Aufzuchtvorausetzungen, Geburt
Entwicklungsstufen Nach der Geburt
Vor der Geburt Gesundheitsvorsorge
Absetzen
 

 


Einleitung

Zuerst einmal muss ich mir die Frage stellen, ob ich Zeit, Geld und Platz habe, um ein Fohlen zu ziehen. Ist die Stute gesund und geeignet Fohlen zu bekommen? Wenn diese Fragen geklärt sind, kann man sich um einen passenden Hengst kümmern, der die Stute decken soll.

Ist dann der Nachwuchs da, geht es richtig los. Was zu beachten ist und wie die Geburt vor sich geht, was nach der Geburt zu beachten ist, werde ich in diesem Kapitel versuchen zu erklären.

Aufzuchtvoraussetzungen
Fohlen sind sehr neugierig und vorwitzig. In den ersten Tagen ihres Lebens fangen sie schon an, ihre Umwelt zu ergründen. Die Entfernung zu ihren Müttern wird von Tag zu Tag größer. Das wichtigste für Fohlen ist frische Luft und Bewegung und das ganze am besten in der Herde. Mehrere Fohlen gemeinsam mit ihren Müttern. (Letzen Sommer hatten wir 9 Fohlen mit ihren Müttern gemeinsam auf der Wiese. Ich finde das ist am allerschönsten für die kleinen Geschöpfe) Allerdings sollte man Mutter und Kind die ersten Tage für sich lassen, damit das Fohlen den Geruch der Mutter kennen lernen kann. Ist es jetzt zu früh mit anderen Müttern und deren Fohlen auf der Weide, fällt dies sehr schwer. Wenn die Fohlen gemeinsam auf der Weide sind stellt sich schnell heraus wer das Sagen hat. Zwischen den Spielaktionen suchen die Kleinen immer wieder ihre Mutter nur zum Trinken auf. (Die Milchbar ist Tag und Nacht geöffnet). Im Alter zwischen 5 und 8 Monaten werden die Fohlen dann von ihren Müttern getrennt. Dies ist besonders dann wichtig, wenn das Muttertier wieder trächtig ist. Im Jährlingsalter können die Stuten bei der Herde bleiben, vorausgesetzt, der Hengst ist nicht dabei. Wir haben mal den Fehler gemacht. Wir dachten es passiert doch eh nichts. Als wir die Jungpferde von der Wiese holen wollten, war grad unser kleiner Hengst auf einer der Stuten. Beide 2 1/2 Jahre. Nach der Untersuchung wurde aber festgestellt, dass nichts "passiert" ist. Glück gehabt.

 

Entwicklungsstufen nach oben

Die Trächtigkeitszeit der Stute beträgt 11 Monate. Es ist nicht leicht, den exakten Geburtstermin vorherzusagen, da die Spannbreite der normalen Trächtigkeit relativ groß ist. Das eine Fohlen kann schon nach 320 Tagen ausgetragen sein und geboren werden, das andere ist erst nach 360 Tagen reif um das Licht der Welt zu erblicken.


Die Entwicklung des Fötus während der Schwangerschaft (in Kilogramm)

Trächtigkeitsdauer
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
Gewicht des Fötus in Kg
<1
1
1,5
2,5
4
5
6
11
20
37
<50

 

 

Die sehr schwache Entwicklung in den ersten Monaten ist genauso leicht zu erkennen, wie das hochfahren ab dem 7 Monat. Die Geburt unterbricht diese Entwicklung nicht, denn ein sechsmonatiges Fohlen wiegt schon um die 200 Kg und der Jährling schon fast 350 Kilogramm.

Die gute und durchdachte Ernährung der Stute in den letzten Monaten ist sehr wichtig. Sie darf weder zu fett werden, noch zu sehr abmagern. Vor allem muss die Milchproduktion durch gutes Futter angeregt werden. Von der Milchproduktion der Stute hängt die Entwicklung des Fohlens ab. Die Milchproduktion beträgt etwa 20 Kg am Tag.


Entwicklung:

In den ersten 6 Lebensmonaten eines Pferdes wird die Grundlage für eine gesunde Gesamtentwicklung geschaffen. Über 80% der ausgewachsenen Körpergröße werden erreicht, d.h. in diesem Zeitraum werden intensiv Nährstoffe wie Mineralien etc. in das Skelett eingelagert. Die höchsten Wachstumsraten werden gleich nach der Geburt, im ersten Lebensmonat erreicht. Mit zunehmendem Alter nehmen die Wachstumsraten stetig ab. Auffallend ist jedoch, dass die mittlere Wachstumsrate, die vom 1. bis 3./4. Lebensmonat gleichmäßig abfällt, zwischen dem 3./4. und 5. Lebensmonat wieder zunimmt. Danach lässt sich ein weiter abnehmender Verlauf registrieren.

