Geschichte,
Anwendungsweise, Indikation,
Vorgehensweise
Denken Sie bitte daran, dass eine Eigenbehandlung mit Naturheilmittel
oder mit herkömmlichen Mitteln jeglicher Art selbstverständlich
nicht eine fachkundige Beratung oder Behandlung durch einen Tierheilpraktiker
/ Tierarzt ersetzt!
Geschichte
Die Renaissance der 12 bis 15 Zentimeter langen Blutegel begann 1985 mit einem
von einem Hund abgebissenen Ohr.
Hintergrund:
Ein kleiner Junge hat sein Ohr durch einen Hundebiss verloren. Der Harvard-Professor
Joe Upton hat es dem Jungen wieder angenäht. Allerdings wollte es nicht
richtig anwachsen. Joe Upton hat dann Blutegel angesetzt. Der Blutfluss im
Ohr wurde dadurch wieder in Schwung gesetzt und das Ohr verheilte.
Seit diesem Vorfall hat sich die Blutegeltherapie in der Unfall- und der plastischen
Chirurgie wieder eingebürgert.
Erklärung:
Arterien lassen sich zwar relativ leicht miteinander verbinden, die Venen
dagegen sind aber oft so fein, dass sie kaum zu vernähen sind und neigen
dazu, durch Blutgerinnsel zu verstopfen. Blutegel sorgen dann dafür,
dass das Blut abfließt und ein gefährliche Stau (ein Blutgerinnsel)
sich löst. Blutegel gehören zu den ältesten Heilmitteln.
Anwendungsweise
Das Blutegelgebiss hat 3!! Kiefer mit jeweils 80 Kalkzähnchen. Damit
sägt der Egel konzentrisch angeordnete Schlitze in die Haut um an das
Blut zu kommen. Zwischen diesen Zähnchen sind die Kanäle der separaten
Speichelzellen die das Speichelsekret sehr tief in die Hautschicht einbringen.
Diese Mischung ist der Wirkung sehr vielseitig. Der Saugakt eines Egels dauert
ca. 30 Minuten und er saugt je nach Größe ca. 20 - 50 ml Blut.
Er ist durch seinen Körperbau in der Lage das 6 - 10-fache seines Volumens
aufzunehmen. Ein solcher Egel kann nur einmal zu Einsatz kommen, da sein Bedarf
an Blut dann für 1 - 2 Jahre gedeckt ist.
Ein Blutegelbiss hat
eine doppelte Wirkung:
1. durch den Biss als Injektion von heilsamen Substanzen und
2. durch das Absaugen von dadurch verflüssigten Thromben.
Wo kommt die Wirkung her?
Sie kommt vom Speichel des Tieres, der mit dem kaum spürbaren Biss in
die Wunde und damit in den Körper gelangt. Dieser Speichel enthält
15 deklarierte Stoffe. Der wichtigste Stoff ist das Hirudin, es ist ein Enzym
welches gerinnungshemmend wirk indem es das Blut dünner macht. Dadurch
wiederum verhindert es die Bildung von Gerinnseln.
Um noch einige zu nennen:
Calin: sorgt für die etwa 12 Stunden dauernde Reinigung der Wunde und des Gewebes durch Nachbluten (schützt somit vor Sekundärinfektionen)
Egline und Hyaluronidase: wirken entzündungshemmend, antibiotisch und gefäßerweiternd.
akute Erkrankungen
wie:
Hufrehe
traumatisch bedingte Arthritis
Sehnenentzündungen
Arthrose
Bursitiden
Die
Stellen an denen der Blutegel angesetzt wird, wird rasiert damit der
Egel besser greifen kann.
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Dann
wärmen wir mit einer Rotlichtlampe vor. Dies ist grade im Winter
empfehlenswert, da die Außentemeraturen nicht grade zur Mahlzeit
einladen.
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Nun
wird der Egel mittels Glas angesetzt. Das kann bis zu 20 Minuten dauern
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Im
Warmen futterts sich besser. Auch in der ersten Zeit nach ansetzen der
Egel wird noch ein wenig gewärmt und die Egel mit lauwarmen Wasser
beträufelt-
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Er
sucht von sich aus die Stelle wo der Entzündungshert am größten
ist um sich dann dort festzubeißen und zu arbeiten
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Hier
fängt er grade an zu arbeiten
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Hier
sind 2 bei der Arbeit
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Hier
kann man gut erkennen, wie "gelöst" der Egel arbeitet
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Sehr
wichtig ist auch das "nachbluten"
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hier
auch sehr gut zu erkennen
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Die Egel brauchen nur alle 2 Jahre Nahrung in Form von Blut. D.h. nach getaner Arbeit kann man sie nicht mehr verwenden. Da die Egel ja eine gute Arbeit leisten, sollte man sie nicht töten. Wir haben sie in einen Tümpel gesetzt. Auch die Firmen bei denen die Egel bestellt werden können, nehmen diese zurück um sie in einen sogenannten "Rentnerteich" zu setzen.
Einige Infos zu Blutegeln
auf meiner Seite Bachbluetenheilkunde
(Blutegeltagebuch)