdauer
3. Im Winter ist der Untergrund zu kalt

Stroh
Stroh ist ein Naturprodukt. Die Qualität kann unterschiedlich sein. Die Lagerung nimm einen großen Einfluss auf die Qualität. Die beste Lagerung für eine gute Qualität ist ein trockener, gut belüfteter Heuboden. Auch gibt es Unterschiede in den verschiedenen Getreidesorten:

Stroh allgemein:
Vorteil:
1. es ist relativ preiswert,
2. kann fast überall bezogen werden
3.ist gut kompostierbar.

Nachteil:
1. hohe Staubbelastung
2. Gefahr der Belastung mit Schimmelpilzsporen.
3. großer Arbeitsaufwand
4. großer Lagerraum notwendig.

Weizen- und Haferstroh:
Vorteil:
1. es wird von allen Pferden gerne gefressen, was auch ein Nachteil sein kann.

Roggenstroh:
Vorteil:
1. die Schimmelbelastung ist durch den geringeren Anteil von Unkraut geringer.
2. weil es bitterer ist, wird es von den Pferden nicht so gerne gefressen. (kann auch ein Nachteil sein)

Gerstenstroh:
Vorteil:
1. saugt gut auf
Nachteil:
1. hoher Anteils an Grannen

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