Sinn und Zweck
Die Bodenarbeit dient in der Regel dazu, ein Pferd vor dem Anreiten auf das "Aufsitzen" vorzubereiten. Allerdings gehen immer mehr Reiter dazu über sich auch mit schon ausgebildeten Pferden der Bodenarbeit zu widmen. Sie ist eine willkommene Abwechslung für jedes Pferd. Auch wenn ein Pferd aus welchen Gründen auch immer, nicht geritten werden kann, sorgt die Bodenarbeit für gute Abwechslung und Bewegung. Durch die Bodenarbeit lernt das Pferd mehr die Körpersprache seiner Bezugsperson zu achten und man selber wird sich der Körpersprache viel bewusster.

Auch hat Bodenarbeit den positiven Nebeneffekt, dem Pferd die Angst vor beispielsweise Plastikplanen, Pfützen und anderen Gefahrenquellen zu nehmen. Man kann bei dieser Arbeit den Pferden spielerisch beibringen mit solchen Quellen umzugehen und sich daran zu gewöhnen..
Bodenarbeit heißt, wie das Wort schon ausdrückt, die Übungen, die man mit dem Pferd macht, vom Boden aus zu machen. Diese Übungen sind fast unbegrenzt. Die wichtigsten Übungen sollten allerdings zu Beginn folgende sein:

1. Das Pferd sollte sich sicher führen lassen,
2. angebunden ruhig stillstehen,
3. sich brav putzen und die Hufe auskratzen lassen, und
4. sich sicher verladen lassen.


Grundvoraussetzung ist es, dass das Pferd Sie auch auf dem Boden immer als ranghöher ansieht.


Es sind zwei Arten der Bodenarbeit zu unterscheiden. Zum einen die "freie Bodenarbeit" die ohne jegliche Hilfsmittel durchgeführt wird und die "klassiche Bodenarbeit" mit Zusatzmitteln wie z.B. die Longe.

Freie Bodenarbeit
Für freie Bodenarbeit braucht man eine Reithalle oder einen sicher eingezäunten Platz. Dies kann der Longierzirkel sein, den man mit Strohballen abgrenzt oder aber eine quadratische Fläche von ca. 100 bis 200 qm. Die Meinungen gehen hier auseinander. Der neuerdings häufiger erwähnte "Round Pen" ist nichts anderes als der bei uns bekannte Longierzirkel.
Die Arbeit beginnt man mit der Kontaktaufnahme zum Pferd mittels Körpersprache und Stimme. Hat man die Aufmerksamkeit seines Pferdes erlangt, kann die Arbeit beginnen. Nun kommt es darauf an ausschließlich mittels Stimme, Körpersprache und Gerte zu erreichen, dass das Pferd das macht was man von ihm verlangt. Wir starten zum Beispiel meistens damit, das sich Hella in der Halle umsieht, sämtliche Ecke untersucht und sich wälzt. Dann ist sie bereit sich ausschließlich auf mich zu konzentrieren.

Dann beschränkt man sich zuerst auf einfachste Übungen, wie das Führen im Schritt, die Hand wechseln, anhalten. Wenn das funktioniert kann man ein paar Runden in einer schnelleren Gangart machen.

Unsere eigene Position und Körperhaltung wird das Pferd dabei beeinflussen. Stellen wir uns mehr vorne hin, Richtung Kopf wirkt es bremsend, stellen wir uns auf Schulterhöhe wirkt es neutral auf das Pferd und stellen wir uns mehr in Kruppenhöhe wird es das Pferd veranlassen schneller zu laufen, da wir an der Grenze des Sehbereiches des Pferdes sind. Das bedeutet instinktiv Flucht für das Pferd.


Klassische Bodenarbeit

Bodenarbeit mit der einfachen Longe.

Und noch eine Übungen der klassischen Bodenarbeit

U-Form zum RückwärtsrichtenRückwärtsrichten
aus Holzstangen kann man ein "U" legen. Anschließend wird das Pferd dort hineingeführt, angehalten und wieder rückwärts rausgeführt. Die Stangen dienen dem Pferd dabei als optische Begrenzung. Das Ganze kann man auch umgedreht machen. Rückwärts rein und vorwärts wieder raus.


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