Kurz nach der Geburt:
Normalerweise hat das Neugeborene rund 10% seines Endgewichtes, aber schon 60 bis 65% der Widerristhöhe erreicht. Die Skelettentwicklung ist bereits zur Hälfte abgeschlossen

6. -8. Monat
Hals (er entwickelt sich von der Geburt bis zum 8 Monat)
Längenwachstum: setzt verstärkt ein).
In diese Zeit fällt auch das Absetzten. Fohlen werden dann zugefüttert.

Der Jährling und der Zweijährige
Breitenwachstum

Das erwachsene Pferd (drei-, vierjährig)
Becken: schließt die Entwicklung ab!


Vor der Geburt nach oben

Erste Trächtigkeitsphase
Zwillingsträchtigkeit
Mittlere Trächtigkeitsphase
Dritte Trächtigkeitsphase
Die Abfohlbox
Fütterung
Bewegung


Erste Trächtigkeitsphase
Nach der Befruchtung wandert die befruchtete Eizelle (=Embryo) 6 -7 Tage lang durch den Eileiter in die Gebärmutter, wo sie sich noch bis ca. zum 16. Tag ziemlich frei bewegt. Später nistet sich der Embryo in die Gebärmutterwand ein und verbindet sich nach 6-8 Wochen fest mit dieser über die Plazenta (=Mutterkuchen). 10-15% aller Embryonen werden innerhalb der ersten 30Tage wieder resorbiert oder abgestoßen. Daher sollte der ersten Trächtigkeitsuntersuchung mittels Ultraschall ( mit ca. 17 Tagen) nach etwa 60-90 Tagen eine zweite folgen, um die Trächtigkeit sicher zu bestätigen. Die meisten Tierärzte haben ein transportables Ultraschallgerät. Die Untersuchung kann dann im heimischen Stall stattfinden.


Zwillingsträchtigkeit
Zwillinge werden nur sehr selten ausgetragen. Solche Zwillingsfohlen sind klein u. schwach und haben kaum Überlebenschancen. Oft jedoch kommt es bereits mit 6-8 Monaten zum Abort. Einmal habe ich eine Zwillingsgeburt erlebt. Zum Glück waren beide Babys wohlauf. Sie sind auch beide gut gewachsen und haben sich prächtig entwickelt. Ich denke aber, es ist nicht immer so. Aber wie im richtigen Leben: Ausnahmen bestätigen die Regel.


Mittlere Trächtigkeitsphase
Auch wenn es schwer fällt und man sich auf das Fohlen freut - behandeln Sie Ihre Stute bis zum Ende des 7.Trächtigkeitsmonates so, als ob sie nicht trächtig wäre. (Fällt schwer, ich weiß)


Dritte Trächtigkeitsphase
Nur keine Aufregung!
Wie oben schon erwähnt variiert die Trächtigkeitsdauer zwischen 320 und 360 Tagen. Dies erschwert natürlich die Vorhersage der Geburt. 2 Wochen vor der Geburt unseres Fohlens bin ich rumgelaufen wie ein werdender Vater J . Dabei habe ich festgestellt, dass man auf folgende Anzeichen achten sollte: Das Euter der Stute wächst in den letzten drei bis sechs Wochen der Trächtigkeit zunächst langsam. Erst in den Tagen unmittelbar vor der Geburt schießt die Milch ein, das Euter füllt sich zwei bis drei Tage vor dem Abfohlen mit der sogenannten Biestmilch oder auch Kolostrum. Das Kolostrum tropft dabei kurz vor dem Geburtstermin aus den Zitzen und bildet wachsähnliche Tropfen (Harztropfen). Diese Tropfen erscheinen in der Regel 48 bis 6 Stunden vor der Geburt. In Ausnahmefällen treten sie gar nicht auf oder sogar mehrere Tage vor der Geburt, Erschlaffen und Weichwerden der Kruppenmuskulatur. Bänder und Muskel im Beckenbereich entspannen sich und werden weicher.

Die Abfohlbox
Diese Box sollte einige Tage vor der Geburt gründlich gereinigt und gegebenenfalls. desinfiziert werden. Dies verringert die Infektionsgefahr für das Fohlen. Entwurmen Sie die Stute kurz vor der Geburt oder am Tag der Geburt. Streuen Sie reichlich ein. Tipp: Streuen Sie das Stroh etwas höher an die Stallwände. Das bewegt die Stute meist, sich mehr in der Mitte der Box niederzulegen, was bei der Geburt von Vorteil ist.


Fütterung

Leicht verdauliches, qualitativ hochwertiges Futter mit genügend Vitaminen und Mineralstoffen sind sehr wichtig für die werdende Mutter. Hella hat viel Äpfel und Möhren mit Traubenzucker bekommen. Das schmeckt und ist gesund.


Bewegung
Schwangerschaftsgymnastik in Form von regelmäßiger Bewegung ist jetzt sehr wichtig. Tragende Stuten können bis kurz vor der Geburt sogar ruhig geritten werden. Wenn sich die Stute auf der Weide befindet hat es in der Regel genug Bewegung. .

Geburt nach oben
Die Stute weiß genau, was sie zu tun hat, um ihr Fohlen zu schützen. So kann sie die Geburt zum Beispiel so lange hinauszögern, bis sie sicher ist, dass die Umgebung gefahrfrei ist. Dieser Instinkt ist besonders wichtig für Pferde, die in der freien Wildbahn ihre Fohlen zur Welt bringen. Sie bekommen ihre Fohlen zwar im Herdenverbund aber trotzdem müssen sie sich und das (ungeborene Fohlen) schützen. Die Geburt ist eigentlich nur der Vorgang der Austreibung der Frucht mit Eihäuten und Fruchtwasser aus der Gebärmutter.

In der Vorbereitungsphase ist die Stute ruhelos, sie scharrt, hat offensichtlich Bauchschmerzen, schwitz leicht, verliert Kolostrum. All diese Symptome treten etwa 4 Stunden bis eine halbe Stunde vor der Geburt auf und nehmen an Intensität zu. Während dieses Stadiums kann die Stute zeitweise ruhig stehen oder beginnt sogar zu fressen. Nicht immer schließ sich diesem ersten Stadium das zweite, die eigentliche Geburt, an. Sie kann sich in manchen Fällen noch Stunden oder Tage hinauszögern.

Die Eröffnungsphase ist das zweite Stadium der Geburt und dauert etwa 2-3 Stunden. Je nach Temperament der Stute äußert sie sich unterschiedlich. Die Dauer dieser Vorgänge ist nicht genau festzulegen. In manchen Fällen ist sie äußerst kurz, in anderen Fällen erstreckt sie sich über Stunden. Durch das allmähliche Vortreiben der Wasserblase in diesem Stadium wird nicht nur der Muttermund, sondern darüber hinaus der gesamte Geburtskanal gedehnt und für den Durchtritt der Frucht vorbereitet. Die Fruchtblase wirkt dabei wie ein Wasserballon, der unter einer Wehe den sich steigernden Innendruck gleichmäßig und schonend auf das umliegende Gewebe überträgt, sich seiner Umgebung formmäßig anpasst und diese entsprechend weitet und spannt. Bei Nachlassen der Wehenkraft wird das Volumen der sich im Geburtskanal befindlichen, noch intakten Wasserblase kleiner, das Fruchtwasser fließt in Richtung Gebärmutter teilweise wieder ab. Der Druck und damit die Spannung der in den Geburtsweg gerichteten Wasserblase nimmt unter dem Anfluten einer weiteren Wehe erneut zu. Die Stute ist während der Öffnungsphase unruhig. Dies erkennt man am Schweifschlagen, Umherwandern und gelegentlichem kurzenzeitigem Hinlegen. Der Kopf wird in Richtung Bauch abgebeugt. (Die sind eigentlich die Merkmale, die mit einem leichten Kolik einhergehen). Sie zeigt zunehmende Schweißbildung besonders im Bereich der Schenkel, am Hals sowie in der Schulter- und Ellbogengegend. Das Drängen, als äußerlich erkennbares Zeichen der Wehenabläufe, bedingt gehäuften Urin- und Kotabsatz in kleineren Portionen sowie ein leichtes Anheben des Schweifes. Diese Perioden der Unruhe werden durch solche der vollkommenen Ruhe abgelöst, in denen die Stute sogar wieder zu fressen beginnt.

Die Austreibungsphase beginnt nach Abschluss der Eröffnungsphase. Sie ist gezeichnet durch die, in immer kürzeren Abständen auftretenden Wehen und dem hinausdrängen der Fruchtblase nach außen durch die Schamlippen. Zuerst platzt die äußeren Eihaut danach geht urinähnliche Flüssigkeit ab. Kurze Zeit später erscheint die bläulichweiße, mit Flüssigkeit gefüllte innere Eihaut zwischen den Schamlippen der Stute. Jetzt liegen die meisten Stuten auf der Seite, es gibt aber auch Stuten, die ihr Fohlen im Stehen bekommen. Mit dem Platzen der Wasserblase und einem schwallartigen Abfluss des Fruchtwassers aus dem Geburtskanal geht die Eröffnungsphase in die Austreibungsphase über.

Durch die noch heile Eihaut werden Nüstern und Vorderbeine des Fohlens sichtbar.

Dann fangen die sogenannten Austreibungs- oder Presswehen an. Diese schieben innerhalb kürzester das Fohlen im Geburtskanal so weit voran, dass zuerst die Hufe, dann die Stirn, und dann der gesamte Kopf und zuletzt der Rumpf aus der Schamspalte austreten. Das Vorderteil des Fohlen wird in analoger Richtung zum Scheidenkanal ausgetrieben. Kopf und Vorderbeine können, nachdem sie ausgetreten sind, mitunter noch in der Hülle der Schleimblase liegen. Meist platzt diese von allein. Allerdings ist es manchmal notwendig nachzuhelfen. Bei Einhufern ist diese besonders stark ausgebildet. Mit dem Aufhören der Blutzufuhr zum Fohlen und dem Riss der Nabelschnur hat die Plazenta ihre Funktion verloren. Die einsetzenden Nachwehen, anfänglich in ihrer Wirkung noch stark, nach und nach jedoch langsam verebbend, bewirken nun eine gesteigerte Lösung der Nachgeburt.

Die Nachgeburt. Nach der Geburt sollten Sie die Stute in Ruhe lassen, damit sie so lange wie möglich liegen bleibt. Das Abgehen der Nachgeburt vollzieht sich normalerweise schnell (ein bis zwei Stunden). Geht die Nachgeburt ab, so lange die Stute noch liegt, verringert sich die Gefahr, dass Keime in den Genitaltrakt eindringen. Ist die Nachgeburt nach vier Stunden nicht abgegangen, sollte der Tierarzt gerufen werden Der Tierarzt wird sie entweder manuell entfernen oder durch eine Spritze erneute Wehen hervorrufen. Es muss genau kontrolliert werden, ob die Nachgeburt vollständig abgegangen ist, sonst besteht die Gefahr von Entzündungen mit nachfolgender Unfruchtbarkeit

Abb. 1
Die Öffnungswehen. Das Fohlen liegt halbseitlich unten, Kopf und Vorderbeine werden bereits ausgestreckt.

 

 

 

Abb. 2
Das Fohlen wird schrittweise durch die Öffnungswehen in die richtige Geburtsposition gebracht. Aus der halbseitlichen Stellung entsteht mit zunehmender Wehenintensität eine obere Stellung.

 

Abb. 3
Die Frucht liegt in Vorderendlage. Die Austreibungswehen setzen ganz ein, die Schleimblase ist aus dem Schamspalt ausgetreten.


Nach der Geburt nach oben
leckt die Stute ihr Neugeborenes ab. Die Mutterinstinkte erwachen und die Mutter leckt ihr Fohlen ab und stubst es in Richtung Euter. Die Aufnahme der Biestmilch erleichtert auch den Abgang des Darmpechs (als Darmpech ist der Kot, der sich während der Entwicklung des Fohlens im Mutterleib im Fohlendarm absetzt, zu bezeichnen). Dieser Vorgang sollte in jedem Fall beobachtet werden, denn er ist lebensnotwendig für das Fohlen. Die Geburtsmühen sind bald vergessen. Das neugeborene Fohlen lernt den Geruch und die Stimme der Mutter kennen. Dieses Verhalten ist für ein in freier Wildbahn lebendes Fohlen lebensnotwendig, denn die Mutter ist die einzige, die ihm Schutz, Wärme und Nahrung gewährt.


Es ist überlebenswichtig, dass sich das Fohlen kurz nach Geburt auf die Beine stellt. Denn wenn es in freier Wildbahn lebt, muss es seiner Mutter schon sehr bald im Galopp folgen. Wenn Gefahr droht, wird sie das Muttertier immer zwischen Gefahrauslöser und Fohlen stellen um dies zu schützen. Daher kann es auch schonmal sein, dass die Stute in der Box aggressiv wird. Daher ist zu raten, dass sich anfangs nicht zu viele Besucher in der Stallgasse aufhalten

 


Gesundheitsvorsorge
Schon vor der Geburt, insbesondere in der Hochträchtigkeit, muss auf eine ausgewogenen Vitamin- und Mineralstorfversorgung der Stute geachtet werden. In diesem Zeitraum werden intensiv Mineralien in das Skelett des Fohlens eingelagert. Des weiteren muss die Stute genügend Reserven für die bevorstehende Milchleistungsperiode bilden. Unterversorgungen können zu Skelettreifungsstörungen bereits beim ungeborenen Fohlen führen. Unmittelbar nach der Geburt sollte die Biestmilch-Aufnahme des Fohlens gewissenhaft überwacht werden. Möglichst in den ersten beiden Lebensstunden muss eine deutliche Aufnahme erfolgen, um zum einen die lebenswichtige Aufnahme der mütterlichen Antikörper zu sichern, zum anderen muss die Ernährung des Fohlens gewährleistet werden. Die Biestmilch enthält im Vergleich zur späteren Stutenmilch ungleich höhere Mengen an Wachstumsfaktoren, die eine wichtige Rolle für die weitere störungsfreie Entwicklung spielen.

Muttermilch alleine reicht aber nicht aus
In den ersten Lebensmonaten ist die möglichst frühe Gewöhnung der Fohlen an Beifutter von großer Bedeutung. Problematisch ist, dass die jungen Fohlen in der Regel noch wenig Beifutter neben der Milch aufnehmen und zudem die Mineralstoffgehalte im Grundfutter nicht ausreichen, um eine Bedarfsdeckung herbeizuführen. Deshalb sollte schon frühzeitig angefangen werden, auf eine adäquate Mineralien und Vitaminzufuhr zu achten. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Tierarzt.
Zur Gesundheitsprophylaxe gehören auch geeignete, vollständige und regelmäßige Entwurmungen und Impfungen.



Absetzen
Es gibt verschiedene Arten, Fohlen abzusetzen; zum Beispiel kann man sie langsam entwöhnen, sie in immer größeren Abständen trinken lassen und sie in getrennten Boxen neben der Mutter unterbringen. Dies erfordert Platz. Besser ist es, die Fohlen von den Stuten auf einmal zu trennen und sie auf getrennte Weiden außer Sicht- und Rufweite voneinander zu bringen. So haben wir es gemacht. Meist wird man sich aber nach den jeweiligen Gegebenheiten richten müssen. Eines ist aber wichtig: Die Fohlen sollten mindestens zu zweit sein. Die Stuten müssen nun sehr viel bewegt werden, damit sich das Euter zurückbildet. Das Euter der Mutterstute kann stark anschwellen, da keine Milch mehr abgefordert wird. Meist geht die Schwellung dann nach zwei bis vier Tagen wieder zurück, wenn die Milchproduktion gestoppt hat. Vom Abmelken der Stute ist abzuraten, da dadurch der Milchfluss wieder angeregt wird. Ich bin mit meiner Stute täglich 2 Stunden ins Gelände gegangen. Wir hatten zum Glück keinerlei Probleme.

In freier Wildbahn werden die Fohlen spätestens mit der Geburt des nächsten Nachwuchses von der Mutter vertrieben. Ab dem vierten Monat kann ein Fohlen von der Mutter getrennt werden, in der Regel erfolgt dies aber ab dem sechsten Monat.

Auf was sollte man bei der Stute achten?

Man sollte die Stute gut beobachten. Da nach dem Absetzen die Milchproduktion nicht plötzlich stoppt, sollte man der Stute viel Bewegung verschaffen, wenig füttern und wenig Wasser geben. Auf diese Weise wird das Euter sich schnell zurückbilden, normal temperiert bleiben und deutlich weicher werden. Dies kann man auch unterstützen indem man 2-3 Tage vor dem Absetzen des Fohlens das Kraftfutter reduziert, um die Milchleistung zu drosseln. Nach vier bis sechs Tagen sollten die Stuten ihr Wiehern nach dem Fohlen eingestellt und sich beruhigt haben, und man kann anfangen, sie normal zu füttern und zu tränken.

Nach der Trennung von Stute und Fohlen muss das Euter sorgsam gereinigt werden. Diese Behandlung muss allerdings sanft erfolgen, da das Euter relativ hart und sehr schmerzempfindlich ist. Ich habe es zusätzlich mit Melkfett eingerieben, damit die Spannung des Euters nicht so schmerzhaft ist.

Ich denke man sollte sich mit seinem Tierarzt kurzschließen, denn der hat die Stute auch während der Trächtigkeitszeit, Geburt, Impfung etc. betreut und kann individuell raten, wie die Fütterung nach dem Absetzen zu handhaben ist.